Gebrauchtwagenkauf - nach drei Wochen defekte Bremse trotz neuem TÜV & Inspektion. Muss ich zahlen oder der Händler?

13 Antworten

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Du hast beim Händler ein Gewährleistungsrecht. Innerhalb der ersten 12 Monate muss der Händler Dir beweisen, dass der Mangel bei Übergabe noch nicht bestand, was er nicht kann. Also muss er den Mangel beheben.

Ich gebe Dir Recht, dass es zusätzlich fraglich ist, wie er damit hätte TÜV kriegen können. Vielleicht lohnt es sich, den Wagen unabhängig beispielsweise bei der Dekra einmal prüfen zu lassen.

Du musst ihn zahlen. Der Verkäufer ist seiner pflicht nachgekommen und hat den Wagen im Tüv checken lassen.

TheMonkfood  23.09.2023, 07:36

Was ihn nicht von der Sachmängelhaftung entbindet, wenn der TÜV Mist gebaut hat

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Fraganti  23.09.2023, 08:20
@TheMonkfood

Wieso sollte der "TÜV Mist bauen"? Die Bremswerte sind sind sogar im Protokoll aufgeführt und lagen offensichtlich im zulässigen Bereich. Geschleift haben sie bei Vorführung nicht, sonst stünde es dort.

Dass die Bremsen nicht neu sind, sondern im üblichen Maße alter und Laufleistung entsprechen, erklärt sich von selbst, sonst wäre der Wagen ja mit "Bremsen neu" vermarktet worden.

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Kaen011  23.09.2023, 08:29
@Fraganti

Oder sie haben nicht vernünftig nachgeschaut. Wenn die Bremsen 3 Wochen später defekt sind hat da jemand nicht richtig hingeguckt.

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Fraganti  23.09.2023, 08:45
@Kaen011

Protokoll des Bremsentests liegen vor. Nicht möglich dabei eine schleifende Bremse zu "übersehen".

Die Bremse ist nicht nach 3 Wochen defekt. Sie war ja schließlich nicht neu. Sie ist nach x Jahren defekt. Dass sie irgendwann nach dem Betätigen des Bremspedal nicht mehr ganz öffnet, kündigt sich nicht Wochen, Monate oder Jahre vorher an.

Wenn das so "offensichtlich" wäre und bei Besichtigung vorgelegen hätte, wie hier behauptet wird, bleibt die Frage: wieso kauft man dann den Wagen, ohne über die Bremse zu verhandeln und fährt wochenlang damit herum?

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TheMonkfood  23.09.2023, 08:56
@Fraganti

Tiefe Riefen in den Bremsscheiben entstehen nicht in drei Wochen. Und sind sie arg rostig, ziehen die Bremsen einseitig oder gar nicht. Das passiert auch kaum in drei Wochen. Sowas fällt bei der HU auf, wenn der Prüfer nicht beide Augen geschlossen hat und führt zwangsläufig zur Verweigerung der Plakette.

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AniOne296 
Fragesteller
 23.09.2023, 09:04
@Fraganti

Weil ich wochenlang hinterher telefoniert habe, um endlich jemanden zu erreichen. Der Händler ist leider weiter weg. Zudem mussten wir auf den Termin nun auch noch knapp eine Woche warten.

Uns als Laien war der Mangel leider nicht sofort offensichtlich. Zumal die Umgebung bei der Probefahrt lauter war und wir das Geräusch leider erst später wahrgenommen haben. Da haben wir dann noch auf Flugrost "gehofft". Dieser trägt sich ja meist nach ein paar Mal bremsen ab. Als das nicht der Fall war, haben wir genauer nachgesehen.

Die Frage ist halt, ob der TÜV aus gewissen Gründen nicht richtig geschaut hat...

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Kaen011  23.09.2023, 09:10
@Fraganti
Protokoll des Bremsentests liegen vor. Nicht möglich dabei eine schleifende Bremse zu "übersehen".

Der Tüv hat es doch offensichtlich übersehen

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Kaen011  23.09.2023, 09:45
@Fraganti

Also du meinst der TÜV hat die kaputten Bremsen gemerkt und gesagt "ist okey" und es nicht in den TÜV bericht geschrieben oder nachbesserung verlangt?

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"Gestern gings noch."

Bremsen sind ein Verschleißtteil und wenn ein Auto länger steht ist Flugrost vollkommen normal. Prüfingenieure können es sich gar nicht erlauben, einem Fahrzeug eine HU zu geben, obwohl es nicht sicher ist. Wenn das Auto zum Prüfzeitpunkt also nicht verkehrsuntauglich war, gibt es trotzdem eine Plakette.

Wenn der Händler kulant ist, übernimmt er die kosten (zum Teil).

Der TÜV prüft die Funktion der Bremsen und untersucht die Scheiben auf Risse. Ansonsten kann der TÜV nicht festellen ob eine Bremse anfängt zu schleifen.

Leichter Rost mach einer gewissen Standzeit ist völlig normal. Der schleift sich nach ein paar Bremsungen wieder ab.

Rillen in der Bremsscheibe sind kein Garantiefall. Die Bremse funktioniert trotzdem. Allerding deutet es auf einen erhöhten Verschleiß hin. Meist entstehen sie wenn man die Beläge zu weit runterfährt und zu spät wechselt. Also unbedingt die Belagdicke überprüfen. Sind sie runter hätte es der TÜV eigendlich sehen müssen. Aber nicht immer kann man die Belege am Fahrzeug gut sehen. Dazu müsste man das Rad abbbauen. und das macht kein TÜV Prüfer.

Ich sehe hier keinen Garantiefall. Allenfalls eine Garantie auf Kulanz des Händlers, sollten die Beläge runter sein.

Die Schleifgeräusche können auch durch Flugrost entstehen. Aber der sollte nach ein paar Bremsungen weg sein.

Ansonsten würde ich auf abgefahrene Bremsbeläge tippen.

Das wäre dann tatsächlich ein Gewährleistungs Fall.

Wenn die bremse wirklich so schlimm aussieht hätte der Wagen keinen frischen tüv bekommen dürfen...wahrscheinlich wurde der geschmiert...aber das zu beweisen wird leider nicht einfach