Gedicht von Goethe: Saget, Steine, mir an

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Du musst schon das ganze Gedicht in Betracht ziehen, er will mit den Steinen ja keinen Dialog anfangen. Vielmehr geht es ihm darum, in Rom die Liebe zu finden, hat aber noch keinen Anhaltspunkt dazu (lapidar gesprochen). Er weiß nicht, an wen er sich wenden soll ("O wer flüstert mir zu, an welchem Fenster...") und spricht daher die Stadt im Ganzen an, von der er hofft, Inspiration zu erlangen ("Genius, regst du dich nicht?"). Die Steine, die Straßen und die Paläste sind zusammen ein Pars pro toto, also ein Teil als Sinnbild für das Ganze, die Stadt. Es sind außerdem nicht irgendwelche Steine, sondern die Steine, aus denen eine der bedeutendsten Städte der Welt erbaut wurde und die teilweise schon jahrtausende alt sind und entsprechend schon viel "gesehen" haben und viel erzählen könnten, wenn es Menschen wären -> eine Personifikation.

AnnaWachtler 
Fragesteller
 20.11.2011, 20:49

Wow, das hilft mir echt weiter! Vielen Dank!

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Ich glaube, mit Steine meint er seine Gefühle.

Steine mir an = Das woraus ich gebaut bin.

Serela  20.11.2011, 20:48

Ich kann nicht nachvollziehen, wie du auf diese Gleichsetzung kommst. "Steine mir an" ist noch nicht mal ein Satz, wie schlussfolgerst du daraus "das, woraus ich gebaut bin"?

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Evtl. mal in ein entsprechendes Buch schauen - z. B.:

**Goethe: Gedichte. Hrsg. v. Erich Trunz. - München: Beck (o. J.)

  • Noch im Handel. -

Text auch in: Goethe: Werke (Hamburger Ausgabe).**

In fast jeder Stadtbibliothek.

Die Paläste sind doch aus Steinen erbaut, ebenso wie die Straßen. Gemeinsam haben sie, dass sie ihm nicht antworten können, denn er ist noch nicht lange in Rom, also er verbindet keine Erfahrungen/Erlebnisse mit den Straßen zB

vielleicht ist er von irgendwelchen felsen so begeistert und nennt sie darum paläste...

goethe eben: immer ein bisschen zu überhöht.