Gugumo am Mittwoch - Sollten gesundheitlich notwendige Dinge kostenlos sein?

14 Antworten

Guten Tag,

letztlich wird vieles schon übernommen, allerdings muss man sich dafür auf die Hinterfüße stellen und ein bisschen Rabatz machen. Auch über Sozialverbände wie den VdK oder den SoVD läuft in Deutschland eigentlich vieles, nur kennen viele diese Anlaufstellen nicht oder denken beim VdK immer noch an einen Rentnertreff, der verbilligte Kaffeefahrten für Kriegsversehrte und Kriegerwitwen anbietet und beim SoVD an dessen früheren Namen "Reichsbund" oder gar an die frühere "Krüppelfürsorge" (siehe hier) - so was hält sich länger als gedacht. Leider leiden die Vereine unter Imageproblemen und auch Kampagnen wie diese hier vom SoVD - den Mann, der da spricht, kenne ich sogar, weil ich beruflich einige Male mit ihm zu tun hatte - schlagen kaum ein.

https://www.youtube.com/watch?v=-05H0Lup3-Q

Diese Sozialverbände haben sogar Fachanwälte (!), die Leute im Zweifel kostenlos beraten, nur weiß man das oft halt nicht (und würde auch als einer, der sich ja noch "gesund" fühlt auch nie zum scheinbaren Kriegsversehrten-Verein gehen, klar... geht ja nur der 85-jährige Opa Heinz hin, mit dem man nix zu tun haben will) und auch sind die Deutschen oft von der Mentalität her recht obrigkeitshörig ... man ist gewohnt, dass andere entscheiden und sicherlich Recht haben; wer Entscheidungen hinterfrägt, gilt als Unruhestifter und Krachmacher und das wird den Leuten oft schon erzogen. Manche lassen auch aus falschen Stolz Leistungen, die ihnen eigentlich zustehen, verfallen - das kann es auch nicht sein. Tut mir leid, manche geben einfach zu früh auf und stehen sich selber im Weg mit ihrer Denkweise - aber das sind dann auch diejenigen, die immer ihr Klagelied anstimmen.

Auch die Krankenkassen "können" schon einiges mehr machen als beim ersten Kontakt, spätestens wenn man sagt, dass es nicht nur die eine Kasse gibt und an einen Wechsel denkt. Sie probieren halt zu "sparen", aber steter Tropfen höhlt den Stein - man muss nur, so schade das auch ist, den Leuten ein bisschen Dampf machen. Auch bei der Agentur für Arbeit, mit der ich als Ehrenamtlicher schon regelmäßig Zerres hatte, trifft das zu: Die können für Erkrankte durchaus vieles bewerkstelligen, allerdings "wollen" das die Kaffeetrinker (!) einfach nicht und sagen erstmal, es geht nicht - die werden erst dann tätig, wenn man in irgendeiner Weise renitent wird bzw. sanften Druck ausübt und denen klar wird, da geht jemand auf die Barrikaden und gibt sich nicht mit "wisse mer net" und "könne mer net" zufrieden, sondern will handfeste Lösungen sehen und einfach mehr haben. Bei den Krankenkassen ist das genauso - vor allem mit der AOK kann man, gerade in Baden-Württemberg, immer wieder Krach kriegen, weil es einfach nicht funktioniert und am Wollen der Leute scheitert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
PicaPica  11.01.2023, 18:29

Das wusste ich in der Tat auch nicht. Danke Dir für Deine Antwort und hab(t) einen schönen Abend, GLG. :-))

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annaconda61  14.01.2023, 07:18

Guten Morgen, das es Krankenkassen gibt, finde ich sehr gut. In Amerika, wo es dieses System nicht gibt, sind die Menschen nicht so gut versichert und auch etwas geschützt. Allerdings finde ich, gibt es viele Leute, die rauchen, extrem Sport machen, null Bock haben sich zu bewegen oder dazu zu lernen, auch diese Leute haben die gleiche Versicherung. Jeder kann doch seinen Beitrag zum gesunden Leben leisten, wird meistens nicht gut angesehen, oder zu wenig belohnt.

Alllerdings gibt es zu viele Krankenkassen , mit Vorstände und den ganzen Verwaltungskram. Das ist zuviel, finde ich. L G an alle :-) Meine Mama und ich geben uns ziemlich Mühe, vernünftig und gesund zu leben. :-) Schönen Tag

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Guten Morgen (Mittag)!

Dafür müsste es eine Kranken-Vollkasko-Versicherung geben. Die funktioniert aber ganz sicher nicht mit 15 % Beitrag. Schon heute reichen die Krankenversicherungsbeiträge kaum noch aus, um medizinisch notwendige Hilfge komplett zu finanzieren. In den nächsten 2 Jahrzehnten werden immer mehr ältere Menschen mehr Leistungen benötigen, aber weniger Beitrag einbringen.

