Haben meine Kollegen mehr Gehalt verdient als ich?
hallo zusammen,
Ich arbeite seit 10 Jahren in meinem Unternehmen. Bin 32 Jahre. Habe diverse Abteilungen durchlaufen und bin mittlerweile im Produktmanagent angekommen. Die Stelle bekleide ich seit 3 Jahren.
Ich arbeite mit 3 Kollegen zusammen. Zwei sind älter (40 und 52) eine Kollegin jünger (28). Alle arbeiten weniger Jahre im Unternehmen als ich. Verdienstechnisch liegt ein Kollege deutlich über mir (ca. 1.000€ im Monat) die anderen beiden verdienen ähnlich. Wir haben keinen Tarifvertrag.
Ich möchte demnächst ein Gehaltsgespräch führen, da ich alle Fähigkeiten habe, die meine Kollegen auch haben bzw. ich in manchen Punkten auch besser bin.
Problem: ich bin als einziger kein Akademiker( hab nur ne stinknormale Ausbildung), die Kollegen sind alle hochdekoriert mit Studienabschlüssen.
Zweites Problem: ich habe seit 2 Monaten einen neuen Chef, der auch Akademiker (sogar Dr. ) ist.
Sollte ich es einfach versuchen mich gehsatstechnisch von den Akademikerkollegen abzusetzen oder stehen meine Chancen da eher schlecht?
8 Antworten
Klar, dass DU DIch unterbezahlt fühlst.
Aber: ich würde bei einer Gehaltsverhandlung NICHT die Bezahlung der "Akademiker" zugrunde legen, sondern Deine Leistungen. Was machst Du besser, schneller, gründlicher etc. als die anderen? Betone Deine Stärken, dann hast Du wahrscheinlich größere Chancen.
Ok kam vllt. falsch rüber. Ich verdiene schon so viel wie die Akademiker und möchte mich jetzt aber darüber setzen, da meine Leistungen besser sind als die meiner Kollegen
Versuchen kannst du es natürlich. Deine Argumentationsbasis ist aber nicht irgendein Kollege. Was die verdienen ist für dich irrelevant. Ggf. sind sie zu einen Zeitpunkt gekommen, wo es der Firma besser ging, ggf. liegt es an der Qualifikation auf dem Papier, sprich dem Studium, ggf. haben sie einfach besser verhandelt und sich besser verkauft.
Sprich wenn du z.B. zusätzliche Tätigkeiten übernommen hast und dich in diesen bewiesen hast, dann kannst du damit argumentieren. Der Vergleich ist aber wie gesagt immer dein vorheriges Ich und warum du nun wertvoller bist für das Unternehmen als du es vorher warst, als dein Gehalt noch passend war.
Ob dein Kollege 5.000 Euro mehr oder weniger kriegt, besser oder schlechter ist, hat damit nix zutun. Große Sprünge sind meist aber nur möglich beim Wechsel des Arbeitgebers, sofern es nicht um innerbetriebliche Stellenausschreibungen und eine andere Stelle/Rolle geht.
Mehr Berufserfahrung : Höheres Gehalt. Ist doch egal, dass sie noch nicht so lange in diesem Unternehmen sind. Sie sind aber alle 10 Jahre + älter und da ist es normal dass man mehr verdient (Sogar sehr fair, oder willst du ab 30 Jahre immer auf demselben Betrag bleiben bis du in Rente gehst. Zusätzlich zu der allgemeinen Berufserfahrung wirft es dich auch zurück, dass du "nur" eine Ausbildung hast und die anderen studiert sind.
Du kannst es natürlich versuchen, aber das solltest du mit deiner Arbeitsfähigkeit belegen aber NIE NIE NIE NIE mit Anderen vergleichen. Nicht sagen "die Anderen verdienen mehr weil" und "ich mache das besser als". Du darfst nur von dir sprechen und erläutern wieso du denkst, dass du dieses Gehalt verdient hast.
Noch ein Nachteil: Dein neuer Chef kennt deine Arbeitsfähigkeit noch gar nicht gut genug um es einzuschätzen
Realistisch kannst du aber maximal bei +5% auf dein Brutto ansetzen und das nur mit viel Glück und einem guten Budget (dass die Firma momentan bei Corona kaum haben wird). Also wenn du jetzt 3000 € Brutto kriegst, kannst du keine 4000 € verlangen oder hoffen + 1000 € netto rauszukommen
Ich verdiene tatsächlich genauso viel wie meine beiden Kollegen. Nur einer liegt 1000 € brutto im.Monat drüber. Von den anderem beiden will ich mich absetzen, da ich mehr Skills habe meiner Meinung nach. Also so ca. 500 mehr sprich näher am bestbezahlten ran. Ich arbeite in der Versicherungsbranche, ddnen geht es blendend glaub mir. Da hat man Corona kaum gespürt
Auch wenn ihr keinen Tarifvertrag habt, gibt es sicher eine Stellenbeschreibung.
Damit gibt es Kriterien, nachdem das Gehalt objektiv bemessen wird.
Es kann dir aber auch passieren, dass der Chef dir sagt, mehr zahle ich aber nicht. Was machst du dann? Entweder hast du deine Chancen schon anderswo ausgelotet, oder du stehst da und kannst gar nichts machen.
Abschlüsse spielen da schon eine Rolle. Deshalb macht man die ja - und opfert Jahre seines Lebens und macht Schulden, während andere schon lustig verdienen.
Versuchen kann man immer. Verabschiede dich jedoch von dem Gedanken, dass du mit den Studierten gehaltstechnisch gleichziehst.
Ich verdiene ja schon gleich viel. Daher die Frage wie meine Chancen stehen sie zu überflügeln