Fussbodenheizung zieht extrem viel Strom (evtl. Defekt)?
Hallo zusammen,
Im november 2019 bin ich in meine neue Mietwohnung gezogen. Die Wohnung hat eine Fußbodenheizung und läuft über Nachtspeicher. Ich hab die Fußbodenheizung zum 30.09 bei den Stadtwerken angemeldet, da wird seit dem Tag die Schlüssel hatten und zu renovieren begangen.
Haben die Heizung nicht hoch gehabt, also relativ normal für einen 2 Mann Haushalt.
Jetzt die Woche der Schlag. Wir haben fast 5000 kwH verbraucht. Über 1000 € nachzahlung. Habe mit den Vormietern gesprochen, die waren zu 3 mit kleinkind und hatten die heizung auf volle Pulle und hatten nicht so einen hohen Verbrauch. Ich vermute das die Steuerung defekt ist.
Wenn das so ist und die Heizung auf Grund des defektes so viel Strom zieht..muss ich das dann wirklich zahlen oder der Vermieter?
7 Antworten
Folgendes solltet Ihr bedenken:
Wenn die Heizung wirklich zuviel Strom "gezogen" hätte, dann hättet Ihr es an den zu hohen Temperaturen oder unnötig beheizten Zimmern merken müssen.
Wenn DU glaubst, die Heizung "läuft über Nachtspeicher", dann heißt das noch lange nicht, dass Du auch tatsächlich einen günstigen Tarif bekommen hast. Stadtwerke leben vom Stromverkauf und verkaufen den natürlich vorzugsweise in möglichst teuren Tarifen - es sei denn, Du lässt durchblicken, dass Du Dir notfalls einen anderen Stromlieferanten suchen wirst. Ich vermute mal, dass man Dich in einen ungünstigen Feld-Wald-Wiesen-Tarif eingestuft hat - und jetzt hast Du eben eine hohe Rechnung. Du solltest mal einen Preisvergleich bei Check24 oder Verivox machen!!!
Nachtstrom ist nicht immer von Vorteil. Mitunter frisst die höhere Grundgebühr für den Doppeltarifzähler samt Rundsteuerempfänger den Preisvorteil beim kWh-Preis schnell wieder auf - zumal Ihr die Fußbodenheizung nachts eher weniger nutzen dürftet. Nachtstrom muss man auch extra beantragen. Mitunter ist es auch günstiger, auf den vermeintlich billigen Nachtstromtarif (=NT-Tarif) zu verzichten und stattdessen, den generell günstigen Strom der überregionalen Anbieter zu kaufen.
5000 kWh sind zuächst einmal gar nicht soviel (entspricht wärmemäßig rund 500 Liter Heizöl). Wie groß ist denn die Wohnung und welches Baujahr hat sie? Schau doch mal auf den Energieausweis, den Dir Dein Vermieter hat übergeben müssen (dazu ist er verpflichtet!). Passen die Angaben im Ausweis zum aktuellen Verbrauch?
Auf welchen Zeitraum beziehen sich denn nun die 5000 kWh genau? 1. Oktober bis 31. Januar? Du musst bedenken, dass das bei einer elektrischen Fußbodenheizung mit die verbrauchsstärksten Monate sind, eben weil das voll in der Heizperiode liegt. Abschlagsberechnungen gehen aber üblicherweise davon aus, dass der Verbrauch gleichmäßig übers Jahr verteilt anfällt. Also wurden in Eurem Spezialfall vermutlich zunächst zu geringe Abschläge erhoben. Deshalb nun die Nachzahlung.
Es könnte natürlich auch sein, dass Ihr die Nachladesteuerung (sofern überhaupt vorhanden) nicht richtig nutzt. Allerdings: Eine elektrische Fußbodenheizung ist keine Speicherheizung, die man nachts günstig mit Nachtstrom zum NT-Tarif aufheizt und die dann tagsüber die Wärme günstig abgibt. Einsparpotenzial sehe ich hier allenfalls insofern, als dass man den Fußboden morgens ab 4 Uhr bis 6 Uhr günstig anheizen könnte. Die so eingespeicherte Wärme könnte bis etwa 8 Uhr reichen (je nach Dämmqualität des Hauses). Aber danach muss zum normalen Tagstrom-Tarif (HT-Tarif) weitergeheizt werden. Letztendlich muss man da mit ganz spitzem Bleistift nachrechnen, aber am Ende wird's vermutlich auf jeden Fall ein teures "Vergnügen" bleiben. Ich hoffe, dass Ihr zum Ausgleich wenigstens eine etwas niedrigere Kaltmiete zahlen müsst.