Da kann ich mir leider eher vorstellen, dass die gesetzliche Krankenversicherung nur noch das absolut Notwendige tragen wird und alle darüber hinausgehenden Wünsche und Bedürfnisse privat abgesichert werden müssen.

Die nachfolgende Grafik zeigt die vergangene und zukünftige Altersentwicklung auf und es gehört keine Hellseherei dazu, von einem steigenden Lebensalter auf eine höhere Belastung des Gesundheitssystems zu schließen:

Bild zum Beitrag

 - (Krankenkasse, Behinderung, Gugumo)
Lazarius  11.01.2023, 17:02
Schon heute reichen die Krankenversicherungsbeiträge kaum noch aus, um medizinisch notwendige Hilfge komplett zu finanzieren.

Da gäbe es eine ganz einfache Lösung. Privatkassen abschaffen und alle, aber wirklich alle arbeitenden Menschen, auch Politiker, müssen, gemäß ihres Verdienstes in die Kasse einzahlen.

Momentan ist es doch so, dass die, die es sich leisen können, weil sie gut verdienen, ab einem bestimmten Verdienst nichts mehr einzahlen müssen.

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Maddoc66  12.01.2023, 09:50
@Lazarius

Das Problem ist doch, das die Gesetzlichen Kassen extrem schlechte Leistungen haben und Ärzte auch sehr schlecht bezahlen. Als gesetzlich Versicherter wartest du teilweise monatelang auf einen Termin beim Spezialisten. Ich bezahle in der Privaten Krankenkasse 850€. Dafür bekomme ich aber auch deutlich bessere Leistungen.

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Lazarius  12.01.2023, 10:30
@Maddoc66

Das mag sein. Du gehörst also zu den Patienten, die bei meiner Hausärztin, wenn sie kommen, gleich ins Behandlungszimmer durchgehen dürfen, ohne den Umweg über das Wartezimmer zu machen.

Ich bin strikt gegen eine Zweiklassenmedizin. Wenn alle Berufstätigen, auch Manager zum Beispiel, gemäß ihres Einkommens in die Krankenkasse einzahlen würden, wäre auch wesentlich mehr Geld da, um bessere Leistungen für alle zu garantieren. GLG, Lazarius

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Maddoc66  12.01.2023, 11:19
@Lazarius

Da bin ich bei dir. Einheitliche Krankenkasse aber dann auf dem Niveau der Privaten. Es kann nicht sein, das ein Arzt welche enorme Verantwortung trägt, schlechter verdient wie ich als Software Ingenieur.

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PicaPica  11.01.2023, 18:33

Ich schließe mich da komplett dem Kommentar von Lazarius an und dieses Problem ist wie für Viele Weihnachten, es kommt immer so plötzlich. Als ob das nicht bereits seit Jahrzehnten bekannt wäre.

Ich wäre auch dafür, dass es, so wie in den Niederlanden und wie es Frankreich jetzt einführen will und ich glaube auch in Österreich der Fall ist, eine Mindestrente von 1.200 Euro gibt. LG. :-)

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Hallo zusammen.

Zumindest in Österreich ist es so, dass bei Personen die von der Mindestsicherung bzw. nahes des Existenzminimums leben, medizinisch erforderliche Hilfsmittel von der Sozialkasse des AMS bezahlt oder teilweise bezahlt werden, allerdings nur für die "Basisversion".

Wer also glaubt, dass er ein 1000-Euro-Brillengestell braucht, der wird trotzdem nur die 19,20€ für die Basisbrille bekommen und muss den Rest halt selber blechen oder mit einem der zahlreich verfügbaren Brillenmodelle für 19,20€ zurechtkommen. Ich denke mal, dass gleiches wohl auch für Hörgeräte gelten wird.

PicaPica  11.01.2023, 18:34

Gilt in Österreich eine Mindestrente?

Dir einen guten Abend lieber Freund, GLG. :-))

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ps1980  12.01.2023, 09:03
@PicaPica

In Österreich gibt es eine Mindestsicherung - wenn die Rente (oder auch das Arbeitslosengeld bzw. nach dessen Ablauf dann die Notstandshilfe, denn das ALG kann man nur für begrenzte Zeit beziehen) unter dem festgelegten Wert ist (bei Alleinlebenden um die 1000 Euro, bei Paaren um die 1500) wird von der Sozialhilfe entsprechend aufgestockt, wenn ich das richtig verstanden habe. Genauer habe ich mich mit diesem Thema allerdings noch nie auseinandergesetzt, weil ich in meinem Fall durch private Vorsorge und die Selbstständigenversicherung auf jeden Fall WEIT über diesem Wert bin.

