glaubt ihr an die unendlichkeit?

19 Antworten

Unsere bisherige Erfahrung mit buchstäblich allem ist die Vergänglichkeit und Endlichkeit. Egal, wie groß oder alt etwas wird - es stirbt und es ist messbar.

Mit unserer derzeitigen Denkweise kann man eine tatsächliche Unendlichkeit nicht akzeptieren, denn in der physikalischen Erlebnisebene haben wir selbst auf planetarer Größe immer eine Endlichkeit.

Was die Mathematik anbetrifft, kann man allerdings Unendlichkeit erklären - es gibt keine absolut größte Zahl und ebenfalls lässt sich Zeit an sich nicht mit einem Anfang und Ende in eine Endlichkeit pressen.

Hi emimiau,

Die Zahl, die jeder kennt und jeder ein paar hundertmal im Leben auch braucht: "Pi ist eine irrationale Zahl, kann also nicht als Bruch dargestellt werden und hat unendlich viele Nachkommastellen – rund 100 Billionen (!) wurden bisher bestimmt. Auf die ersten zehn Nachkommastellen gerundet hat Pi einen Wert von 3,1415926536."...

... dies würde, ohne Unendlichkeit, heißen, daß alle unseren Kreise nie, wirklich nie echte Kreise geworden sind und trotzdem ist Pi eine Zahl, die uns hier sogar zu Denken geben sollte, warum NATUR sich so was "ausdenken" und uns in den Weg stellen sollte, wenn die keinen Sinn hätte......????.

Bis dato nur 100 Billionen Nachkommastellen bestimmt, auch wenn es mehr als 1.000 Oktillionen gewesen wären (54 X 0), man müsste endlich mal anerkennen, daß es Unendlichkeit gibt, da Mathe die einzige ECHTE Sprache für ALLES WAS DENKEN KANN, ist !!! ...

... UND DIE LÜGT NIE !!!

LG

Rosina

Da es in der Mathematik Unendlichkeit bewiesenermaßen gibt, und man sich diese auch vorstellen kann, vom Prinzip her, könnte das als Indiz darauf hindeuten, dass es die Unendlichkeit auch in Realität gibt.

"Unendlichkeit" "entsteht" erst, wenn man das Universum als eigentlich Ganzes zerlegt in Maßeinheiten: Das eine unsere Universum hat (nahezu) unendlich viele Atome...

Kurz gesagt, "Unendlichkeit", Zählbarkeit ist keine Grundeigenschaft des Universums sondern entsteht erst durch unsere unvollkommene zweckorientierte Wahrnehmung.

Noch kürzer: Nein, ich glaube nicht, dass es "natürliche" Unendlichkeit gibt.

Das, was ich darüber denke, ist widersprüchlich, aber für mich ergibt das sogar Sinn: Es gibt beides - Unendlichkeit und keine Unendlichkeit. Alles beinhaltet etwas. Jedes Ding ist von einem noch größeren Ding umgeben. Aber irgendwann stoßen wir an die Grenzen des Universums, das sicher aber keine geometrische Grenze kennt, sondern eher eine monadische. Das Universum fasst alles, was es beinhaltet. Das, was sich im Universum befindet, bildet erst das Universum. Darum kann nichts das Universum (also die Monade nach Auffassung von Leibniz) verlassen. Wir sind für immer Gefangene.

Allerdings denke ich gleichzeitig, dass das Universum zyklisch funktioniert. (Nach Stephen Hawking) Alles, was sich innerhalb dieses Universums befindet, ist zu seiner eigenen Wiederholung gezwungen. Für immer. Denn wenn es ein Universum vor dem Urknall bzw. nach dem Ende des Universums gibt, so müsste immer die Möglichkeit bestehen, dass alle darin enthaltenden Partikel innerhalb eines gewissen Zeitrahmens (oder sogar außerhalb der Zeit) immer wieder die gleiche Anordnung erlangen. Es müsste daher ein Überuniversum existieren, durch das unser Universum seine Naturkonstanten und andere Regeln erhält. Es müsste sozusagen den Quellcode aus seinem Ursprungsuniversum entnehmen und in seinem eigenen Code implementieren. Denn wo sollen diese Konstanten herkommen? Aus dem Nichts? Das wäre ja widersprüchlich, da nichts aus Nichts entstehen kann. Ergo muss es eine Art Quelle geben. Nun könnte diese Quelle aber ebenso ein Ursprungsuniversum haben. Nach oben hin wären dann keine Grenzen gesetzt. Aber ich denke, diese Vorstellung entzieht sich schon lange dem menschlichen Verstand. Wir können ja kaum unser Universum verstehen, geschweige denn, Paralleluniversen oder das, was diese Paralleluniversen zusammenfassen müsste.

Ich weiß, für viele ist es nicht vorstellbar, was ich hier schreibe. Für mich ist es auch kein "Glaube", sondern eine Art sich wiederholende Erkenntnis. Einerseits sind wir immer Gefangene eines bzw. mehrerer Systeme, andererseits sind diese Systeme gefangen in weiteren Systemen. Ich denke, Reduktionismus und Holismus müssen sich nicht ausschließen.