Gemeinsamkeit zwischen Migranten und Deutschen?
Manche in Deutschland lebende Flüchtlinge, Ausländer, Migranten und Einwanderer wollen ihre Kultur behalten, lehnen Fremdes und Veränderung ängstlich ab und wollen sich nicht integrieren.
Manche Deutsche wollen auch ihre Werte behalten und bewahren, lehnen ebenso ängstlich Fremdes und deren Einfluss ab.
Wollen beide Seiten, dass sich was ändert, aber bitte, ohne dass sich was ändert?
Soll sich alles zum Besseren hin wenden, aber ohne Veränderung?
Klammert jeder davon zu sehr an eigenen Vorstellungen von seinem künftigen Leben in Deutschland?
Hat man jeweils zu viel Angst vor Fremdem, vor jeweils der Andersartigkeit?
Fordern beide Seiten daher zu stark Anpassung und Unterwerfung vom jeweils anderen?
Wollen manche Migranten / Einwanderer keine Integration und manche Deutschen auch nicht?
Ist Integration eine religiöse Unmöglichkeit?
Oder geht Integration nicht mit individueller Enfaltung einher?
Ist das eine Gemeinsamkeit? Eine gemeinsame Verbohrtheit und Angst?
Wie seht ihr das?
Das Ergebnis basiert auf 57 Abstimmungen
26 Antworten
Gemeinsamkeit zwischen Migranten und Deutschen?
Das Menschsein ist eine "zwingende Gemeinsamkeit".
Manche in Deutschland lebende Flüchtlinge, Ausländer, Migranten und Einwanderer wollen ihre Kultur behalten, lehnen Fremdes und Veränderung ängstlich ab
Viele haben Angst, etwas zu verlieren. Aber die meisten wissen, dass sie etwas dazugewinnen können. Ich halte es nicht für schlecht, wenn die "ihre Kultur behalten". Das führt zu interessanten Zusammenkünften und beispielsweise auch zu vielfältigen Restaurantlandschaften.
und wollen sich nicht integrieren.
Kommt immer drauf an, was mit Integration gemeint ist.
Manche Deutsche wollen auch ihre Werte behalten und bewahren, lehnen ebenso ängstlich Fremdes und deren Einfluss ab.
"deutsche Werte" sind genauso relativ. Die einen zählen den Sonntagsspaziergang und das Arbeitsrecht dazu, die anderen das Schimpfen über alles, was nicht genau so ist, wie ich es haben will. Wieder andere halten "deutsche Werte" mit nationalistischen Gedanken.
Wollen beide Seiten, dass sich was ändert, aber bitte, ohne dass sich was ändert?
Das Leben ändert sich täglich, auch wenn man es nicht wahrhaben will.
Soll sich alles zum Besseren hin wenden, aber ohne Veränderung?
Ob es besser wird, weiß man immer erst nachher.
Klammert jeder davon zu sehr an eigenen Vorstellungen von seinem künftigen Leben in Deutschland?
Es gibt tatsächlich viele falsche Vorstellungen. Ein verbreitetes Beispiel aus der deutschen Geschichte: Viele kriegsgeplagte Menschen aus Ostpreußen sind "in den goldenen Westen" gezogen, weil da kein Krieg ist. Dann kamen sie hier an und es war noch mehr Krieg als dort, wo sie herkamen.
Hat man jeweils zu viel Angst vor Fremdem, vor jeweils der Andersartigkeit?
Angst - oder Ressentiments? Die meisten, die trotz ihrer Angst Fremde kennenlernen, sind positiv überrascht.
Fordern beide Seiten daher zu stark Anpassung und Unterwerfung vom jeweils anderen?
Unterwerfung ist ungünstig und ich kenne höchstens Populisten, die das fordern.
Wollen manche Migranten / Einwanderer keine Integration und manche Deutschen auch nicht?
Wenn ich manche Parksituationen anschaue, denke ich, dass "auf beiden Seiten" gleichermaßen unintegrierte Menschen vorhanden sind.
Ist Integration eine religiöse Unmöglichkeit?
