grundschullehramt studium hessen (evtl. frankfurt) - einige fragen

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Das Lehramtsstudium ist in den normalen Universitätsbetrieb integriert, das gilt auch für das Grundschullehramt. Neben dem Grundschullehramt kannst Du in Frankfurt auch das Lehramt für Haupt- und Realschulen, das Lehramt für Gymnasien, das Lehramt für berufliche Schulen und das Lehramt für Sondesvhulen studieren. Alle Studiengänge (außer das Berufsschullehramt) schließen mit dem Staatsexamen ab. Das bedeutet, dass Du keinen Hochschulabschluss erwirbst und auch keine "dem Hochschulabschluss gleichwertige Qualifikation" (wie z.B. beim Studium auf das gymnasiale oder berufliche Lehramt), da die Mindesstudienzeit unterschritten wird. Eine Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf das Bachelor-/Mastersystem (wie z.B. in RLP) hat in Hessen nicht stattgefunden. Trotzdem wurde das Studium auch in Hessen modualisiert, d.h. in Module eingeteilt (einzelne Lehrveranstaltungen werden in Module zusammengefasst, diese Module werden durch mindestens eine Prüfung abgeschlossen), deren Noten mit in die Staatsexamensnote einfließen. Das ist eine Neuerung: In der Vergangenheit waren an der Uni erworbene Leistungsnachweise zwar Vorraussetzung für die Zulassung zur Staatsprüfung, die Noten spielten aber keine Rolle bei der Festsetzung der Examensleistung. Das Studium unterscheidet sich vom Unterricht an einer Schule, beides ist nicht miteinander vergleichbar: Das beginnt schon damit, dass Du nicht verpflichtet bist bei allen Veranstaltungen anwesend zu sein. Bei Vorlesung wird i.d.R keine Anwesenheit kontrolliert, bei Übungen und Seminaren liegt das am Dozenten, mit der relativ stringenten Regel, dass man zweimal fehlen darf, der Grund ist egal, ab dem dritten Säumnis fliegt man aus der Veranstaltung, egal ob man ein Attest hat oder nicht. Die Lesitungsbewertung ist Prüfungsbasiert, es findet i.d.R. keine mündliche Leistungsbewertung während der Lehrveranstaltung statt (bei mir gab es das noch nie), das Ganze wäre bei einer Vorlesung mit über 1000 Teilnehmern (bei Pädagogikveranstaltungen in Mainz nicht selten) nicht realistisch. Es gibt grundsätzlich drei Prüfungsarten, die sich unterschieden lassen: 1. Klausuren: Das läuft wie in der Schule ab, viele Läute in einem Raum beantworten unter Aufsicht Fragen, schriftlich, durch Ankreuzen oder am Computer. Vorher wir in der Regel der Ausweis kontrolliert. 2. mündliche Prüfungen: Man sitzt beim Prüfer im Büro und beantwortet Fragen oder hält eine vorbereitete Präsentation (letzteres kann auch vor dem Kurs geschehen). 3. Hausarbeiten in jeder Form: Man schreibt selbstständig eine Arbeit (in Proseminaren zwischen 10 und 15 Seiten) i.d. R. nach wissenschaftlichen Maßstäben, die in den Ferien geschrieben werden. Solche Hausarbeiten können sich auch aus mehreren Essays zusammensetzen, die begleitend zur Veransaltung angefertigt werden müssen. Das ist aber nur ein Überblick, diejenigen, die solche Prüfungsordnungen schreiben haben eine blühende Fantasie, was neue Prüfungsformen und Kombinationsmöglichkeiten einzelner Prüfungen betrifft. Die Leistungsanforderungen sind anders als in der Schule, da die Noten nur von den Prüfungen abhängen konzentriert sich das Grand an Arbeit auf das Semesterende. Am Anfang war das richtig krass für mich, ich habe mehr gelernt als fürs Abitur. Man lernt aber recht schnell sich zu organisieren und zwischem prüfungsrelevantem und unrelevantem Wissen zu unterscheiden. Mein Problem war immer dass ich solange ien Motivationsproblem habe, bis das Zeitproblem immanent wird. Bei Klausuren werden i.d.R stumpfsinnig Unmengen an Faktenwissen abgefragt, wenn man das mehrfach hinter sich hat entwickelt man aber Lernstrategien um den Stoff zu organisieren. Letztlcih kommt es darauf an, dass man sich gerne mit der Thematik befasst, Spaß an den Fragestellungen der Fächer hat (bei den Pädagogikveranstaltungen fällt das sehr schwer). Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Zu meiner Person: Ich studiere Gymnasiallehramt in Mainz.

Maikaefer92 
Fragesteller
 01.10.2011, 13:19

wow, danke für deine deine lange und ausführliche antwort! hat mir echt schon ein ganzes stück weiter geholfen!

ich denke, für mich ist es sogar ein vorteil, wenn es keine mündlichen noten gibt, da ich mich eher wenig beteilige und das immer meine note runterzieht. dieses gewisse lern-motivations-problem hab ich leider auch. das müsste ich echt irgendwie dann ändern... aber ich denke, das wird dann auch vom thema und interesse am jeweiligen thema abhängig sein.

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