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PicaPica  12.01.2023, 15:16
@ps1980

Danke für die Auskunft und sehr beruhigend, dass Du da abgesichert bist lieber Freund.

Davon können deutsche Arme nur träumen, die teilweise mit wenigen hundert Euro auskommen müssen. Deshalb haben sie hier ja auch die Zuverdienstgrenze aufgehoben, so dass Rentner(innen) noch länger arbeiten können, kommen dann u. U. in eine höhere Steuerklasse die ihren Zuverdienst komplett wieder auffrisst und sie, trotz Arbeit, wieder nur einige hundert Euro haben mit denen sie wieder auskommen müssen. Kapitalismus eben, kotz. :-)

Hab heute einen guten! Tag, GLG. :-))

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Ja.

Fall aus dem Radio (da konnte man anrufen und 1 Wunsch würde gewährt)

Studentin, mit 16 verlor sie ein Bein bei Bahnunfall.

Ihr Wunsch, Sportprothese. KK lehnte ab, weil Luxus.

Komischerweise soll man Sport machen, es werden sogar Kurse finanziert...

Ich selbst brauche Brille, Medikamente, Zuzahlung Krankenhaus 2022 ca 1000 Euro. Bei nem Nettoverdienst von ca 25000€.

PicaPica  11.01.2023, 18:30

Das ist heftig. Ja, sobald man ein wenig am Lack kratzt, ist dieses so hochgelobte Gesundheitssystem gar nicht soo gut, LG. :)

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Guardianangel1  10.03.2023, 10:51
@PicaPica

Weil es nicht ALLES bezahlen kann? Na hör mal, das ist doch eine sehr kindische Einstellung.

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Einen wunderschönen guten Tag, ReiseTrips, auch an alle anderen in der Runde hier und vielen Dank für diese Frage.

Das ist eine gute Frage. Ich, als gelernter DDR-Bürger, für den in der DDR all das kostenlos war, bin der Meinung, dass für Kinder Behandlungen und Medizin generell kostenlos sein müssen. Des Weiteren verdienen sich Zahnärzte, speziell Kieferorthopäden, eine goldene Nase, das müsste unbedingt für jeden erschwinglich sein. Für chronische Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Diabetes z. B. müssen Medikamente ebenfalls kostenlos sein.

Soll einer sagen, wer das bezahlen soll? Da sage ich, für Panzer in die Ukraine haben wir alles Geld der Welt.

Allen noch einen schönen Tag und herzliche Grüße von Lazarius.

PicaPica  11.01.2023, 18:36

Es ist schlimm genug, dass das sein muss mit den Panzern, aber das unterstütze ich auch.

Aber eben auch das von Dir Erwähnte lieber Freund. Diese Zweiklassen-Medizin ist unsäglich, finde ich.

Euch wünsche ich noch einen schönen Abend, GLG. :-))

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Lazarius  12.01.2023, 10:46
@PicaPica

Na ja, liebe Freundin, mir ist leider kein einziger Fall in der Geschichte bekannt, bei dem man mit Waffengewalt und Panzern, Frieden schaffen konnte. Aber das ist ein andres Thema.

Richtig ist, dass die Zweiklassen-Medizin abgeschafft gehört. Einen schönen Tag noch und GLG, W.

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PicaPica  12.01.2023, 15:07
@Lazarius

Auch richtig, hinterher sehen sie sich die verursachte Zerstörung und das Leid an und denken, wofür das Ganze? Und müssen es wieder aufbauen.

Total irre diese Menschheit. Ich würde ja entweder die Mächtigen die Krieg gegeneinander führen wollen, a) in einen Box-, oder Ringkampfring stellen und gegeneinander kämpfen lassen, oder, wenn die Voraussetzungen zu unterschiedlich sind, b) ein Schachspiel austragen, wahlweise auch einen Intelligenztest absolvieren lassen und das Volk des Verlierers müsste sich dann eben beugen.

Auch Euch wünsche ich noch einen schönen Tag, GLG. :-))

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Lazarius  12.01.2023, 18:26
@PicaPica

An Ideen mangelt es nicht. Allein die Umsetzung wird etwas problematisch.

GLG, W.

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PicaPica  12.01.2023, 20:58
@Lazarius

D a s fürchte ich auch lieber Freund und die Waffenlobby wäre natürlich auch gegen eine friedliche Lösung. Tja, und da sind wir wieder bei den derzeit herrschenden Umständen, seufz.

GLG. und Gruß an die Deine. :-)))

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Guardianangel1  10.03.2023, 10:53

Dir ist schon klar, dass die Panzer nicht nur der Ukraine helfen.

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