Gehe nie zum Arzt - ist das normal?
Nach reiflicher Überlegung ist mir aufgefallen, dass ich bestimmt seit 10 Jahren nicht mehr beim Arzt war. Ich war zwar schon mal krank, aber zum Arzt habe ich mich nie bemüht, hatte auch keine einzige Krankschreibung oder sowas.
Von Freunden habe ich jetzt mitbekommen, dass die doch relativ oft zum Arzt gehen - wegen allem möglichen, auch Sachen, bei denen es mir nie in den Sinn käme (keine Ahnung, Knieschmerzen z.B. nach dem joggen). Ich denke einfach immer, dass es mir schon wirklich schlecht gehen muss, bevor ich die Zeit des Arztes stehle, aber damit bin ich wohl alleine. Ist mein Verhalten denn normal?
4 Antworten
Ja, das ist völlig normal. Warum solltest du zum Arzt gehen, wenn du keine gesundheitlichen Probleme hast? Trotzdem solltest du ab und zu einen Check-up machen lassen, denn nichts bei schwerwiegenden Erkrankungen wichtiger als eine Früherkennung.
Ich gehe auch nur zum Arzt, wenn es wirklich nötig ist. Mit zunehmendem Alter ist das leider schwer vermeidbar. Dennoch sehe ich meinen Arzt so selten wie möglich, obwohl ich auf Medikamente angewiesen bin. Wenn ich was brauche, genügt meistens ein „Wunschzettel“ und ich kann mir die Medikamente in der Apotheke abholen. Einmal im Jahr besteht der Arzt jedoch auf eine persönliche Konsultation - was ich auch für sinnvoll halte.
Meine 3-jährige Enkelin hat es in ihrer altklugen Art neulich auf den Punkt gebracht: „Wenn man alt ist, braucht man Medimente!"
Ich verstehe dich gut. Mir ging es viele Jahre genau so - bis meine Frau mich genervt hat, endlich eine Vorsorgeuntersuchung zu machen..Der Check-up ist dazu da, rechtzeitig Krankheiten zu erkennen. Wenn er keine Befunde ergibt - umso besser.
Nein, das ist nicht normal und nicht gerade sehr vorausschauend.
Ein normaler Hausarzt ist keine Notfallambulanz und auch nicht das Krankenhaus. Hier geht es nicht darum "Zeit zu stehlen" oder jemand anderne dne Platz wegzunhemen. Oder denkst du so auch bei Anwälten, Kellnern, Verkäufern und Co. Also überall wo man Kunde sien könnte, dass du nur ihre Zeit stiehlst und darum nie Essen gehst, nicht mehr einkaust und dich ausführlicher beraten lässt etc.
Es gibt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die man wahnehmen sollte um Krankheiten frühzeitig zu erkennen bzw. Krankheiten vorzubeugen. Der normale Check-up ist alle 2 Jahre. Dann kommen noch besondere Vorsorgeuntersuchungen ab einem gewissen Alter hinzu.
Wenn du 10 Jahre nicht beim Arzt warst, kann man wohl auch davon ausgehen, dass dein Impfstatus auch nicht mehr aktuell ist.
Und was du in jedem Fall bedenken solltest: Wenn du keinen Hausarzt hast, dann wurd es auch sehr schwer bei einer ernsteren Angelegenheit ienen Arzt zu finden. Auch das regelt man besseri n guten Zeiten und nicht dann erst, wenn man einen Arzt dringend braucht.
Immerhin habe ich ein Impfheft - beim Bund wurde ich pauschal gegen alles geimpft, weil mir das Heft damals fehlte. Die Coronaimpfung habe ich allerdings, daran habe ich nicht gedacht - also war ich doch mal beim Arzt, habe mich nur nicht mehr daran erinnert, weil das auch eher eine Sache von 2 Minuten war.
Ich gehe in der Tat selten aus, aber beim Arzt denke ich eher, dass dessen wertvolle Zeit solche bekommen sollen, denen es wirklich schlecht geht. Bei mir ist die Hemmschwelle einfach höher, ohne, dass ich Angst vor etwas hätte. Ich hatte z.B. mal Knieschmerzen nach dem Training- kurz eingelesen, den Sport reduziert, auf Pausen geachtet und dann war es auch weg, ohne Arzt und Medikamente. Ich würde auch zu jeder Vorbeugeuntersuchung gehen, wenn da ein Brief/ne Einladung kommt, gehe ich sofort hin. Bisher habe ich aus eigenem Antrieb nur nie einen Grund hierfür gesehen. Als ich Corona hatte, lag ich auch einfach drei Tage elendig im Bett, dann war wieder alles gut.
