Hab große Angst, arm zu werden?
Man hört ja immer öfter, dass immer mehr Menschen in Deutschland armutsgefährdet sind. Ich habe große Angst, auch mal arm zu werden.
Es sind einfach die schlechten Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe. Habe mich schon oft wo beworben, wurde bisher aber nie genommen. Mag daran liegen, dass ich im FOS einen schlechten Schnitt habe, wegen einer 5 in Mathe.
Ich habe dann ein Studium in Theologie begonnen, habe nun den Master aber abgebrochen und beginne ab Herbst in Mainz mit dem Bachelor.
Ich möchte Gemeindereferent werden. Allerdings warnte mich ein Professor schon, dass Gemeindereferent ein Leben in Armut bedeuten kann. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Die Kirche hat immer weniger Geld zur Verfügung, also auch weniger Möglichkeiten, die Beschäftigten zu bezahlen.
Aber ich hab auch immer wieder Ängste, dass ich das Studium nicht packe. Weil dann wüsste ich wirklich nicht, was ich machen soll.
Ein Studium kann natürlich eine große Chance sein. Wenn man es allerdings nicht packt, dann steht man mit Mitte 20 mit leeren Händen dar.
Es gibt halt doch einige Hürden, um Gemeindereferent zu werden. Man muss das Studium bestehen, dann muss man von einem Bistum genommen werden, dann muss man eine drei jährige Ausbildung machen und erst, wenn man dann die Abschlussprüfung besteht und eingestellt wird, hat man halt seinen Beruf in der Tasche. Das ist noch ein sehr weiter Weg, auf dem noch vieles passieren kann.
Deshalb sehe ich mich halt immer wieder mit Ende 20 irgendwo verarmt auf der Straße stehen.
9 Antworten
Wenn du dir sicher bist, dass du Gemeindereferent werden willst, und Bock darauf hast, packst du das Studium auch. Wenn der Job in 30 Jahren nicht mehr funktioniert, kannst du immer noch umsatteln.
Es ist 2:45 Uhr morgens, also genau die Zeit wo einem Zweifel im Leben kommen. Geh ins Bett, frühstücke nachher gut, mach ein bisschen Sport und alles sieht viel rosiger aus.
Wenn du dir so unsicher bist, dann probier was anderes.
Mach ne Ausbilding im Handwerk. Die Leute sind gesucht und wenn du da gut bist, wirst wenig Probleme haben.
Bloß Achtung bei der Betriebswahl, sind nicht alle gut.
Dann viel Glück beim Studieren.
Im Notfall hast immer noch Hartz 4 Oder demnächst wahrscheinlich Bürgergeld 👍
Oh mach dir keine Sorgen, arm sein macht dich menschlicher und das ist was Gutes. Ich denke viele Menschen werden das in ein paar Jahren verstehn. Ausserdem landet man doch nicht sofort auf der Straße.
Das ist meine persönliche Meinung
Peace
"arm sein macht dich menschlicher..." Aha, und gut finanziell abgesicherte Menschen sind es also nicht oder was?
Die Betonung liegt auf dem "er" am Ende von "menschlicher", wenn ich sagen wollte das Menschen mit Geld Arschlöscher sind hätte ich genau das getan. Aber wie du siehst habe ich das nicht, du kannst dich also wieder beruhigen, wenn du möctest. Ich will dir ja schließlich nichts vorschreiben ;-)
Ich bin finanziell sehr gut aufgestellt, falls es dich beruhigt. ;)
Na das scheint gut für dich zu sein, ich hoffe nur du vergisst nicht das es noch mehr im Leben gibt ausser Geld und was man sich davon kaufen kann ;-)
Ja so ist das System im Moment, wird wohl noch eine Weile dauern bis man endlich einsieht das der Kapitalismus ein schleichendes Gift ist ;-)
Oh, da werden sich die Menschen, die sich kaum etwas leisten können aber freuen, dass sie das menschlicher macht.
