GoT: Warum war Daenerys so beliebt und Cersai so unbeliebt?

4 Antworten

Jemand der früh am Anfang der Serie nackt, mit 3 Drachen aus einem Feuer stiegt ist einfach mehr ein Sympathieträger als jemand der Inzest betreibt.

Zunächst mal würde ich das so nicht sagen. Daenerys und Cersei sind sich zwar in ein paar Eckdaten sehr ähnlich, haben aber sonst nichts gemein. Cersei würde über jede Leiche gehen, sogar ihre Familie verraten um an ihre Ziele zu kommen. Sie spinnt Intrigen und Verschwörungen, ist verwöhnt, bösartig und hasserfüllt. Daenerys hat diese Charaktereigenschaften nicht. Sie versucht stets einen Konsens zu finden, ist für Demokratie und möchte Freiheit, anstatt Unterwerfung ihres Gefolges. Zugegeben, sie hat eine sehr impulsive, rassige und cholerische Ader, aber dafür steht das Haus Tagaryen ja auch ein wenig.

Zum anderen ist genau dieses Thema und deine Frage der Grund, warum ich das Ende von Game of Thrones so toll finde. Es gibt eben kein pauschales Gut und Böse. Wer gut und wer böse ist, liegt im Blickwinkel des Betrachters. Bis zur letzten Staffel war Daynerys für die Fans eine bewundernswerte Kämpferin, die sich von ganz unten bis nach ganz oben gekämpft hat. Die sich entwickelt hat und gereift ist. Auch wenn sie hin und wieder ihre dunklen Seiten durchschimmern ließ. Zum Beispiel als sie die Sklavenhalter und Meister hat lebendig kreuzigen lassen.

Doch grade am Ende, als sie Königsmund zerstörte, wurde das ganze Bild von Daynerys für den Zuschauer über den Haufen geworfen. Hätte sie Königsmund in einer anderen Staffel niedergebrannt. Mit all den bösartigen Menschen wie Kleinfinger, Cersei, dem hohen Spatz, Joeffrey und co darin, hätte man diese Tat sogar wohlwollend aufgenommen. Aber grade durch den Blickwinkel des Volkes, neigt sich die Sympathie zur anderen Seite hin. Am Ende hatte man sogar Mitleid mit der weinenden Cersei kurz vor ihrem Tod. Also ja, im Endeffekt kann man beide nicht wirklich als gut oder böse stigmatisieren. Man kann sich nur für einen Blickwinkel entscheiden.

BeviBaby  13.07.2020, 11:28

Haben wir dieselbe Serie gesehen? Ich kann mich nicht erinnern dass Cersei über "jede Leiche gehen würde". In erster Linie nicht über die ihrer Kinder.

Dass sie ihre Familie verrät ist in meinen Augen auch kritisch. Ich kann mich nicht erinnern dass sie das jemals getan hat; zumindest nicht das Bild von Familie das sie hat bzw. Das ihr Vater hatte. Da hat sie sich eigentlich immer relativ gut gefügt.

Ansonsten... wann war Daenerys denn für Demokratie? Ich meine... ich kann verstehen dass du sie magst und alles, aber das ist schlicht Unsinn...

Cersei zu unterstellen bösartig und hasserfüllt zu sein ist Ansichtssache... aber zu sagen dass jemand, der eigentlich permanent jammert "Ich will Auf den Thron" für Demokratie sein soll ist Schwachsinn.

Auch diese Freiheitssache bezweifle ich um ehrlich zu sein, denn dany wirkt auf mich nicht als wollte sie das Feudalwesen abschaffen... aber das nur so am Rande.

Dann der Punkt sie versuche einen Konsens zu finden... Und wieder Frage ich mich WANN?

Sie hat zumindest in den sklavenhalterstädten und später auch ins westeros NIE versucht irgendwelche Kompromisse einzugehen. Das war schlichtweg reine Unterdrückung. Da war nichts mit Verhandlungen und auch nichts mit Abwägungen...da wurde munter drauf los flambiert, wenn irgendjemand rebelliert hat... Und zwar nicht die Schuldigen, sondern irgendwelche Leute die damit zu tun haben könnten nach Vorbild der Sippenhaft einer ehemals herrschenden Klasse.

