Grosse Angst vor Gruppentherapie
Ich(17) werde morgen zum ersten Mal zur Gruppentherapie gegen Soziale Ängst gehen. Ich habe nur leider echt Angst. Ich denke mir, wenn ich nichts sage (was wahrscheinlich der Fall sein wird), dann werden die mich komisch finden. Andersherum wenn ich was sage, dann denken die anderen vielleicht ich hätte gar keine Sozialen Ängste, weil ich mich ja getraut habe etwas zu sagen. Wer hat Erfahrungen damit? Wie läuft die Stunde ab? Und ist es normal, wenn man beim ersten Mal nichts sagt?
8 Antworten
Ich finde es klasse, dass du den Mut hast, dorthin zu gehen! Die anderen haben alle genau die gleichen Gedanken wie du! Da sitzt niemand und denkt: "oh, wie die sich benimmt. die ist komisch" oder "ach, die Olle redet voll viel, die hat bestimmt gar nix", sondern jeder sitzt da nur und denkt "Hilfe, Panik, ich muss reden, was denken die anderen nur von mir?" Es ist absolut in Ordnung, wenn du erstmal nichts sagst. Oft wird am Anfang ein Blitzlicht gemacht, also jeder sagt, wie es ihm geht und Neue können sich vorstellen, wobei du entscheiden kannst, ob du nur deinen Namen nennst oder ihnen mehr erzählst... niemand erwartet da etwas von dir. Dann gibt es oft ein Thema, das besprochen wird. Entweder bringt jemand aus der Gruppe ein Thema vor (z.B. ich möchte keine graue Maus mehr sein oder in der Schule hat mich jemand total bloßgestellt oder so) oder die Therapeuten schlagen ein allgemeines Thema vor. Dann kann jeder sich melden und was sagen, man darf aber auch stumm bleiben und einfach zuhören. Vielen gelingt es aber nach ein paar Mal, sich im geschützten Rahmen der Gruppe zu öffnen und mitzureden- manchen gleich beim ersten Mal, anderen erst nach einer Weile. Du bekommst dort die Zeit, die du brauchst!
Hallo Mila95,
lass es einfach auf dich zukommen und mach dir nicht so viele Gedanken.
Vor vielen Jahren war ich bei einem sehr guten Psychologen in Behandlung. Der riet mir auch, mal an einer Gruppentherapie teilzunehmen.
Ich bin vollkommen unbedarft dahin gegangen. Ich habe mir das bloß angesehen. Zu Wort kam ich gar nicht. Die eine Patientin führte das Wort. Ich hatte den Eindruck, dass sie Selbstdarsteller ist. Ab und zu kam doch auch mal jemand anderes zu Wort. Und ich stellte fest, dass die viel größere Probleme hatten als ich. Was mir wiederum gut tat.
In der Zwischenzeit war ich zu einer Kur und in der Psychiatrie. Dort gab es auch Gruppensitzungen. Da hatte ich keine Probleme mehr, selbst etwas zu sagen.
Lass es einfach auf dich zukommen und mach das Beste draus.
Alles Gute
Virginia
Hallo, ich bin 21 und habe seit 3 Jahren eine Sozialphobie, ich kann dich nur zu gut verstehen.. Mir machen Einzelgespräche schon massive Probleme. Aber vielleicht hilft es dir ja zu wissen, dass es mit der Zeit auch besser wird. Man muss sich einfach überwinden. Du wirst merken, dass es mit jedem Mal einfacher ist. Den anderen in der Gruppe fällt es sicher genau so schwer wie dir.
Außerdem hast du die Sicherheit, dass du den Raum verlassen kannst, wenn es nicht mehr auszuhalten ist. Deswegen sitz ich bei sowas immer an der Tür oder an der Wand, da kann man sich anlehnen, wenn das Gezitter zu schlimm wird.
Tut mir Leid, dass du auch unter sowas leidest, es ist wirklich nicht schön und beeinträchtigt fast alles im Leben.
