Frau = Erzieherin?

4 Antworten

Ich hab in meinem Freundes und Bekanntenkreis drei Erzieherinnen. Aber hat keinen Vorteil welche zu kennen^^

Denn privat, waren und sind sie mit ihren Kindern überfordert

Unbekannt1013 
Fragesteller
 30.08.2023, 00:30

Ja das stimmt es kann schon echt schwer werden mit Ner ganzen Gruppe an Kindern

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Belliwell  30.08.2023, 01:12
Denn privat, waren und sind sie mit ihren Kindern überfordert

Das habe ich bei vielen Kolleginnen beobachtet. Es gibt ja so ein Sprichwort: Lehrers Kinder und Pfarrers Vieh gedeihen selten, oder nie. Das kann man gerne auch auf Erzieher anwenden. Aber es ist auch klar woran das liegt. Zumindest wenn ich meinen Tagesablauf so sehe....

Wenn ich nach 8-10 Stunden nach Hause komme bin ich knülle. Oftmals habe ich nicht mal mehr die Kraft ins Gym zu gehen. Das mache ich meistens Anfang der Woche, wenn die Ressourcen vom Wochenende noch da sind. Aber frag mich mal was ab Mittwoch, was mit mir da los ist. Oftmals komme ich heim, setze mich hin um durchzuatmen und wumms, bin ich eingepennt. Ich arbeite in einer Kiez Kita. Mit anderen worten, Integrationskinder, schwer Erziehbare Kinder. Hin und wieder ist ein Systemsprenger dabei. Ich habe derzeit 19 Kinder, keine Kollegin und muss noch 5 Kinder von kranken Kollegen übernehmen, oder von jenen, welche im Urlaub sind. Das heißt Windeln wechseln im Accord, Katastrophen verhindern, hinter Kindern mit der Doku herrennen, Fotos machen, Eltern beruhigen. Fallgespräche mit Jugendamt und Gesundheitsamt und und und. Manchmal sind 10 Stunden noch zu wenig. Die Kita hat 11,5 Stunden am Tag geöffnet.

Bei einem solchen Pensum muss man irgendwann runter kommen. Du kannst nur dann runter kommen, wenn du zuhause entspannen kannst vom Tag. Und das geht nicht, wenn da noch 1-2 oder mehr andere Kinder sind die deine volle Aufmerksamkeit brauchen weil du die Mutter bist. Irgendwas leidet dann immer. Meistens die Familie, denn für den Job musst du 150% geben, dein Gehalt hängt davon ab.

Mit 14 habe ich mir gesagt das ich mal keine Kinder haben werde. Bedingt durch meine unschönen Erfahrungen in meiner eigenen Kindheit. Mit 24 begann ich meine Arbeit in einer Kita. Ich habe mir dann irgendwann mal überlegt, was willst du denn überhaupt für deine Zukunft? Wo solls hingehen? Kinder standen nicht mit auf der Liste.

Ich hatte einen Partner und da hätte es gut sein können, das mal was passiert. Ich hätte es nicht abgetrieben. Aber zur Adoption freigegeben hätte ich das Kind schon. Meine Gedanken über die Zukunft, wie ich mir das als 14. jährige vorstellte, wurden mit Beginn in dieser Kita wo ich jetzt arbeite noch mal bestätigt.

Privat ist es auch nochmal eine andere Sache. In der Kita erzieht immer die gesamte Gruppe mit. Also sie erziehen sich auch zum teil Gegenseitig. Zuhause ist ein anderer Bereich. Eine geschützte Zone. Egal was das Kind macht, die Mutter wird es immer lieben.

Man sagt, das Kind das zuhause über Tisch und Bänke geht und in der Fremde sich zu benehmen weiß, das ist gut erzogen.

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Was denkst du passiert mit Männern die eine Erzieherin als Partnerin haben?

