Frage an Christen & Juden warum lässt Gott Säuglinge Töten?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Säuglinge sind danach immerhin direkt zu Gott in den Himmel gekommen, wenn man davon ausgeht, dass Kinder gerettet werden (was ich tue und auch im folgenden Artikel vom Bibelbund so gesehen wird): Kommen Kinder in den Himmel? | Bibelbund

Es ging dabei um ein Volk, dass Israel vernichten wollte und damit auch letztendlich den Messias (Jesus) verhindert hätte. Das Volk wurde mehrfach gewarnt, doch es wollte nicht auf Gott hören und stellte sich direkt in den Dienst des Teufels gegen Gott.

Natürlich ist die harte Strafe für uns sehr ungewöhnlich und für Christen findet sich keine Aufforderung, auch nur annähernd Gericht an etwas zu üben. Wir leben im Neuen Bund und in der Zeit der Gnade.

Aber in der Zeit des Gesetzes und im Alten Bund ging es anscheinend darum, dass die Feinde Israels, die Israel vernichten und Gott damit direkt angreifen wollten, gerichtet werden sollten.

In Sacharja 2,12b steht dazu passend: "Denn wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an!"

Wie die Sintflut und die Vorstellung einer ewigen Hölle (beides ist nicht so einfach, da wir meist vor allem an Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit denken) können wir nur davon ausgehen, dass Gottes Gerichte gerecht und heilig sind.

Artgerecht57 
Fragesteller
 26.07.2023, 22:48

Danke für die Antwort, war echt Hilfreich, ich hab mir schon ähnliches gedacht.

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chrisbyrd  27.07.2023, 00:29
@Artgerecht57

Dachte ich mir, denn du scheinst dich sehr gut mit der Bibel auszukennen!

Das freut mich natürlich sehr!

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chrisbyrd  28.07.2023, 10:03

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Gott hält nach christlichem Glauben Gericht über Völker (wie es im AT zu lesen ist).

Wir lesen aber im alten Testament auch, dass die gerechten Menschen unter Gottes Schutz stehen. Ein Beispiel wären Noah und seine Familie, die er vor der Sinflut rettete.

Die Bibel berichtet trotzdem darüber, dass Gott in seinen Gerichten auch unschuldige Menschen (z.B. Babies) und gerechte Menschen ausrotten ließ (wie es zum Beispiel in dem von dir in deiner Frage zitierten Bibelvers, aber zum Beispiel auch aus dem folgenden Bibelvers hervorgeht):

Und sage zu dem Land Israel: So spricht der Herr: Siehe, ich komme über dich; ich will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und ich will den Gerechten und den Gottlosen in dir ausrotten. Hesekiel 21:8

Aber auch hier darf man aus meiner Sicht nicht den biblischen Kontext zur Beurteilung der Situation außer Acht lassen. Demnach sind gerechte und unschuldige Menschen bis zur Auferstehung zum ewigen Leben laut Bibel ja nicht an einem Ort, wo sie jetzt Qualen erleben müssen, sondern im Paradies! (Also an einem viel schöneren Ort)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Hallo Artgerecht57,

warum Gott im Alten Testament bei mehreren Gelegenheiten auch Kinder töten ließ, ist eine schwierige aber auch durchaus berechtigte Frage. Dazu möchte ich zunächst einmal etwas ganz Grundsätzliches anmerken: Wenn unser Empfinden von Recht und Unrecht von dem abweicht, was Gott als gerecht ansieht, sollte man in Betracht ziehen, dass wir uns nicht auf der gleichen Ebene wie Gott befinden.

Das geht z.B. aus dem folgenden Text aus der Bibel hervor: "„Denn eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege“ ist der Ausspruch Jehovas. „Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken"" (Jesaja 55:8,9). Heißt das nun, dass wir Gottes Handeln im Hinblick auf das Töten von Kindern überhaupt nicht begreifen können? Nicht unbedingt.

Wie Gott grundsätzlich zu Menschen eingestellt ist, die durch ein Gericht von ihm ums Leben kommen, zeigen seine eigenen Worte: "‚ „So wahr ich lebe“, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, „ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen, sondern daran, dass ein Böser von seinem Weg umkehrt und tatsächlich am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen, denn warum solltet ihr sterben, o Haus Israel?" (Hesekiel 33:11).

Auch die Menschen, die in den Tagen Noahs lebten und durch die Sintflut umkamen, erhielten, ebenso wie Gottes Volk Israel in den Tagen Hesekiels, eine göttliche Warnung. Noah baute nämlich nicht nur die Arche, sondern er warnte seine Zeitgenossen immer und immer wieder vor dem, was kommen würde. Er wird in der Bibel daher auch als "Prediger der Gerechtigkeit" bezeichnet (2. Petrus 2:5).

Leider reagierte niemand auf sein jahrzehntelanges Predigen. Stattdessen befanden sich die Menschen auf einem sittlichen Tiefstand, was durch die Wort zum Ausdruck kam, "dass die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und dass jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war" (1. Mose 5:5). Gott hatte sich sicher sehr gewünscht, dass die Menschen auf die Warnung Noahs hörten, sich änderten und am Leben geblieben wären. So gegen sie vorgehen zu müssen, hat ihm zweifellos große Schmerzen bereitet.

