Gitterenergie, Hydratationsenergie?

2 Antworten

Am Besten veranschaulicht man sich das über einen dritten Begriff: Die Lösungsenergie.

Die Lösungsenergie ist die Energie die bei einem Lösevorgang von einem Salz in z.B. Wasser frei wird (wenn sie negativ ist) oder die man dafür benötigt (wenn sie positiv ist).

Diese Energie setzt sich aus zwei Teilen zusammen, das kann man sich gut vorstellen. Zunächst einmal muss man Energie aufwenden, um die elektrostatischen Kräfte im Ionengitter zu überwinden und die Ionen alle frei zu machen. Ganz genau definiert ist diese sogenannte Gitterenergie so, dass es die Energie ist, die man aufwenden muss, um alle Gitterbausteine unendlich weit voneinander zu entfernen.

Der zweite Teil ist die Energie, die man gewinnt, weil sich ja Wassermoleküle nun an die Ionen anlagern und daran binden. Diese Energie nennt sich im Fall von Wasser Hydratationsenergie. Genau definiert ist sie wieder so, dass es die Energie ist, die frei wird, wenn man ein freies Ion und ein paar Wassermoleküle aus dem Unendlichen annähert und diese zusammenfügt.

Die Lösungsenergie kann man nun also einfach als Differenz berechnen. Wenn die Gitterenergie überwiegt, dann ist die Lösungsenergie positiv. Wenn die Hydratationsenergie überwiegt, wird insgesamt Energie frei (negative Lösungsenergie).

Ich hoffe, dass dieser Umweg über diese dritte Größe nicht zu verwirrend war und den Sachverhalt verdeutlicht hat.

Hallo ApfelShooter

Gitterenergie: Das ist die Energie, die man aufwenden muss, um einen Bestandteil (Atom, Ion, Molekül) von einem Feststoff zu trennen.

Hydratationsenergie: Das ist die Energie, die aufgewendet oder frei wird, wenn Wasser aus einem Ionenkristall ein Ion herauslöst.