Ich bin Erzieherin und habe einen Partner schon seit 15 Jahren. Da passiert nichts anderes als wenn Kassiererin und Schreiner, Bäckerin und Bauer oder oder oder zusammen sind.

Ich bin auch nur ein Mensch. Ich trinke im Sommer zum Grillen ein Bierchen, ich tanze, ich gehe ins Gym, ich spiele sogar Ballerspiele die ab 18 sind und schaue gerne Horrorfilme und liebe Gothic Musik und New Age.

Ich selber bin Erzieherin, aber wenn mir unterwegs Kinder begegnen kann ich weiter gehen ohne das ich vor Kinderliebe nen Zuckerschock bekomme weil ja Kinder so süß und niedlich sind.

Ich habe keine Kinder und will auch keine. Ich bin jetzt Mitte 40 und habe mir mit 14 Jahren schon gesagt, das ich niemals Kinder haben werde. Das liegt in meiner Vergangenheit und meiner eigenen Lebensgeschichte die ich in jungen Jahren erdulden musste.

Mein Partner hat durch mit keine Vorteile. Seine Tochter ist auch schon erwachsen. Ein Mann mit einem kleinen Kind hätte ich mir nie ausgesucht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen

Nun, was soll daran "besonders" sein?

Im Endeffekt ist diese Frau im Privatleben einfach nur sie selbst. Vorrausgesetzt sie kann Privatleben und Berufsleben gut genug trennen, ohne den Ballast in den Feierabend mitzunehmen.

Vorteil einer pädagogischen Fachkraft: Er/sie weiß Bescheid über Kindesentwicklung, Entwicklungsschritte, das Kinder ihr eigenes Tempo haben bei der Entwicklung und beim Erlernen von Fähigkeiten. Erzieher/innen haben durch die Ausbildung und den Berufsalltag sich angewöhnt kreativ zu sein. Selbst wenn irgendwas nicht so wie eigentlich geplant verläuft - dann wird ein bisschen umdisponiert und schon klappts. Unter Umständen hat die Person Geduld mit Kindern (wär von Vorteil), kennt diverse Spielmöglichkeiten/ Bastelmöglichkeiten/ Geschichten.

Das "könnte" man dann mal mit den eigenen Kindern/ Nichten und Neffen gut brauchen im Laufe der Zeit.

Ansonsten..... Erzieher/in zu sein bedeutet nicht automatisch das man selbst auch Elternteil werden möchte. Im Endeffekt ist man einfach Mensch - und ist genauso anfällig für Stress oder Momente der Überforderung.

Im Privatleben hat man als Erzieher/in mitunter ähnliche Momente in der Öffentlichkeit wie Lehrer: Eltern sprechen einen an, Kinder rennen zu dir rüber um dich zu begrüßen, man wird hier und da zugequatscht, manche Eltern/ Großeltern der Kinder beobachten argwöhnisch dein Auftreten in der Öffentlichkeit (in deiner Freizeit).

Ich hab nie erlebt das einer der Partner sich durch meinen erlernten Beruf "besonders" fühlte oder es "besonders toll/ ansprechend/ aufregend/ ideal" fand. War halt ein Berufsfeld.

Oder warte, einer war angefressen, eifersüchtig (während meines damaligen Berufspraktikums in der Ausbildung), hatte Berührungsängste, weigerte sich das Gebäude zu betreten. Naja, lag möglicherweise daran das es sich nicht um einen 0815 Kindergarten handelte sondern um eine Einrichtung der Lebenshilfe.

Alle anderen hatten nie Probleme damit. Weder wenn ich im Kindergartenbereich arbeitete, noch wenn ich im Jugendbereich arbeitete, noch wenn ich im Bereich der Pflege und Betreuung behinderter Erwachsener arbeitete. Letzteres bedeutet allerdings Schichtdienst - und dies "kann" den Beziehungsalltag hier und da beeinträchtigen.

Wie soll man sowas finden? Ist am Ende auch nur ein Job für den es zu wenig Anerkennung und Geld gibt.