Gedanken und echtes Leben?

2 Antworten

Also hab ich das richtig verstanden... Du denkst dir Fantasiewelten und Geschichten aus, vermutlich mit dir in der Hauptrolle und fühlst dich schlecht wenn du dann wieder über die Realität nachdenkst?

Wem mit zu mindestens einem Funken Kreativität geht es denn nicht so? Jeder Mensch hat sehnsüchte und Träume, manche realistisch und manche nicht. Und natürlich fühlt man sich schlecht, wenn man glaubt dass diese Träume niemals wahr werden und man sich mit der unschönen Realität abfinden muss.

Aber da müssen wir unser Denken etwas einschränken. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen kleinen Welt und kann die so gestalten wie er/sie möchte. So kann man entscheiden was man an welchem Ort mit welchen Menschen tun möchte. Und wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, was man persönlich braucht, was einem gut tut und woran man Spaß hat, dann werden einem viele Möglichkeiten einfallen sein eigenes Umfeld so positiv zu gestalten, dass es zu mindestens erstmal nicht mehr negativ behaftet ist.

Allerdings kann es trotzdem sein, dass einem noch etwas fehlt. Ich Sehne mich nach Sicherheit, aber gleichzeitig nach Abenteuern. Ich würde am liebsten in einem kleinen Dorf mitten im Wald leben. Auf der Jagd mit Pfeil und Bogen die Natur erkunden. Ein wenig so wie im Mittelalter, mit einigen wenigen Aspekten der Moderne. Aber das wird wohl nie Realität werden. Denn Gleichzeitig ist es notwendig für mich in der Gesellschaft zu bleiben, da es Menschen gibt die ich gern habe und die ich nicht verlieren möchte, die ich aber auch nicht zwingen kann mit mir in ein Dorf mitten im Nichts zu ziehen.

Tja... Das ist natürlich ein Dilemma, aber dann sucht man eben na Kompromissen... Ein Haus etwas außerhalb einer Kleinstadt am Wald, ein paar Tiere... Ich möchte Ranger in einem Nationalpark werden und dafür Forstingenieurswesen studieren. So werden Arbeit und Traum zu mindestens zum Teil eins. Und ich glaube dass ist bei fast allen Träumen so, man muss nur erstmal herausfinden, was an diesen Träumen der Kern ist. Was wünsche ich mir wirklich und wie kann ich das mit der heutigen Zeit vereinbaren? Um den Schmerz zu tilgen den man erfindet wenn man aus seinen Fantasien wieder auftaucht, muss man erkennen, dass nichts unmöglich ist. Es findet sich immer irgendwo eine Nische in die man passt.

Hey, ich denke mir auch oft Geschichten aus oder wünsche mir Dinge wie z.B. dass eine Filmwelt real wäre und ich darin leben würde. Aber ich mache das gerne und fühle manchmal auch mit den Personen, die in der Geschichte vorkommen, weil sie irgendwie Charaktere von mir sind und so sind, wie ich gerne wäre oder etwas erleben, was ich gerne erlebe. Das kann sehr entspannend sein für mich und in jedem Fall macht es mir Spaß.

Solange man diese Geschichte aber nicht für unbedingt real hält oder niemandem zwingt, daran zu glauben, ist alles ok. Mit zwingend real meine ich, dass man daran glauben kann, aber weiß, dass man damit auch falsch liegen kann.

An manche Dinge will man auch einfach glauben und das hilft einem, die Realität zu überstehen. Ob das jetzt der Glaube an sich selbst, Magie oder Außerirdische ist, die Hoffnung, dass eine positive Vorstellung im Kopf eines Tages tatsächlich eintritt, kann einen echt aufbauen. Kann auch was realistisches sein, an das man glaubt.

Ich finde Trost in den Geschichten, die ich mir ausdenke, und schöpfe daraus Kraft. Sie geben mir eine positive Energie und helfen mir, wenn ich unglücklich bin.

Sie sind eben schöner als die Realität, denn darin gehen Wünsche, die man hat, irgendwie in Erfüllung. Da kann es manchmal schon hart sein, in die Realität zurückzukommen und zu erkennen, dass das nicht so ist wie in der Vorstellung