Fixie mit nur einer Bremse fahren?
Ich überlege mein Fixie (also mit starrem Gang) nur noch mit einer Bremse zu fahren, da ich die hintere neu machen müsste was auch den Zug und alles angeht. Und man muss dazu sagen, dass die Hinterradbremse auch als sie noch funktioniert hat fast keiner Bremswirkung hatte. Hat einer schon mal einer eine Situation erlebt in der er lieber doch 2 Bremsen gehabt hätte oder denkt ihr "Rücktritt" und Vorderradbremse reichen? Natürlich außer bei Polizeikontrollen ; )
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
7 Antworten
Die Vorderradbremse ist die effektivere Bremse, denn die Gewichtsverteilung wird beim Bremsen deutlich frontlastiger... sprich, das Hinterrad wird entlastet, es greift nicht so gut auf dem Untergrund, und es kann gar nicht so stark bremsen. Und das gilt für jede Art von Bremse.
Mir ist bisher ein einziges Mal eine Bremse ausgefallen. Dummerweise in den Alpen, und bis ins Tal waren es noch einige Kilometer mit reichlich Höhenunterschied. Die Scheibe der Vorderradbremse hatte sich so verzogen, dass eine Weiterfahrt ohne Demontage der Bremsbeläge nicht möglich war (Rad blockierte). Ja, ich war verdammt froh, dass ich wenigstens die einfacheren Passagen mit der Hinterradbremse vorsichtig fahren konnte, und nicht über die ganze Strecke schieben musste.
Aber Fixies werden ja eher in Städten eingesetzt... nur, blöde Frage: Was machst du, wenn du zügig fährst und dir ein Autofahrer die Vorfahrt nimmt? Ob du die Vorderradbremse benutzt, oder nur die Hinterradbremse hast, macht den Unterschied, ob du rechtzeitig stoppen kannst, oder mit Schwung gegen besagtes Auto knallst.
Ja, aber sie wirkt auf das Hinterrad, das beim Bremsen nunmal entlastet wird. Während das Vorderrad, das richtig auf den Boden gedrückt wird und richtig Grip zum Bremsen hätte, nicht zum Bremsen verwendet wird.
Genau! Und deswegen denke ich man kann auch auf die Hinterradbremse verzichten
Wollte aber nochmal weitere Meinungen bzw. Erfahrungen einholen
Ich weiß zwar nicht, was die Rennleitung dazu sagt, aber das ist einleuchtend. Als Notsystem, um sich langsam heim zu schleppen wenn die Vorderradbremse abdankt, sollte das ja ausreichen.
So weit ich weiß gibt es in manchen Bundesländern die Regelung, dass der starre Freilauf als Bremse fungiert wenn du schon erfahrener bist und nicht viel in der Stadt fährst würde ich komplett auf eine Bremse verzichten.
LG Mylo
Mein Fahrrad hat auch nur eineinhalb Bremsen. Hinterbremse funktioniert nicht so ganz. Leider ist das auch meine Lieblingsbremse. Vorderradbremse finde ich unbequemer.
Ich fahre mein Fahrrad eigentlich nur zur sportlichen betätigung.
Vorderradbremse bremst besser, Hinterradbremse ist nur die Ausfallreserve ;)
Und es lohnt sich, für den Ernstfall, sehr genau die Vorderradbremse dosieren zu können. So hab ich schon mal mit dem Hinterrad 40cm in der Luft auf dem Trekkingrad vor einem plötzlich aus der Parklücke rollenden PKW gestoppt. Mit der Hinterradbremse wär ich einfach bloß unkontrolliert weitergeschlittert.
Wenn du hinten starren Gang fährst, ist das ja deine zweite Bremse. Ansonsten gilt, man kann vorn etwa 70%, hinten etwa 30% der Gesamtbremsleistung auf die Straße bringen (bevor der Reifen blockiert).
Ich bremse inzwischen in >95% der Fälle am Rennrad mit vorn. Der hintere Reifen dankt es auch mit wesentlich weniger Abnutzung.
Fahr mal ganz schnell, und brems dann mit der Vorderradbremse.
Ergibt großes Aua.
Nein, das reicht nicht. Bitte wenn, nur Hinterradbremse oder Rücktrittbremse.
Und der Polizei immer schön erklären, dass die Bremse grade heute "abgetreten" wurde ;)
Und dann mach einen zweiten Versuch: bremse aus hoher Geschwindigkeit nur mit dem Vorderrad, aber dosiert und mit Gewichtsverlagerung nach hinten. Dann bremse aus der gleichen Geschwindigkeit nochmal nur mit der Hinterradbremse.
Und dann staune, wie groß der Unterschied ist.
