Gibt es kleine Funkgeräte die unter Wasser funktionieren?

6 Antworten

Von Experte KuarThePirat bestätigt

Elektromagnetische Welle und Unterwasser passen nicht zusammen, wenn man mal von den Längstwellen der U-Boot Kommunikation absieht. Aber das ist nichts zum Selberlöten.

Kurz: geht aus prinzipiellen Gründen nicht

Typisch nutzt man Ultraschall für die Kommunikation mit Tauchern oder geht über eine Drahtverbindung.

Ergänzung: Lichtwellenleiter (Glasfaser) ginge auch.

Traveller5712  30.05.2023, 19:43

Selbstverständlich kann man sich einen ELF-Sender selber löten. Nur wird man es nicht schaffen, die benötigtige Sende- und Empfangstechnik so kompakt zu halten, dass sie unter Wasser einsetzbar ist.

Übrigens: U-Boote benutzten auch auf kurze Distanzen (Boot zu Boot) UKW-Sprechfunk!

Daher: "Geht aus prinzipiellen Gründen" nicht, ist leider FALSCH!

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SirKermit  31.05.2023, 07:55
@Traveller5712
Daher: "Geht aus prinzipiellen Gründen" nicht, ist leider FALSCH!

Vielen Dank für deine Korrektur. Ich habe doch glatt ignoriert, dass Wasser eben doch keine komplette Abschirmung gegen EM Wellen bietet.

Aus https://www.net.in.tum.de/fileadmin/TUM/NET/NET-2011-07-1/NET-2011-07-1_07.pdf

Elektromagnetische Wellen haben in Wasser nur eine Reichweite von wenigen hundert Metern, Schallwellen hingegen können abhängig vom Einsatzszenario Reichweiten von über 1000 km erreichen. Wegen der elektrischen Leitfähigkeit von Salzwasser benötigt man zur Kommunikation mit elektromagnetischen Wellen unter Wasser viel Energie. Nur mit relativ niedrigen Frequenzen unter 300 Hz kann über weitere Strecken kommuniziert werden [16]. Hierfür werden jedoch relativ große Antennen benötigt. Hochfrequente elektromagnetische Wellen hingegen werden schon in geringen Tiefen weitestgehend abgeschirmt.

Da hätte ich vorher besser recherchieren müssen. :-(

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Das einzige System welches mir bekannt ist von Ocean REEF. Die Übertragung funktioniert dort via Ultraschall und die Reichweite Unterwasser beträgt ca. 250m. Ein Sender/Empfänger kostet an die 500 EURO, hinzu kommt, dass dieses System sinnvollerweise in eine Vollgesichtsmaske (Damit meine ich nicht die Schnorchelmasken!) eingebaut wird, welche in der Verwendung nicht nur ein spezielles Training voraussetzen, sondern auch Preislich bei 1000 EURO aufwärts liegen.

https://www.tauchshoponline.ch/contents/de/p1634_ocean_reef_vollgesichtsmaske_gsm__g.divers.html

Selber basteln setzt definitiv hervorragende Kenntnisse in Elektrotechnik und Physik voraus. Ein Bastel-kit ist mir (Elektrotechniker) hierzu nicht bekannt.

Anstatt sinnfrei viel Geld aus zugeben und sich auf so ein System zu verlassen, eigne dir die gängigen Tauchzeichen an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tauchzeichen

Woher ich das weiß:Hobby

Je nach Gewässer und Umgebung ist nur eine Draht bzw LWL Lösung möglich drahtlos wird in der Regel Ultraschall benutzt von Mensch zu Mensch von Boot zu Boot gibt es durchaus auch UKW Lösungen aber auf Grund von sende und Empfangsleistung nicht tragbar

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Hobby, Freizeitgestaltung

Ich kenne keins, denn du wirst hier sehr schnell an die Grenzen des physikalisch Machbaren stoßen.

Wasser hat im Gegensatz zu Luft eine sehr hohe Dämpfung für elektromagnetische Wellen. Auch hier gibt es Unterschiede: Sehr tiefe Frequenzen können das Wasser besser durchdringen als hohe. Aber wir sprechen hier von Frequenzen von wenigen kHz, also im Längstwellenbereich. Tiefe Frequenzen und kleine Geräte schließen sich schon gegenseitig aus.

Aber wie immer in der Technik: Geht nicht, gibt´s nicht...

Ich hab mal mit großem Interesse die Vorführung eines Modell U-Bootes verfolgt, das in einem Freibad ca. 1m auf Tauchfahrt ging. Der Sender arbeitete im 40MHz-Band, rund 40,6 MHz genauer gesagt - und die Steuerung hat funktioniert.

Falls du es schaffst ein Handfunkgerät für ein Kurzwellenband, also ein CB-Funkgerät oder ein 10m Amateurfunkgerät - falls du eine Lizenz hast - in ein wasserdichtes Gehäuse einzubauen und es mittels Kabeldurchführungen mit einer Sprechgarnitur verbindest, dürftest du mal über den Daumen gepeilt, ungefähr 10 Meter überbrücken können. Erwarte hier aber keine Wunder.

Es gibt keine solchen Funkgeräte. Der Bedarf hierfür ist viel zu gering. Es werden somit keine Funkgeräte mit dieser Funktion produziert.

Weiterhin sind Funkwellen und Wasser problematisch. Damit elektromagnetische Wellen das Wasser auf mehr als nur ein paar Meter durchdringen können, werden Längstwellen mit Frequenzen unterhalb 30 kHz genutzt - und zwar im Endeffekt solange es U-Boote gibt. Die deutsche Marine hat hier massiv das Thema vorangebracht bis 1945 - und auch heutzutage ist das der einzige Weg, ein getauchtes U-Boot funktechnisch zu erreichen.

Und für solche Frequenzen gibt es erst recht keine Funkgeräte.

Theoretisch könnte man auf ein paar Meter Distanz, zwischen zwei Tauchern, UKW-Funk nutzen - aber wie gesagt: Für Jedermann gibt es solche Funkgeräte einfach nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung