Gesellschaftlicher Zwang wie damals?

7 Antworten

Wann genau wurdest du für das sagen deiner Meinung zuletzt verhaftet und eingesperrt? Ach noch nie... wie nennt man das noch gleich? Ach ja, Freiheit.

Freiheit ist nicht, dass jeder deiner Meinung sein muss und auch nicht dass niemand ihr widersprechen darf. Sondern dass du diese Meinung haben und vertreten darfst ohne direkt rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Alles natürlich in Grenzen, es gibt durchaus juristische Mittel und Wege um gegen Beleidigungen oder Volksverhetzung vorgehen zu können. Und ich kann mich irren, aber irgendwie sind es genau die Menschen, die sich gern mal auf der Schiene bewegen, die über den Mangel an Freiheit jammern, selbst wenn es für sie noch keine rechtlichen Konsequenzen hatte.

R3g3nmach3r  09.05.2023, 17:21

Ist es auch noch von Meinungsfreiheit gedeckt, andere dazu zu nötigen, eine Person zu entlassen, deren Meinung dir nicht passt?

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Morfi655  09.05.2023, 17:27
@R3g3nmach3r

Ähm was? Das ist ja dann keine Meinung mehr sondern eine Aktion mit direkten Konsequenzen, das sind doch rechtlich Äpfel und Birnen. Beispiel: "Ich will dir am liebsten eine rein Hauen" - ungehobelt, potenziell beleidigend, je nach Gegenüber ggf. rechtlich angreifbar, aber im Grunde von der Meinungsfreiheit gedeckt vs. zu einem Freund zu sagen: "Ich geb dir 100 € wenn du den verprügelst" in dem Wissen dass es auch getan wird - Anstiftung zu einer Straftat

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R3g3nmach3r  09.05.2023, 17:39
@Morfi655

Ja, es sind rechtlich Äpfel und Birnen. Da dies aber regelmäßig vorkommt, bist du uns eine Argumentation für dieses Umstand noch schuldig.

Deine Argumentation ist ein sog. Strohmann-Argument. Du beantwortest nicht die eigentliche Frage, sondern eine leicht abgewandelte Form, auf die du eine klare Antwort kennst. Da dies aber nicht die ursprüngliche Frage war, ist die Antwort wertlos. Wer in Zeiten von "Cancel Culture" noch darauf pocht, dass dies lediglich ein Widersprechen einer anderen Meinung ist, hat den Schuss noch nicht gehört. Heute wird wieder Druck aufgebaut. Dieses Mal nicht mit Gefängnisstrafen sondern mit öffentlicher Demütigung, Arbeitsplatzverlust und mit Tabuiserung der eigenen Person.

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Morfi655  09.05.2023, 18:03
@R3g3nmach3r

Ok, wenn du darauf hinaus willst: Der Druck war nie nicht da, er verschiebt nur seinen Fokus. Da wo Schwule vor 40 Jahren um ihren Job fürchten mussten, wenn sie sich öffentlich zu ihrer sexuellen Präferenz bekennen, wird man jetzt dafür geächtet, wenn man nicht in der Lage ist genau diese Freiheit der Menschen zu tolerieren und akzeptieren. Es gibt also mMn eine starke Tendenz zur Intoleranz gegenüber Intoleranz und in vielen Fällen ist das wahrscheinlich auch nötig, damit die Menschen verstehen, was genau es bedeutet auf der anderen Seite ihrer Aussagen zu stehen. Muss man nicht gut finden, aber ich glaube ganz ohne Leid bei irgendwem (egal ob gefühlt oder konkret messbar in Form von z.B. einem Jobverlust) wird so ein Gesellschaftlicher Wandel nie laufen. Die Frage ist doch eher, ob immer noch die Falschen unter den aktuellen Zuständen leiden, oder ob nur Leute einstecken müssen, die bisher nur ausgeteilt haben?

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R3g3nmach3r  09.05.2023, 22:35
@Morfi655

Es leiden immer die Falschen. Es werden auch viele Leute unter Druck gesetzt, die nur Kritik an der Aktuellen Entwicklung üben. Ein Beispiel dafür ist JKRowling. Trotz gegensätzlicher Behauptungen hat sie sich nie Transfeindlich geäußert. Das ist genauso ein Märchen wie das von Peter Lustig, der angeblich Kinder gehast hat.

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Morfi655  10.05.2023, 08:00
@R3g3nmach3r

Es leiden vielleicht immer ein paar Falsche aber sicher auch ein paar Richtige, aber wie gesagt, ganz ohne Leid geht es nicht. Das ist ein bisschen wie die Übergeneralisierung von Grammatikregeln im kindlichen Sprachlernprozess. Und Frau Rowling kann über die konkreten finanziellen und privaten Auswirkungen der ganzen Geschichte auch nur müde lächeln, die sind zwar sicher in Zahlen sichtbar, aber für sie wahrscheinlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
Ich will damit nicht sagen, dass die sogenannte Cancel Culture immer richtig ist, ich meine nur, selbst wenn ich den Ansatz verstehe und in vielen Fällen auch unterstützen würde, ist es wie bei vielen Umwälzungen natürlich auch so, dass es an manchen Stellen übers Ziel hinaus schießt.