Das hoffe ich doch sehr, wenn nicht jetzt dann werden sie es eines Tages erkennen, so wie ich einst. Findest du es nicht auch sehr traurig das man sein Glück nur von Geld abhängig macht?
Du wirst am Leben bleiben, so oder so. Auch viele der Kinder die jeden Tag in Afrika auf Müllkippen unseren Schrott sammeln bleiben am Leben ;-)
Hallo,
Hab große Angst, arm zu werden? Man hört ja immer öfter, dass immer mehr Menschen in Deutschland armutsgefährdet sind. Ich möchte Gemeindereferent werden. Ich habe dann ein Studium in Theologie begonnen, habe nun den Master aber abgebrochen und beginne ab Herbst in Mainz mit dem Bachelor
Mir wurde zugetragen, mit fingierten Lebensläufen soll man in Deutschland mittlerweile weit kommen... und sich unrechtmäßig Titeln zu bedienen, soll fast normal sein.
Eine 5 in Mathe ist sicherlich nicht der Knüller, ein abgebrochenes Masterstudium auch nicht. Vielleicht solltest Du Dich breiter aufstellen und nicht nur auf den Gemeindereferenten fixieren.
Vielleicht kommt irgendwann das bedingungslose Grundeinkommen. Das wäre in Deinem Fall eine gute Chance, ohne Druck etwas aufzubauen.
Alles Gute Dir... und bleib gesund.
Gruß, RayAnderson 😉
Wovor genau hast du denn Angst, wenn du an Armut denkst?
Denkst du daran, dir vielleicht kein Eigenheim leisten zu können, oder denkst du an die Leute, die neben ihrem Einkaufswagen mit dem Schlafsack in der Fußgängezone nächtigen?
Letzteres sollte dir keine Angst machen. Dazu muss verdammt viel schief gehen, das du unabhängig vom Berufsweg vermeiden kannst (z.B. Drogensucht).
Aber du lebst in einem Land mit einem ziemlich guten Sozialsystem. Das eine Rückfallebene bietet, wenn beruflich eine Sackgasse erreicht ist. Klar, du lebst dann nicht in Saus und Braus, aber du bist versorgt bis du was anderes gefunden hast. Gegebenenfalls sogar mit Qualifikationen und Umschulungen.
Ja, es interessieren sich immer weniger Menschen für Religion, immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus und die Kirche kann sich immer weniger Angestellte leisten. Es ist absolut richtig, daran zu denken! Aber hast du auch mal geschaut, wie viele der aktuellen Kirchenangestellten in absehbarer Zeit in Rente gehen? ;) Zumindest ein Teil dieser Stellen wird wieder besetzt werden müssen.
Wenn du nach dem Studium keine Stelle bekommst oder deinen Job verlierst, ist eben die Frage was du auf Basis des Studiums anderes machen kannst. Ich habe keine Ahnung, was man in Theologie so alles macht... aber ich könnte mir vorstellen, dass sich da was in Richtung Sozialarbeit eine Alternative finden lässt. In dem Bereich werden wirklich Leute gesucht.
Das Studium zu schaffen, hast du selbst in der Hand. Du merkst ja zwischendurch, wie gut es läuft und kannst nachsteuern, indem du z.B. mehr Zeit investierst. Aber auch mit einem abgebrochenen Studium steht man nicht mit komplett leeren Händen da - man hat ja doch einige Module erfolgreich absolviert, die man in einem anderen, verwandten Studiengang anerkennen lassen kann. Dann ist dieser andere Studiengang ggf. sehr schnell zu absolvieren.
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Long story short: Wenn du ein Ziel hast, dann mach' dich auf den Weg dahin. Auch, wenn der Weg lang ist und Hürden enthält. Es lohnt sich, wenn man hinterher was macht, das man gerne macht!
Alles andere wird sich finden.
Hab leider seit jeher zwei linke Hände. Außerdem starke Kurzsichtigkeit und dadurch schlechtes räumliches sehen. Daher stand schon immer fest, dass Handwerk nichts für mich ist.