Goldige Grüsse oder Goldene Grüsse?

4 Antworten

Zunächst: Grüße mit ß.

Ich verstehe nicht genau, was Du damit sagen willst, aber der Unterschied ist folgender:

"gold/golden" bezieht sich auf die Farbe oder drückt eine besondere Wertigkeit aus;

"goldig" hingegen ist in etwa synonym mit "niedlich".

Alooooors 
Fragesteller
 08.04.2022, 13:50

Hallo, Danke für die Antwort. Komme aus der Schweiz, hier verwendet man kein ß.

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Das hat überhaupt nichts mit Grammatik zu tun!

Es geht hier um

  1. Wortschatz/Lexik bzw. den passenden Ausdruck.
  2. Rechtschreibung/Orthografie

Die üblichen Grußformeln sind

  • formell: Freundliche Grüße / Mit freundlichem Gruß
  • halbformell: Viele Grüße / Beste Grüße o.ä.
  • persönlich: Herzlichen Gruß / Lieben Gruß / Herzliche Grüße / Liebe Grüße / Alles Gute / Alles Liebe und Gute u.ä.
  • Aber es gibt natürlich auch ganz individuelle Grüße im privaten Bereich. Beispielsweise beziehen sich manche Leute auf das Wetter, Klima oder die Tages- /Jahreszeit u.ä.: Sonnige Grüße / Nächtliche Grüße / Herbstliche Grüße. Manche lieben es, über ihren persönlichen Zustand zu informieren: Verkaterte Grüße / Benebelte Grüße / Einsame Grüße (und dergleichen mehr). Dann gibt's natürlich auch: Bis bald / Bis demnächst / Mach's gut / Ciao /Tschüß / Pfiat di / Bises
  • Was Verliebte sich schreiben, ist derart persönlich, dass ich das hier mal offen lasse

Was nun die goldenen oder goldigen Grüße betrifft, finde ich sie beide etwas seltsam. Bronzene, silberne, goldene Grüße? Vielleicht auch noch die Farbpalette: Blaue, grüne, rote, gelbe Grüße? Ja, zur Goldenen Hochzeit vielleicht, aber schon etwas seltsam!

Und goldige Grüße? Ne, das ist nur noch komisch. Wann benutzt man dieses Adjektiv überhaupt? Wenn etwas klein, niedlich, süß und vielleicht auch drollig ist. Ein kleines Kind kann goldig sein, auch kleine Katzen oder Welpen, ein Kinderkleidchen, aber Grüße?

  • Rechtschreibung in Deutschland und Österreich: der Gruß, die Grüße ("ß" nach langen Vokalen a, e, i, o, u, ä, ö, ü und nach Diphthongen ai, ay, ei, ey, au, eu, oi, oy, nach kurzen Vokalen "ss" und "s")
  • Rechtschreibung in der Schweiz: der Gruss, die Grüsse (statt "ß" immer "ss")

Grammatikalisch korrekt sind beide.

Sprachlich gesehen ist aber nur „Goldige Grüße“ sinnvoll.

Kommt auf den Satz an

Goldige Grüsse wäre aber richtig