Aber insb. die Cancel Culture hat auch exakt Null mit Normalsterblichen zu tun. Wer eine allgemeine Bekanntheit vielleicht sogar Berühmtheit und damit auch ein beträchtliches Publikum besitzt, sollte sich dessen bewusst sein, dass seine Äußerungen an anderen Standards gemessen werden und sie sich auch angreifbarer machen, als wenn Karl Meier am Stammstisch "zur Ecke" immer Dienstags ab 20 Uhr etwas unbedachtes sagt. Um damit den Bogen zurück zur Eingangsfrage zu schlagen: Die Cancel Culture bzw. allgemein der Umgang mit Personen des öffentlichen Lebens, hat nichts bis wenig mit dem realen Leben von 99% aller Menschen zu tun und in den meisten Fällen ist Mitleid da nicht angebracht. Wer in der Situation nicht versteht, was diese mit sich bringt, der hat den Schuss nicht gehört. Man kann nicht einerseits seine Meinung erfolgreich als Verkaufsargument nutzen und sich auf der anderen Seite wundern, wenn jemand sie ernst nimmt, wenn man etwas Dummes sagt.

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ulrich1919  09.05.2023, 17:22

Ich sehe das auch so. Dass es bei GF einige unerwachsene und demzufolge intolerante Teilnehmer gibt, heisst nicht dass es Unfreiheit gibt.

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ich irgendwie gar nicht... also falls du deine erfahrungen mit anderen abgleichen wolltest, hier meine:

ich kann eig alles sagen, was ich will habe ich das gefühl, obwohl ich sogar extremistische grupierungen unterstütze, kann ich dahinter stehen und wenn andere anderer meinung sind, ist das ok für mich, ich wurde eig nie wegen meiner meinung wirklich ausgegrenzt oder von leuten geechtet, bei denen es mir was bedeuted hätte, klar giebt es immer leute, die sich aufregen über einen aber die kann ich gut ignorieren, weil ich ja weis, das meine meinung ok ist, weil es eben meine ist.

viele leute haben ain anderes weltbild als ich und viele auch eins, was ich falsch finde, trozdem komme ich relativ gut damit aus

Hallo Jenda88,

von welchem "damals" sprichst du genau? Falls du tatsächlich auf die Zeit von 1933 bis 1945 anspielst ist dein Vergleich mehr als unangebracht.

Ich sehe keinen Grund warum in Deutschland keine Freiheit bestehen sollte andere Meinungen zu äußern.

Wenn ich öffentlich die Meinung vertrete Birnen sollten verboten werden, weil sie abgrundtief böse sind, muss ich damit rechnen, dass manchen das egal ist, Apfelbefürworter mich unterstützen, Birnenfreunde mir mehr oder weniger deutlich widersprechen und andere die Aussage, eine Obstsorte sei böse vollständig für bekloppt halten, sich deshalb eine entsprechende Meinung über mich bilden und sich ggf. über mich lustig machen oder nicht mehr zu sich einladen.

Ich kann mir aber absolut sicher sein, dass ich für das Vertreten dieser Meinung keine strafrechtlichen Konsequenten erwarten muss. Wenn ich allerdings dazu aufrufe, in den Gärten mit Birnenbäumen Feuer zu legen, sieht die Sache anders aus. Hier dürfen die Inhaber der Gärten zu Recht erwarten, dass der Staat ihr Eigentum schützt.

Gleichzeitig haben wir mittlerweile eine Gesellschaft die es auch Minderheiten erlaubt ihre Meinung, oder die Ablehnung einer Meinung offen zu äußern. Betroffene wie etwa Sinti und Roma finden Gehör wenn sie sich gegen Zigeunerschnitzel bzw. Soße aussprechen und für eine Abkehr von diesem Begriff eintreten. Dieser "Gegenwind" wird von vielen, die nicht selbst betroffen sind, oft als "eine Art Maulkorb" empfunden, obwohl es tatsächlich das Gegenteil ist, nämlich das Andersdenkende mehr Gehör finden.

Also um das mal abzukürzen, du möchtest gerne die Meinungsfreiheit haben, den Holocaust zu leugnen. Du möchtest aber anderen Leuten ihre Meinungsfreiheit einschränken, dass sie dich aufgrund deiner Ansicht nicht für einen Neonazi halten dürfen und daher nix mit dir zu tun haben wollen. Soweit richtig?

Ignatius1  09.05.2023, 17:32

Wo war hier jemand am Holocoust leugnen 🙄

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WalterMatern  09.05.2023, 18:35
@Ignatius1
Wo war hier jemand am Holocoust leugnen

Jenda88 Fragesteller vor 1 Stunde, 18 Minuten

Ich denke nicht, dass du den Holocaust verleugnen darfst. Probiers aus. Sechs setzen.
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Ignatius1  09.05.2023, 19:39
@WalterMatern

In dieser Frage hat niemand den Holocoust erwähnt . (Ausser du )

Ich muss nicht eine Karakteranalyse zu einem FS machen bevor icheine Frage beantworte .

Du hast nicht verstanden was ein

ad hominem ist ?

Möchtest aber andere belehren..das ist typisch .

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WalterMatern  09.05.2023, 19:52
@Ignatius1

Moment, nur damit ich es richtig verstanden habe.

Der FS hat auf die Antwort von

Oponn nicht folgenden Kommentar geschrieben?

Jenda88 Fragesteller vor 2 Stunden, 34 Minuten

Ich denke nicht, dass du den Holocaust verleugnen darfst. Probiers aus. Sechs setzen.
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bluebird5  09.05.2023, 19:59
@WalterMatern

Doch, diesen Kommentar hat der Fragesteller geschrieben, das hast du schon richtig gesehen. Ich meine, das Argument mit der Holocaust-Leugnung hat er in einigen weiteren Kommentaren auch noch gebracht, die - bis auf den einen, den du zitierst - gelöscht worden sind. Genau deswegen bin ich in meiner Antwort explizit auf das Thema "Holocaust-Leugnung" eingegangen - weil das das stärkste (oder vielleicht auch das einzige?) Argument ist, das der Fragesteller hat, um seine These zu untermauern.

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Blödsinn.

Anscheinend scheint dir vorzuschweben, anderen die Kritik an deiner Meinung zu verbieten.