Geht gut, wer ohne Spuren geht?

Ambiramus  06.07.2022, 14:45

Du hast ein Zitat genannt. Das ist keine Frage. Was willst du denn jetzt wissen ?

sexy1111 
Fragesteller
 06.07.2022, 16:43

Ich hinterfrage das Zitat. Was man nicht hinterfragt, ist leider nicht sicher!

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Sexy1111.

Man sollte immer Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen, die man liebt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Renate2804  06.07.2022, 22:58

Bei mir hast du schon ganz viele Spuren hinterlassen.

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sexy1111 
Fragesteller
 07.07.2022, 16:04

Ich liebte meinen Vater, auch wenn er die letzten 10 Jahre kaum noch sprach. Er sagte: es ist eh schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.

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Von Experte Udavu bestätigt

Um solche Aussagen zu verstehen, hilft es, sich mit der damaligen Denkweise zu befassen. z.B. dem Taoismus

Eigentlich vermeiden wir Spontanität
In unserer westlichen Gesellschaft sind spontane Entscheidungen dagegen eher verpönt. Wir versuchen unser gesamtes Handeln durchzuplanen und alle Eventualitäten in unsere Überlegungen mit einzubeziehen. Selbst über kleine Entscheidungen machen wir uns gründlich Gedanken. Wie ein Wissenschaftler tragen wir akribisch alle verfügbaren Informationen zusammen. Eine in unserem Alltag je nach Situation sehr umständliche Art des Denkens und Handelns. Und zu allem Überfluss geht trotz sorgfältiger Planung immer noch ziemlich viel schief.
Der Taoist lebt die Spontanität
Der Taoist lebt die Spontanität des Tao in seinem eigenen Leben. Bei einer Entscheidung würde er fragen, woher wir denn wissen, dass wie alle relevanten Informationen zu einem Problem zusammengetragen haben? Egal wie viele Gedanken wir uns machen, letztendlich spielt in jeder Alltagsentscheidung auch eine große Portion Bauchgefühl mit. Der Taoist versucht Entscheidungen und Handlungen deshalb aus sich heraufließen zu lassen. Er vertraut darauf, dass die richtige Geisteshaltung spontan zu den besten Entscheidungen und Handlungen führt. [8]

Über die Spontanität im Taoismus:

Der Tausendfüßler war glücklich und zufrieden, bis eine graubraune Kröte ihn fragte: „Bitte sage mir, welches deiner Beine geht nach welchem?“ Dies beschäftigte seinen Verstand so sehr, dass der Tausendfüßler verwirrt in einem Graben lag und überlegte, wie er laufen sollte.

https://sonamedic.de/wissen/taoismus/

Ein Beispiel:

Er lotet pragmatisch seine Möglichkeiten aus. In diesem Sinne hinterlässt er als Wanderer keine Spuren, weil er mit der Veränderung Schritt hält.

https://www.moneymuseum.com/de/archiv-der-dokumente/ein-guter-wanderer--362?slbox=true

In der heutigen Zeit könnte man das Zitat "Gut geht, wer ohne Spuren geht" als Slogan gegen die illegale Müllentsorgung nehmen.

Da könnte was dran sein. Ich kenne mich mit Laotses Gedankenwelt nicht gut aus, aber zu fragen wäre ja,

  • ob manche Spuren, die man "gehend" hinterlässt, nicht schlecht sein können. Spuren können verletzen, Narben hinterlassen, den "Untergrund" verfremden.
  • ob der Drang, Spuren zu hinterlassen, nicht ungute Folgen zeitigt.
  • ob es dem "Gehenden" nicht eine große Last nimmt, wenn er spurenlos bliebe. Er muss seine Wege nicht rechtfertigen, bleibt von Verfolgern verschont und findet nicht mehr zurück.

Ich müsste jetzt tatsächlich erst einmal etwas tiefer forschen, wie Laotse das gemeint hat.

"Gehen" kann vielfach interpretiert werden.

Weniger Lästern. Keine Falschen versprechen geben. Sein Wort halten. Weniger Reden.


sexy1111 
Fragesteller
 06.07.2022, 16:47

Reden wird so und so viel zu sehr geschätzt. Manches Problem bekommst du nur durch Schweigen in den Griff. Nicht durch Blablabla.

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