Findet ihr Noten unfair?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Anderes 43%
Ja 31%
Nein 26%

15 Antworten

Nein

Noten (und Notengebung) als solche sind nicht unfair, sondern überaus hilfreich: Sie helfen uns zu sehen

  • wie gut wir sind
  • und als wie gut uns andere einstufen.

Beide Einschätzungen zu kennen bzw. sich immer wieder bewusst zu machen ist enorm wichtig, damit wir notfalls gegensteuern können (so wie Du das ja auch ganz richtig dann tatsächlich gemacht hast).

Natürlich sollten Lehrer möglichst objektiv sein. Aber sie sind halt auch nur Menschen. Am deutlichsten wurde mir das bei meinen Aufsatznoten. Wenn man ein und denselben Aufsatz unabhängig durch 2 Lehrer benoten lässt, wird eher nur selten bei beiden dieselbe Note rauskommen. Oder denkst du anderes?

Anderes

Selbstbeurteilungen sind immer subjektiv und daher ohne Aussagekraft. Da ist die Meinung der Lehrer schon glaubwürdiger.

Wenn du trotz des hier geltenden Numerus Clausus Medizin studieren willst, würde ich das mal im benachbarten Ausland versuchen.

Außerdem kannst du zum Studium in Deutschland zugelassen werden, wenn du eine Ausbildung in einem medizinischen Beruf nachweisen kannst. Das sind z.B.:

Anderes

Also ganz ehrlich ich hab keine Ahnung wie viel bei euch mündlich zählt aber bei uns ist das maximal 50% (und das auch nur in Ethik)

Im allgemeinen sind das 30-40% in Sprachlichen Fächern

0-30% in Mathematisch/Naturwissenschaftlichen Fächern

Wenn du in den Arbeiten wirklich auf 1er Niveau wärst, dann könnte keine 2,9 raus kommen.

Was ich persönlich scheiße finde ist das in machen Fächern eine Arbeit so viel ausmacht. Hast du die verhauen ist es vorbei, obwohl man gut ist.

Dein Fall könnte bei uns so aber nie passieren.

Vor allem geben unsere Lehrer angemessene Mündliche Noten und bevorzugen niemanden.

Anderes

An was misst man ohne Benotung, ob wer was an Stoff gelernt hat oder nicht?

Geht gar nicht.

Es geht nicht immer fair zu, das ist richtig. Noten werden von Menschen gemacht und kein Mensch ist komplett fair. Selbst die, die sich anstrengen, ffair zu sein schaffen das nicht komplett.

Jedoch irgend eine Maßeinheit muss man anwenden, es ist praktisch nicht anders möglich.

und nur weiter so machen solle, dann käme schon die bessere Note.

Und? Hats geklappt?

So hatte ich im 1. Halbjahr eine 2,9, dann im 2. HJ eine 2,3, im 1. HJ des nächsten Jahres eine 1,9 und im letzten HJ endlich eine 1,3.

Also, war doch richtig. Das kommt, wenn man so weitermacht.

Wie man sieht war das ein langsamer Anstieg.

Eben. Das geht nicht von heute auf Morgen, das ist auch gar nicht möglich. Dir fehlt bis dahin einiges an Stoff und/oder Fähigkeiten, das geht eine Weile, bis das keine Rolle mehr spielt.

Das half mir aber nicht, da die Noten schon jetzt abiturrelevant waren.

Das liegt daran.....

Als die Zeugnisnoten abirelevant wurden hab ich mich wirklich zusammengerissen,

Das war leider zu spät.

Mühe alleine reicht nicht, es muss halt auch noch die Ergebnisse zeitigen. Und das klappt nur, wenn man einiges vorher einsteigt.

Die Lehrer waren bei der Benotung aber hartnäckig.

Ja klar. Gleiche Benotung für alle, Das bedeutet, man kann nicht aufgrund äußerer Gegebenheiten oder Lebensgeschichte andere Noten verteilen.

Bei einer Arbeit steht fest, so und soviel Punkte, die und die Note. Und das gilt halt für alle gleichermaßen.