Aber wie du selbst sagst: es ist über 10 Jahre her. Ich nehme nicht an, dass bei der Coronaimpfung das ganze heft mal durchgeschaut wurde. Gewisse Dinge wie z.B. Tetanus oder auch Hepatitis müssen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.
Das Arztsystem funktioniert nicht nach "Triage". Wem es wirklich schlecht geht, der wird immer in der Praxis reingeschoben oder begibt sich gleich ins Krankenhaus. Für gewöhnlich sitzen beim Hausarzt Menschen mit Vorsorgeuntersuchungen, Check ups, und irgendwelchen Krankheiten die vor allem eine AU benötigen, aber kaum Behandlung.
Einladungen gibt es meines Wissens nur bei Kindern und Jugendlichen. Nimmt man da die Vorsorgeuntersuchungen nicht war, wird es ans Jugendamt gemeldet, weil das schon der erste Indiz einer Kindeswohlgefährdung ist (so viel noch zur Einordnung!) . Ansonsten setze dich doch mal intensiver mit deiner Krankenkasse auseinander. In der Regel hat jede Krankenkasse ien Bonusprogramm. Hier gibt es für jeden Check up, jede Vorsorge und jede Impfung bares Geld. Also von der Seite besteht schon ein hohes Interesse, dass jeder Mensch regelmäßig zu seinen Untersuchungen geht. Vorbeugen ist wesentlich billiger als der akutfall und die Nachsorge. So gesehen, ist deine vernachlässigende Haltung dir selbst gegenüber vor allem eigentlich unsolidarisch.
Ach Unsinn, das mit dem unsolidarisch ist schon sehr dick aufgetragen. Ich zeige auch nicht mit dem Finger auf alle, die keinen Sport machen oder ein paar Kilo mehr auf den Hüften haben und rufe laut „Ihr seid unsolidarisch!“. Das ist überhaupt so ein Schlagwort aus Coronazeiten.
Ich verstehe schon, was du meinst. Ich habe auch absolut nichts dagegen, zum Arzt zu gehen, nur will ich dann eben auch etwas wollen. Ich weiß auch, dass es Bonusprogramme bei deutschen Krankenkassen gibt, nur bin ich nicht bei einer deutschen Kasse versichert und bei mir gibt es keine finanziellen Vorteile - dafür bekommt man Einladungen/Erinnerungen zu Vorbeugeuntersuchungen. Ob man sich jetzt darauf verlassen sollte, ist eine andere Geschichte. Ich habe auch 1-2 Sachen aufgrund bestimmter Vorfälle in der Familie auf dem Schirm, aber bisher war ich eben noch nicht beim Arzt. Wenn ich krank war, habe ich mich mit Hausmitteln zuhause selbst kuriert.
Ist mein Verhalten denn normal?
Ja ich empfinde das o.k.
Ist nach Geschmack vieler/der meisten Ärzte natürlich nicht der Norm entsprechend und jeder Arzt würde jetzt mahnend den Zeigefinger erheben.
Wenn Du auf Veränderungen im eigenen Gesundheitszustand achtest und bei Zeiten dorthin gehst - ist doch deine Entscheidung...
Letztendlich kann ich Dir natürlich nicht dazu raten, denn wenn Du eine Erkrankung im Frühstadium hast, kann das selbstverständlich für Dich auch gefährlich werden.
Passe gut auf Dich auf.
Ist für mich keine Frage von Normalität, sondern u. a. Verantwortungsbewusstsein. Zumindest Vorsorgeuntersuchungen sollte man regelmäßig durchführen lassen. Um den Arzt würde ich mir keine Sorgen machen, denn es ist sein Job, sich zu kümmern, egal ob Bagatellen oder größere Probleme.
Ich würde auch jede Vorbeugeuntersuchung machen lassen, habe ja nichts dagegen.
Dann ist doch gut. Wenn Du sonst keine Beschwerden hast, reicht das dann auch.
Ich weiß nur nicht so Recht was ich beim Arzt soll, wenn mir nichts fehlt. Habe ich überhaupt einen Hausarzt? Wohl nicht. Bin auch früher einfach zum nächstbesten Arzt gegangen, wenn mal was war. Ich verstehe schon was du sagst und meinst, aber irgendwie habe ich wirklich Skrupel ohne richtiges Anliegen zum Doc zu gehen.