Nein, Religion hat damit nichts zu tun.
Oder geht Integration nicht mit individueller Enfaltung einher?
Es ist immer die Individualität!
Ist das eine Gemeinsamkeit? Eine gemeinsame Verbohrtheit und Angst?
Verbohrtheit sehe ich häufig bei "betonierten Senioren". Solchen, die denken, sie sind fertige Menschen, die nichts mehr dazulernen brauchen, weil sie schon alles können und sich deswegen auch nichts mehr beibringen lassen. Angst gibt es vereinzelt. Meistens aber unbegründet.
Wenn dich alle als ausländer sehn kann du dich auch ausländich benehmen, mann sollte aber trozdem deutsche geflogenheiten kennen
Es gibt nicht wenige Menschen die in Deutschland der Meinung sind ein Migrant ist dann integriert, wenn er Lederhosen trägt, Weißwurst isst und sonntags in die Kirche geht. Das ist genauso ein Unfug wie die Meinung, Mann müsse eine bedingungslose Willkommenskultur praktizieren. Wer für alles offen ist, der ist nicht ganz dicht. Wir sollten deshalb wegkommen von dem Irrglauben einer "Deutschen" Leitkultur und uns mehr auf einen evolutionären Weg begeben. Unser Ziel sollte nicht die Schaffung von Parallelgesellschaften sein wie Marxloh, der Nazi-Kiez von Dortmund oder Stadtteilen die von Clans regiert werden. Multi-Kulti, also das Bestehen vieler Kulturen nebeneinander erweist sich nicht als eine fruchtbare Gesellschaftsstruktur. Der einzige Weg den wir als moderner Staat gehen sollten ist der des Transkulturellen. Das heißt, dass wir das fortschrittliche und menschenfreundliche aus jeder Kultur entnehmen und daraus eine gemeinsame Zukunft erschaffen. Das geht nur mit Vernunft und Realismus. Wichtig ist dabei die Trennung von Staat und Religion sowie die Konzentration auf die Wissenschaft, statt auf Meinungen und Emotionen.
Gemeinsamkeit finden sich sehr schnell wenn ich statt einer Gruppe den einzelnen Menschen betrachte. Die betrachtung Migranten ist ja schon sehr groß gehalten, da sind dann Menschen aus Holland ebenso gemeint wie Menschen aus Afghanistan, alleine das sollte deutlich machen das bei der Betrachtungsweise etwas nicht stimmt.
Wenn ich mir aber den/die einzelnen Anschaue fuínde ich schnell Gemeinsamkeiten. Gleiches Alter, ähnlichen Musikgeschmack, Kinder, kocht gerne oder eben nicht.
Wer bereit ist andere Menschen kennenzulernen der findet sehr schnell verbindendes und Unterschiede werden auf einmal weit weniger "bedrohlich".
Es sind nicht Ängste, sondern sehr häufig nur dumme Vorurteile.
Es wird zum Beispiel über Islamisierung in Deutschland vor allem in den Regionen geschwafelt, in denen es nur zwei Prozent Muslime gibt.
Ich habe Lila ausgewählt und ich betrachte das so:
Ich akzeptiere die Gesetze des Landes und die Werte der Deutschen. Ich aber erwarte auch, dass die Deutschen meine Kultur und meine Werte respektieren und nicht andauernd mit ihren Fingern auf andere zeigen und den Moralapostel spielen.
Ich als Moslem finde auch einige Vorstellungen der orthodoxen Christen nicht mit meinen Werten übereinstimmend, trotzdem habe ich Respekt davor und ziehe auch nicht darüber her. Ich erwarte nichts vieles, außer Respekt und Akzeptanz. Ich z.B. bekleide mich normal, gehe studieren und begegne auch jede Person mit Respekt.
Die einzige Gemeinsamkeit, die es gibt, ist die Tatsache, dass wir alle Menschen sind und Wohnraum brauchen.
Damit hast du natürlich recht.
Schöne Antwort.
Dazu aber müssten manche wohl ihre Ängste erst mal überwinden.