Mein eigener Versuch ergab folgendes: Aus 30km/h auf ebener Asphaltstrecke komme ich mit der Vorderradbremse auf 5m zum Stehen. Mit der Hinterradbremse... selbst, wenn ichs schaffe dass das Hinterrad gerade so nicht blockiert, sind es geschätzte 30m. Das wäre mir zu viel, wenn mir ein Auto die Vorfahrt nimmt, zumal ich auf ner abschüssigen Straße deutlich schneller bin und der Bremsweg entsprechend noch länger ist.
Ergibt großes Aua.
Wenn man irgendwo gegen fährt, weil man nicht bremsen konnte, ist das Aua ebenfalls groß, nur so völlig unnötig, weil man ja besser hätte bremsen können. Wer im Sattel sitzt wie ein Sack Kartoffeln, sollte eben nicht so schnell fahren dass eine Notbremsung eine Gefahr für ihn selbst darstellt.
Stimmt natürlich, trotzdem ist die Hinterradbremse ungefährlicher, wenn man unbedacht unterwegs ist und sich der obigen Frage überhaupt annimmt.
Vielleicht liegt es an meiner Bremse, aber meine Hinterradbremse bremst ebenso gut wie meine Vorderradbremse.
Zudem sollte es nicht sein, dass dein Hinterrad bei voller Bremswirkung blockiert. Das ist ebenso gefährlich.
Zudem sollte es nicht sein, dass dein Hinterrad bei voller Bremswirkung blockiert. Das ist ebenso gefährlich.
Richtig, aber ich habe die Dosierung der Bremskaft nicht immer perfekt drauf. Und gerade, wenn man versucht, möglichst schnell zum Stehen zu kommen..
trotzdem ist die Hinterradbremse ungefährlicher, wenn man unbedacht unterwegs ist
Ich würde es anders formulieren: Wenn man unbedacht unterwegs ist, zimmert man schon derart fleißig an seinem Sarg, dass die Wahl der Bremse auch keinen großen Unterschied mehr macht. Gestern wieder jemanden gesehen, der mit großen Kopfhörern mitten im Berufsverkehr ohne zu gucken einfach die Straße überquert hat... hätte der Transporterfahrer im Gegenverkehr nicht aufgepasst, wäre der Radfahrer schwer verletzt gewesen, bevor er überhaupt merkt dass da noch jemand anderes ist.
Vielleicht liegt es an meiner Bremse, aber meine Hinterradbremse bremst ebenso gut wie meine Vorderradbremse.
Wenn du im Oma-Stil mit 95% deines Körpergewichts auf dem Sattel sitzt (und somit 70% deines Körpergewichts auf dem Hinterrad hast), glaube ich dir das sogar. In sportlicher Fahrposition hast du ohne zu Bremsen schon 40% deines Körpergewichts auf dem Lenker.
Da muss ich dir auch wieder zustimmen! Aber wenn die Bremse perfekt eingestellt ist, kann man auch durchziehen ohne Blockierung des Rades. Habe es auch professionell machen lassen und es funktioniert.
Ja, okay. Trotzdem hat man dann nicht die Gefahr, über den Lenker geschossen zu werden. Und im übrigen ist natürliche Selektion etwas sehr wichtiges.
Aber wenn die Bremse perfekt eingestellt ist, kann man auch durchziehen ohne Blockierung des Rades
Erstens kann ich bei meiner Bremse die Kraft nicht einstellen, mit der die Kolben die Beläge auf die Scheibe drücken... Hydraulik eben. Ich kann nur am Bremshebel modulieren. Und zweitens weiß deine Bremse ja nicht, auf welchem Untergrund du gerade unterwegs bist... um "kurz vor dem Blockieren" zu erreichen, brauchst du sehr viel weniger Kraft, wenn du einen steilen Schotterabhang runter fährst, als wenn du mit 70km/h eine sanft abschüssige Asphaltstraße fährst. Wennn du nun die Bremse so einstellst, dass sie in einer von beiden Situationen gerade so nicht blockiert, wirst du in der jeweils anderen Situation ein Problem haben.
Eine anständige Bremse ist in jeder denkbaren Fahrsituation in der Lage, "ihr" Rad mit wenig Fingerkraft zum Blockieren zu bringen. Dass sie das nicht tut, ist Aufgabe des Bremsfingers, der natürlich nicht mehr feinfühlig dosieren kann, wenn er schon mit maximaler Kraft zupacken muss.
Jep, das mit dem Bremshebel meine ich. Wenn man aber nur in der Stadt unterwegs ist oder - wie ich- im norddeutschen Tiefland lebt, braucht nur eine Einstellung :)
An sich ja... nur habe ich ja so gesehen eine Hinterradbremse dadurch dass ich einfach rückwärts treten kann