Warum aber hat Gott die bösen Menschen von damals samt ihrer Kinder vernichtet? Hat denn Gott kein Erbarmen mit Kindern? Das kann auf keinen Fall sein! Das kann man beispielsweise daraus erkennen, wie Jesus Christus, der das genaue Ebenbild seines himmlischen Vaters war, zu Kindern eingestellt war und mit ihnen umging. Im Markus-Evangelium steht darüber: " 

Nun begann man, kleine Kinder zu ihm zu bringen, damit er diese anrühre; die Jünger aber verwiesen es ihnen. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: „Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen; versucht nicht, sie daran zu hindern, denn das Königreich Gottes gehört solchen, die wie sie sind. ...“ Und er schloss die Kinder in seine Arme und begann sie zu segnen, indem er ihnen die Hände auflegte( Markus 10:13-16).

Da Jesus Christus einmal sagte "Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen", wissen wir, dass Gott gegenüber Kindern genauso empfindet wie sein Sohn (Johannes 14:9). Wie passt das dann aber zu seinem Handeln in früherer Zeit ? Nun, wie wäre es denn gewesen, wenn Gott nur die Eltern vernichtet, jedoch alle ihre Kinder am Leben gelassen hätte? Wie hätte es wohl die Kinder berührt, ohne ihre Eltern dazustehen? Wer hätte sich ihrer annehmen sollen? Das ist jedoch noch nicht der zentrale Punkt.

Man sollte auch berücksichtigen, dass die Kinder von damals die Erbanlagen ihrer Eltern in sich trugen. Wäre daher zu erwarten gewesen, dass sie sich grundlegend anders entwickelt hätten als sie? Außerdem: Kinder ahmen schon sehr früh ihre Eltern nach. Was beobachteten denn die Kinder der Eltern, die Gott vernichten ließ, im Reden und Handeln der Eltern? War es von Rechtschaffenheit geprägt? Ganz sicher nicht! Kann man dann nicht davon ausgehen, dass die Kinder bereits eine gewisse Prägung durch ihre Eltern erfahren hatten?

Auch wenn wir nicht alle Aspekte kennen, die Gott dazu veranlasst haben, nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder umkommen zu lassen, sollte man nicht vergessen, dass Gott niemals ungerecht handelt. Über ihn heißt es in der Bibel: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Überlege bitte auch folgendes: Könnte es denn wirklich sein, dass wir Menschen, obwohl unvollkommen, tatsächlich gerechter sind als der Gott, der uns "in seinem Bilde" erschaffen hat (1. Mose 1:27)? Würden wir in bestimmten Situationen etwa moralischer handeln als er? Wäre das nicht ziemlich anmaßend?

Wie bereits eingangs erwähnt, kann es sein, dass hier und da unser Rechtsempfinden nicht mit dem übereinstimmt, wie Gott in der Vergangenheit gehandelt hat. Ist das aber wirklich ein Grund, die Gerechtigkeit Gottes grundsätzlich infrage zu stellen? Gibt es im biblischen Bericht nicht vieles, das uns davon überzeugt, dass Gott tatsächlich "Liebe ist" (1.Johannes 4:8)?

Könnte es daran einen berechtigten Zweifel geben, wenn wir z.B. daran denken, wie viel Liebe Gott uns Menschen gegenüber dadurch zum Ausdruck gebracht hat, dass er dazu bereit war, uns das Wertvollste zu geben, was er je besessen hat, seinen Sohn? Darüber schrieb der Apostel Johannes folgendes:

"Dadurch wurde die Liebe Gottes in unserem Fall offenbar gemacht, dass Gott seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben erlangen könnten. Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat" (1.Johannes 4:9,10).

Wenn man einmal darüber nachdenkt, bleibt dann noch wirklich Raum, Gott wegen irgendwelcher seiner Taten anzuklagen?

LG Philipp

Keine Ahnung! Ich denke, dass das nur Alttestamentler beantworten können, weil sie die damaligen Verhältnisse und historischen Hintergründe kennen! Von den Alttestamentlern weiss ich zum Beispiel, dass zur Zeit des Moses das Gebot Auge um Auge, Zahn um Zahn ein großer Fortschritt war, weil in jener Zeit es so war, dass man dem Gegner mehr vergolten hat.

Es sind meistens die Moslems, die gruselige Stellen aus dem alten Testament hervorkramen um das Christentum kaputt zu reden.

Das ist aber nur Demagogie. Denn das Christentum entstand erst mit dem Neuen Testament.

Die Gewaltstellen des alten Testaments fordern nicht im Mindesten einen heutigen Christen auf, Gewalt anzuwenden.

Die Texte es alten Testaments gehen auf jüdische Priester zurück.

Die Priester wollten den Gott Jahwe möglichst bedrohlich darstellen, damit alle starr vor Angst gehorchen.

Aber daraus läßt sich nicht im Mindesten ableiten, dass es einen Gott Jahwe gibt, der tote Kinder will.