Frage an Rentner/innen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Onkel von mir ist in Rente und er sagt manchmal, er hasst es einfach:

Das tut mir leid für deinen Onkel. Ich wünsche ihm, dass er zu einem besseren Lebensgefühl findet.

Ich liebe es, meine Zeit selbstbestimmt verbringen zu können!

Wenn es eine Möglichkeit gegeben hâtte, wäre ich schon mit 40 in Rente gegangen. Solange ich denken kann habe ich es gemocht, Zeit für mich zu haben.

Wie verbringt eure Leben nach der Rente weiter?

Ausschlafen, spazieren gehen, joggen, im Park Yoga machen, ein bisschen Krafttraining (mit anderen Worten: meine alten Knochen so gut wie möglich in Schuss halten), mit dem Fahrrad durch Pariser Vorstädte cruisen, in Paris Museen besuchen oder einfach durch die Stadt schlendern, Fotos machen und bearbeiten, Freunde besuchen (auch gerade die, die weiter weg wohnen), meine Familie in Deutschland besuchen, japanische Anime schauen (ausgiebig), Romane lesen, kochen u. essen, in Belleville (Stadtviertel von Paris) in einem der asiatischen Restaurants essen gehen, dem Müßiggang frönen, Städte in Frankreich besuchen die ich noch nicht kenne, mit Linux oder LineageOS rumbasteln, mich in Bibliotheken aufhalten, mich mit Mathematik beschäftigen, auf GF antworten und stöbern.

Die mir verbleibende Zeit möchte ich so lange und so gut wie möglich nutzen und genießen.

So etwas kenne ich gar nicht, Ich habe eigentlich immer etwas zu tun, es wird mir auch nie langweilig.

Mein Nutzgarten ist 2.400 qm gross, ich baue unsere Gemüse, habe viele Beerenarten und Obstarten, wir sind, was das betrifft, weitgehend Selbstversorger.

Wenn es Not am Mann ist, helfe ich bei Freunden im Weingut aus, von Dezember bis März bin ich meistens, bei mäßigem Wetter, mit dem Rebschnitt beschäftigt.

Ich habe vor zwei Jahren mit der Kernsanierung des Hauses meiner Schwiegereltern begonnen, bei diesem Projekt habe ich sehr viel Eigenleistung geleistet, es sind zwei wunderschöne Mietwohnungen, die auf dem aktuellen Stand sind, entstanden.

Jetzt werde ich wieder die nächsten 3 Wochen bei der Weinlese helfen.

Im nächsten Jahr, wenn ich noch so fit sein werde, möchte ich noch unser Haus etwas renovieren.

Deine Frage ist missverständlich denn nach der Rente kommt nichts mehr.

Jetzt geht es viel raus aus dem Haus denn der Frühling ist nicht mehr fern, in die Natur und da gibt es viel zu sehen, Ein Naturschutzgebiet ist abgebrannt, nach einiger Zeit kann es wieder bewandert werden und da ergeben sich Einblicke, welche einmalig sind und die ich regelmäßig verfolge und bestaune. Das Gelände ist jetzt entlaubt, es stehen die schwarzen Baume als Kontrast wie Staketen und lassen somit das Licht durch. Die weißen Stämme dazwischen resultieren durch das verdampfen der Bastschicht und dadurch wurde die Borke abgesprengt und der Weiße Stamm steht unwirklich zwischen den schwarzen Bäumen. Alles was in der Erde gewesen ist, nutzt jetzt die frischen Sonnenstrahlen und es ist ein durchgehender grüner Teppich, der jetzt einen Skurrilen Anblick ergibt und dazwischen fließen wieder die Bäche, jetzt sichtbar vom Gebirge herunter. Dann wieder zuhause schreibe ich dir das gerade gesehene hier, habe die Wäsche aufgehängt die derweil fertig wurde und am Tag ist nicht mehr viel dran. Wem die Zeit langweilig wird und er somit nichts mit sich anfangen kann, ist ein armer Tropf, den ich, sollte er gesund sein, nicht bedauere?

W-Kaap: Brand vernietig huise, beseer twee - YouTube

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein das könnte ich nicht sagen. Hier im und am Haus gibt es genug zu tun. Ich gehe auch viel mit dem Hund spazieren oder lese gern mal ein Buch. Klar, die Umstellung war auch für mich schwer, aber man gewöhnt sich daran und genießt sei Leben.

Viele Menschen freuen sich ihr ganzes Leben lang auf die Rente, fiebern ihr geradezu entgegen, weil sie nie Zeit haben all die Orte zu sehen, Gespräche zu führen, Hobbies zu entdecken, Bücher zu lesen, Dinge zu lernen, die sie möchten. Und andere Menschen werden krank und/oder sterben kurz vor oder nach der Rente und können sie nie genießen. Vielleicht hilft es, sich in diese Menschen hineinzuversetzen und zu versuchen, offen zu bleiben und sich für die Welt zu interessieren, dann kann die Rente die schönste Zeit im Leben sein. Ich wünsche Dir und Deinem Onkel alles Gute!