Einen "Defekt", der Dich zu einer Mietminderung berechtigt, wirst Du also vermutlich nicht finden. Ein solches Potenzial bietet allenfalls ein irreführender oder nicht ausgehändigter Energieausweis.
Hoffe, damit geholfen zu haben.
Gut möglich! Das passiert eben dann, wenn der Stromlieferant davon ausgeht, dass Euer winterlich hoher Stromverbrauch auch im Sommer so hoch ist. Wenn Ihr eine 12-monatliche Abschlagsperiode betrachtet, dann zahlt Ihr im Sommer mehr als Ihr verbraucht. Das wirkt insgesamt ausgleichend und kann am Jahresende eine Punktlandung ergeben. Genaueres könnte ich sagen, wenn ich die Stromrechnungen in Detail vorliegen hätte. Wenn Ihr nun nicht aufpasst, dann wird der nächste Abschlag (300 € ?) auf der unreflektierten Annahme passieren, dass Ihr auch im Sommer heizen werdet. Redet mal mit Eurem Stromlieferanten und erklärt dort die Situation.
Übrigens: Es gibt tatsächlich Nachtstromheizungen, die mit wassergeführten Fußbodenheizungen zusammenspielen! Solche Lösungen habe ich schon selbst in der Schweiz gesehen. Ist aber sehr selten und es spielt letztendlich ein Rolle, wie groß der Tank ist und ob er wirklich nur nachts mit billigem Nachtstrom geladen wird.
Was soll ich euch sagen..der Heizungstyp war da und es liegt daran das die Steuerung falsch eingestellt ist...
Eh das geändert werden kann dauert es jetzt eine Woche.
Meint ihr das ich trotzdem auf den Stromkosten sitzen bleibe, auch wenn die Steuerung falsch eingestellt war und wir quasi an dem Verbrauch garnicht Schuld sind?
- hallo ich habe das gleiche Problem wie ihr ich soll auch 1500€ nachzahlen eingezogen Dez 2019 - März 2020 7000 kw verbraucht versteh ich nicht
- Vermieter sagte im Winter kommt jemand und überprüft im Sommer würde das nix nützen
- Mein Vermieter sagte er braucht mindestens 130€ mon bis jetzt bekam er 65€ von der Arge
- Ich hab mal nachgerechnet Die Heizung ist auf der letzten Stufe für 3 Räume knapp 50 qm und hat einen Verbrauch von 77 kw am Tag das kann ich kaum glauben
1 kWh Stromverbrauch ist immer und unbedingt 1 kWh Wärme.
Wenn "an der Steuerung etwas defekt" wäre mit der Folge, dass höhere Stromkosten entstehen, dann wäre also bei geschlossenen Fenstern und Türen die Wohnung spürbar überheizt worden. In dem Falle braucht man nur die Heizung abzuschalten oder Fenster und Türen schließen.
Damit bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Stromverbrauch wird fehlerhaft gezählt, oder es entweicht auf geheimnisvolle Weise Wärme. Strom kann gelegentlich auf versteckte Weise entweichen (Kriechschluss, Erdschluss), aber nie ohne Wärmeentwicklung. Diese Wärme könnte theoretisch der Wohnung unbemerkt entweichen.
Die Steuerung ist als Fehlerquelle hier völlig ausgeschlossen. Isolationsfehler an Kabeln kämen in Frage. Das ließe sich messen.
Fußbodenheizung mit Strom?
Ist die nicht meistens mit Gas
Also es hat auf jeden Fall schon mal geholfen, dass zu lesen. Was mich eben nur überrascht, ist dass die Vormieter einen Abschlag von knapp 200 € hatten zu 3 mit Kind und wesentlich höher geheizt haben als wir zu 2. Und nun sollen wir knapp 300 € bezahlen? Das finde ich schon extrem selbstsam.