Gibt es wirklich Leute mit 0 Problemen?
z.B. Leute die sagen "Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich suizidal fühlen kann", kann doch nich sein dass ihr euer komplettes Leben durchgegangen seid mit absolut garkeinen Schwierigkeiten? Dass ihr euch in sowas nicht hineinversetzen könnt? Ist es nicht schlecht wenn man sein ganzes Leben wirklich garkeine Schwierigkeiten hatte?
12 Antworten
Es gibt leute die können besser mit Problemen umgehen und wandeln für sich die Erfahrungen in eine Art Aufgabe um die man einfach bewältigen muss. Ich kann aus vielen Erfahrungen immer noch etwas positives herausfiltern was mir ein besseres Gefühl gibt.
Hallo Iucker,
Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich suizidal fühlen kann
kann doch nich sein dass ihr euer komplettes Leben durchgegangen seid mit absolut garkeinen Schwierigkeiten?
Oh, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man sich suizidal fühlen kann. Heißt das, dass ich nun Gefühlskalt bin? Nein. Ich finde, es wäre heuchlerisch als jemand, der das Gefühl nicht kennt, zu sagen, dass man diesen Schmerz oder Angst nachfühlen kann. In meinem Kopf gibt es immer eine Lösung und ich würde einem Betroffenen nie sagen, dass er recht hat, dass er es beenden sollte, weil ich es "verstehen" kann.
Meine Freundin hatte selbst schwere Depressionen und kann heute nicht nachvollziehen, wie sie sich gefühlt hat und auch warum.
Ich für meinen Teil hatte in meiner Kindheit so einen Teil, nachdem ich mit meinem Vater ein sehr schlechtes Verhältnis hatte und das zu meiner Mutter auch nicht sonderlich besser war und ich in der Schule ohne Ende gemobbt wurde.
Aber da kam ich noch nie so nahe dran zu sagen "ich tue ich gleich" oder dass ich es vorhatte.
Aber seitdem ich mit meiner Fachoberschule damals angefangen habe, ging es mir blendend.
Viele Grüße
Nein, ich glaube nicht, dass jemand gar nie in ein mentales Loch flog oder gar nie mit etwas ein Problem hatte.
Nur sollte man nicht in der Vergangenheit verhaftet bleiben. Irgendwie kam es ja offenbar wieder gut. Und das war dann natürlich auch ein herrliches, befreiendes Gefühl.
Vielleicht erinnert man sich dann halt lieber an das zurück. Was einem bei der nächsten Kriese dann helfen kann, doch mit mehr Mut an etwas heran zu gehen oder etwas durchzustehen.
Und so wird man mit zunehmendem Alter stets gelassener, da man ja schon viele Krämpfe hinter sich hat und es am Ende doch immer weiter ging. Man besser loslassen kann oder nicht alles gleich persönlich nimmt.
So gesehen kann eben auch jede Krise eine Chance sein.
Leute die sagen "Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich suizidal fühlen kann"
Ja. Mich zum Beispiel.
kann doch nich sein dass ihr euer komplettes Leben durchgegangen seid mit absolut garkeinen Schwierigkeiten?
Natürlich nicht. Es gab sogar sehr viele Schwierigkeiten und bestimmt auch mehr Schwierigkeiten, als viele suizidale Menschen haben oder hatten.
Trotzdem bin ich nicht suizidal gefährdet und kann es daher nicht nachvollziehen.
Dass ihr euch in sowas nicht hineinversetzen könnt?
Gerade weil ich schon schlimme Schicksalsschläge hinter mir habe kann ich es ja nicht nachvollziehen!
Ist es nicht schlecht wenn man sein ganzes Leben wirklich garkeine Schwierigkeiten hatte?
Es wäre doch schön, keine Probleme zu haben (vor allem wenn sich ja deshalb Menschen das Leben nehmen!)
Aber jeder hat mal Probleme und im Idealfall wächst man daran anstatt zu scheitern.
Da hast Du einen entscheidenden Punkt getroffen, es gibt kein schwarz oder weiß sondern mehrere Graustufen:
hinnehmen - tolerieren - akzeptieren - mitfühlen - verstehen - nachvollziehen - unterstützen - bekräftigen - motivieren - helfen
Bis zu einem gewissen Punkt kann ich vielleicht mitfühlen, aber nachvollziehen fällt mir schwer.
Probleme sind halt auch immer Ansichtssache.
Es hängt auch davon ab ob fühlen können gemeint ist oder logisch nachvollziehen