Klar hattest Du es schwerer, überhaupt gar keine Frage, nur das kann man in einem Benotungssystem nicht ausgleichen. Am Tag der Arbeit gilt für alle der gleiche Punkteschlüssel - und ja , da muss man dann auch hartnäckig sein.

Die Erkenntnis dass ich besser war als die Lehrer es beurteilten kamen auch von Mitschülern,

Du meinst damit die EPO Note? Wen man mal einen gewissen Ruf weghat, ist es wirklich nicht leicht, da besser rumzukommen bei, das ist richtig und nur menschlich auch. Zudem spielt da sehr viel rein, wie man drauf ist, wie man sich gibt, wie man sich ausdrückt, Wortwahl, Laune, wie man aussieht auch - wie bereits erwähnt, selbst jemand, der versucht durchweg fair zu sein, schafft es nicht, auch solche Eindrücke komplett zu verbannen.

Jedoch spielt das in einer schriftlichen Leistungsüberprüfung keine Rolle.

Das Abitur hat meine Gesamtnote leider nochmal etwas runtergezogen da ich zu der Zeit familiäre Probleme hatte

Auch das kann man nicht ausgleichen.

"Och ne, der eine hat gerade Probleme, komm, lasst und nicht so sein und wir geben ihm ein paar "Duhastesnichtleichtpunkte" dazu....." das geht halt nicht, weil die dann jeder haben will.

Ich würde aber unendlich gerne Medizin oder Psychologie studieren, es wär mein ultimativer Traum.

Den NC schaffen die meisten Abiturienten aus unproblematischen Lebensläufen nicht. Wer hat schon 1,0 bis 1,4.... die wenigsten haben sowas.

Würdet ihr sagen dass ich selbst Schuld an meiner Situation bin?

Zunächst, was soll die Schuldfrage? Das hilft überhaupt gar nicht weiter.

Du hast aus Deinen Umständen mit enorm viel Engagement am Ende doch sehr viel rausgeholt.

Dafür mein Kompliment, denn das war nicht einfach, im Gegenteil.

Einige Dinge im Leben laufen, wie sie laufen. Man versucht, das Beste draus zu machen, aber am Ende steht das Siegertreppchen doch 30 Meter weg. Das hat nichts mit "Schuld" zu tun.

Eher mit Schicksal. Deins war nicht einfach. Aber für Schcksal kann erstmal niemand was und es ist auch nicht ausgleichbar.

Aber Du hast was hingelegt und sei ehrlich, ein zweier Abi, hätte man das, sagen wir als Du 12 warst, angenommen?

Eben.

Anderes

Hey. Hab ähnliche Erfahrung wie du. Bin ein Kind einer alleinerziehenden Hartz IV Mutter und hatte in der Grundschule Probleme mit Ausgrenzung.

Mein abi hab ich auch mit 2,1 gemacht, was mein Studium in Deutschland natürlich "versaut" hat. Ich finde das System insofern nicht fair, dass es sehr lehrerabhängig ist, nicht auf individuelle Fähigkeiten eingeht (meinen Durchschnitt hat vorallem Geschichte und Sport runtergezogen und nicht die Fächer, die für medizin wichtig gewesen wären) und man nur eine Chance hat. Zudem ist das Abi auch in unterschiedlichen Bundesländern Unterschiedlich schwer.

Die Sache ist, dass man nunmal aber irgendwie auch Schule bewerten muss und noten sind da die einfachste lösung. Das Problem ist, dass den Noten zuviel wert gegeben wird.

Ich bin daher nach Österreich ausgewandert und studiere medizin nun hier. Hier gibt es einen Aufnahmetest für Studienfächer mit zu vielen Bewerbern. Den finde ich im einiges fairer, da die Sachen, die dort abgefragt werden auch wirklich was mit dem medizinstudium zu tun haben und man ihn eben beliebig oft wiederholen kann. Vielleicht ist Österreich eine Option für dich? Du würdest hier auch auslandsbafög bekommen und hättest an sich auch keine Nachteile ggü Deutschland. Das studium an sich ist hier sogar günstiger.

Viel Glück wünsche ich dir