Dasselbe sieht man bei den Tarlys... beugt euch oder sterbt. Da sehe ich keinen Konsens von wegen "zieht euch neutral zurück", "ihr werdet in Haft genommen und behandelt wie adlige Geiseln behandelt werden" etc.

Allgemein hat Daenerys sich in der Regel nie für die herrschende Kultur der Gebiete interessiert die sie erobert hat oder eben erobern wollte. Was auf mich dann doch relativ ignorant und unvorbereitet wirkt, denn wie will sie etwas beherrschen was sie nicht kennt?

In diesem Sinne... ich Teile deine Ansicht oben im Kommentar und respektiere diene Meinung an sich....aber die Argumentation (die ich ironischerweise ähnlich schonmal gehört habe) ist schlicht in einigen Punkten nicht zu belegen oder sogar widerlegt (denn Daenerys als Verfechter einer Demokratie oder auch nur einer konstitutionellen Monarchie hat es so nie gegeben... von Staffel 1 bis Staffel 8 nicht.)

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Beide Schauspielerinnen haben ja mal die Sarah Conner in Terminator gespielt. Da hat mir Emilia Clarke auch besser gefallen als Lena Headey

Weil Daenerys jung und idealistisch ist und das gute möchte, während Cersei realistin ist und erkannt hat dass die Welt nicht gut ist.

Daenerys möchte was verändern, Cersei würde auf dem Status quo bleiben weil der sich etabliert hat und im Endeffekt sicher ist.

Daenerys achtet zu sehr auf das Volk, Cersei ist das Volk vollkommen egal.

Cersei ist dosiert grausam gegenüber denen die ihr Böses getan haben, Daenerys ist grausam weil Leute ihre ideale nicht vertreten... ohne auf deren Kultur und Hintergrund. etc. Rücksicht nehmen zu können (es ist aber auch nicht so als würde sie das großartig interessieren).

Kurzum: Daenerys kommt einfach netter rüber und ist nebenbei jung und bildet sich ein Gutes tun zu können, was vor allem dann sympathischer ist wenn man nicht tiefer über den Charakter nachdenkt.

Sie ist ein Lincoln Typ... einschließlich der Position "egal was mit den Sklaven wird solange ich die Union zusammenhalte"

Das macht sie sympathischer.

Cersei hingegen ist die realistischere und damit fähigere Politikerin und könnte es eher als Dany schaffen eine stabile Herrschaft zu etablieren und im Endeffekt eine Dynastie zu gründen, was Daenerys schon allein deswegen nicht gelingt weil sie unfruchtbar ist.

Sie ist eben machiavellistin und Daenerys strebt eher nach modernen idealen, die aber in westeros dann auch nicht mehr so angesagt sind wie in Essos, sich zu dem Zeitpunkt nicht ohne weiteres durchsetzen ließen und nebenbei auch nicht so ideal sind wie viele denken weil Daenerys als Herrscherin schlicht ungeeignet ist und sich für Politik auch nicht großartig interessiert.

Ironischerweise versteht Cersei die Bevölkerung von Westeros und deren Bedürfnisse und Position besser als Daenerys es tut die ja wirklich vom Volk geliebt werden möchte.

Schreib mir einfach per PN, wenn du diese Diskussion noch weiterführen willst... ich hab da so eine kleine Passion für.

Ansonsten... Buch Cersei ist halt eben auch noch ein ganz anderes Kapitel die ist wesentlich grausamer und wahnsinniger als ihr Serienpendant.

Ich persönlich Stelle sehr auf Figurausarbeitung und Entwicklung ab... Und da ist Cersei Daenerys haushoch überlegen. Besser gespielt ist sie nebenbei auch. UM LÄNGEN.

Ich denke wenn man auf sowas abstellt dann ist cersei schlicht weit besser. Sympathisch macht sie das trotzdem nicht. Und ich denke gerade junge fans können und wollen sich eher mit einer Dany identifizieren. Die finde ich zwar persönlich auch nicht super sympathisch (also so von wegen "fernsehabend auf der Couch- Sympathisch) aber ich kann verstehen wenn Leute sie per se mögen.