Ich wünsch dir viel Glück und lass den Kopf nicht hängen :)
Wenn du es kannst dann sag was , sie werden dich nicht komisch finden. Außerdem ist es eine Therapie für dich, da ist es gut, wenn du dich traust etwas zu sagen.
Dass du Ängste hast - weisst du ja selbst.
Deshalb gehst du ja auch zur Gruppentherapie.
Gruppentherapie ist eine gute Möglichkeit, Angst bzw. Änmgste abzuzbauen.
Ob du während der Therapie-Sitzung was sagst oder nicht - liegt allein in deiner Entscheidung.
Wenn es dir - um Fortschritte in deiner Entwicklung zu machen egal ist - ob andere dich vllt. komisch finden oder nicht - dann hast du schon ein ordentliches Stück Angst abgelegt !
Viel wichtiger ist doch, ob du dich ernst nehmen kannst oder nicht.
Und wenn man halt mal etwas komisch ist - warum denn nicht ! Bringt man doch andere zum Lachen. Die Kabarettisten leben von dieser Fähigkeit.
Mach dich nicht davon abhängig, was andere vllt. denken können - damit blockierst du dich nur selbst.
Du denkst zu viel - und fühlst und handelst zu wenig !
Denk besser nicht so viel - und achte auf dein Gefühl bzw. deine Impulse - und gib ihnen einfach mal nach.
In der Sitzung wird das Verhalten nicht bewertet - da kommt es eher darauf an - ob man seine Ängste loswerden will oder nicht.
Und dafür hat man in der Gruppe die Chance !
Trau dich einfach ! Sei einfach locker und entspannt !
Alles Gute !
Gut dass das raus ist und ich versteh dich auch!
Ich schrieb u.a.:
"Wenn es dir - um Fortschritte in deiner Entwicklung zu machen egal ist - ob andere dich vllt. komisch finden oder nicht - dann hast du schon ein ordentliches Stück Angst abgelegt !"
Deine Meinung war :
"Falsch. DANN HAT MAN BEREITS KEINE SOZIALPHOBIE MEHR."
Das wär natürlich schön - aber das geht nicht von Jetzt auf Gleich ! Das ist dann ein längerer Prozess - mit vielen kleinen Schritten - und am besten mit Unterstützung durch eine Therapie !
Lies meinen 2. Beitrag zu der Frage, der geht auch auf deine Meinung und deine Erfahrungen ein.
Alles Gute !
Hallo Mucker, von deinen guten Absichten bin ich überzeugt. Ebenso von deiner Fähigkeit, Leute OHNE diese Phobie zu motivieren und mitzureißen. Ich habe aber weniger den Eindruck, dass du dich mit diesem Thema auskennst, allerdings weiß ich nicht, wieso du sonst geantwortet hättest... Ich habe selber eine Sozialphobie und möchte dich nur darauf hinweisen, dass ein Sozialphobiker sich NIEMALS selbstständig davon unabhängig machen kann, was andere von ihm denken. Natürlich "blockiert er damit sich selbst", das macht die Störung aus...
Zweitens: Natürlich denkt man zu viel darüber nach, das ist ebenfalls teil der Phobie, genauso wie die Tatsache, dass man sich nicht "einfach trauen" kann und "einfach locker und entspannt sein" kann. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.... wenn man das könnte, DANN MÜSSTE MAN GAR NICHT ZU DER THERAPIE. Das gleiche gilt für "und wenn man halt mal etwas komisch ist - warum denn nicht!" Darum nicht.
Du schreibst: "Wenn es dir - um Fortschritte in deiner Entwicklung zu machen egal ist - ob andere dich vllt. komisch finden oder nicht - dann hast du schon ein ordentliches Stück Angst abgelegt !" Falsch. DANN HAT MAN BEREITS KEINE SOZIALPHOBIE MEHR.
Ich möchte mir keine Feinde machen und hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber das musste raus ;-)