Bei jedem neuen Vers den Anfangsbuchstaben groß im Gedicht oder nicht?

4 Antworten

Das ist wohl so etwas wie eine "Modeerscheinung", die sich über Jahrhunderte, Jahrzehnte oder gar Jahre und von Kultur zu Kultur ändern kann.

Großgeschriebene und oft auch reichhaltig ausgemalte Initialen waren vor allem zur Zeit der handgeschriebenen Bücher im Mittelalter und in der ersten Zeit des Buchdrucks auch eine Art Statussymbole. Beispiel:

http://images.google.fr/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.llb-detmold.de%2Ftypo3temp%2Fpics%2Faf31fd641e.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.llb-detmold.de%2Fwir-ueber-uns%2Faus-unserer-arbeit%2Ftexte%2F1997-2.html&h=596&w=900&tbnid=6o45QlWJe1L8FM%3A&docid=PMzt_LLhD2VttM&ei=Y8QQWJ2aCM2ugAaOvouwAg&tbm=isch&client=safari&iact=rc&uact=3&dur=706&page=5&start=128&ndsp=27&ved=0ahUKEwjd14bF3fjPAhVNF8AKHQ7fAiY4ZBAzCDYoNDA0&bih=706&biw=1238

Stimmt,- und mich hat es immer gestört, denn es unterbricht den Gedanken und Redefluss des Gedichtes oft auf unnötige Weise.Das mag bei Homer noch angebracht sein,- später aber -bei Goethe z.B. und noch später halte ich es für störend und unnötig. Oder weiß jemand einen guten Sinn dafür, die Zeilen am Anfang groß zu schreiben, der sich mit noch nicht erschlossen hat.??

Das kann man so oder so halten. Früher hat man jede Zeile versal begonnen, heute oft nicht.

Ich würde es davon abhängig machen, ob das Gedicht viele Ligaturen enthält, die werden durch ein groß geschriebenes Wort oft unschön unterbrochen.

Das nennt man auch künstlerische/dichterische Freiheit.