Gitarre "Bundanzahl" egal?

4 Antworten

Hallo,

ich hol einmal etwas aus;

Eine Gitarre hat eine bestimmte Mensur. Das ist die Länge der freischwingenden Saite. Also zwischen Saitenreiter/Stegeinlage der Brücke bis zum Sattel.

Gitarren mit längeren Mensuren klingen anders als Instrumente mit kürzerer Mensur. Auch können bei längeren Mensuren Saiten mit höherer Masse angenehmer klingen - Siehe Bass.

Die Bünde teilen die Mensur entsprechend der 12 Töne ein. Der 12. Bund an der Gitarre ist genau die Hälfte der Mensur und so schwingt die Saite im 12. Bund genau eine Oktave höher als die Leersaite. Am 24. Bund wäre es zwei Oktaven höher.

Man könnte diesen Abstand dann wieder halbieren und wäre am 36. Bund für die dritte Oktave und immer so weiter bis man ganz beim Steg angekommen ist. Das ist aber nicht praktisch, außerdem klingen diese sehr hohen Lagen auch nur bedingt gut, da das Verhältnis zu Saitenmasse und Mensur recht ungünstig wird.

Gitarren mit 20 Bünden klingen im 20. Bund genau so, wie eine entsprechend gleich gestimmte Gitarre mit 22 Bünden. Nur kann die Gitarre mit den 2 Bünden mehr eben zwei Halbtöne höher spielen. Wobei es auch Mittel und Wege gibt diesen Ton mit nur 20 Bünden zu spielen.

Die Anzahl der Bünde entscheidet letztendlich nur darüber, was der höchsten regulär spielbare Ton ist.

Bei Standard E-Stimmung ist bspw. am fünften Bund auf der D-Saite immer ein g - egal wie viele Bünde die Gitarre insgesamt hat.

Das kommt ganz drauf an, was man vom Instrument erwartet und ob man einen 22. Bund etc. einsetzen will.

Für eine Gitarre ohne Cutaway finde ich ist ein 22. Bund jetzt nicht unbedingt nötig, weil man eh schlecht drann kommt und ihn selten nutzt. Außer man ist ein Tappingkönig, dann kann man natürlich schon einen 22. Bund vermissen.

Hat man einen Cutaway und will man mal ein bisschen ausflippen, könnte ein 22. Bund auch ganz nett sein. (Ganz nett aber auch nicht zwingend notwendig).

Musst du entscheiden.

(Bei E-Gitarren schaut das aber meist anders aus.)

Die Gesamtanzahl der Bünde macht keinen Unterschied beim Tonabstand etc. Je nachdem was du spielen möchtest, hast du bei Gitarren mit mehr Bünden eine größere "range" und kannst höhere Töne spielen ohne die Gitarre anders zu stimmen.