Findet ihr es schlecht dass Frauen weniger MINT Berufe machen?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Finde ich schlecht 67%
Finde ich gut 33%

8 Antworten

Ja und nein. Ich finde jeder sollte seinen Beruf frei wählen können, das heißt nicht, dass man überall eine 50/50 Quote geben muss, aber dass das Geschlecht einfach keine Rolle bei der Besetzung mehr spielen sollte.

Das Problem ist, egal ob Frauen in MINT oder auch Männer in z.B. Pflegeberufen, dass die Gesellschaft da einfach von Klein auf viel Druck ausübt und so Berufsziele teils erschwert oder ausredet. Bzw. manche das auch einfach so gar nicht als Option für sich sehen.

Das fängt in der Grundschule an, wenn ein Mädchen und ein Junge eine 4 in Mathe haben und dem Jungen gesagt wird er solle mehr üben, dem Mädchen hingegen das sei nicht so schlimm, viele Mädchen hätten Probleme mit Mathe. Denn wer wird dann wohl voraussichtlich in der nächsten Arbeit eher die 3 schaffen und wer wieder eine 4? Genau so erlebt, nicht bei mir damals in der Klasse, sondern auch bei Freundinnen auf ganz anderen Schulen.

An sich fängt es schon bei Kleinkindern an, wenn der Junge die Welt entdecken darf, rumtoben und Würmer sammeln (Interesse an Natur und Bio), dazu vieel Fragen stellt und dem Mädchen gesagt wird das sei dreckig und eklig und es solle lieber wie ein gutes Mädchen mit Puppen statt Würmern spielen. Und das zieht sich dann immer weiter fort.

Was meinst du wie oft ich als Frau gehört habe, ob ich wirklich Bankerin werden möchte oder dann später, ob Kapitalmarkt nicht nur was für Männer sei. Immer wieder wird einem, direkt oder indirekt gesagt, dass man die falsche Entscheidung getroffen hat. Viele schreckt das ab, wodurch dann weiterhin Vorbilder fehlen und sich unsichere Mädchen wieder nicht trauen den Schritt dort hin zu gehen, weil es ja "kein Frauenberuf" sei.

Mich persönlich ärgert das extrem weil ich selber weiß, wie oft es mich verunsichert und verletzt hat auf meinem Weg solche Kommentare zu hören. Ja, ich war "stark" und teils auch einfach dickköpfig genug weiter zu machen, aber viele andere mit ähnlichen Interessen habe ich "auf dem Weg verloren".

Mein Chemielehrer im LK in der Oberstufe hat uns immer mit "Guten Morgen meine Herren" o.ä. begrüßt, mit dem Hinweis er würde sich sprachlich nicht an uns Frauen anpassen, wir würden eh nicht bis zum Abi bleiben. Und der Lehrer hat auch echt alles versucht um es uns schlecht zu machen, da er als frauenfeindlich galt haben einige auch als die Lehrer feststanden gar nicht erst Chemie LK gewählt obwohl sie vorher Interesse hatten. In der letzten Stunde vor dem Abi wurden wir dann mit "Guten Morgen meine Herren und Frau ..." begrüßt, ich war die erste Frau die es bis zum Ende durchgestanden hat bei ihm. Lustiger oder trauriger Nebeneffekt, ich habe gehört im Jahrgang der danach startete haben es dann schon mehr geschafft, weil er weniger schlimm zu ihnen gewesen sein soll (laut Meinung der Kollegen), einfach nur weil ich als erste die Schikane durchgestanden und ihm bewiesen habe, dass eine Frau es schaffen kann. Zudem hat er ab da die letzten Jahrgänge vor der Rente nur noch mit "Guten Morgen" begrüßt. Aber hätte ich nicht damals noch überlegt was anderes als Bankwesen zu studieren und da hätte ich Chemie gebraucht, hätte ich vermutlich auch abgebrochen und den Kurs gewechselt.

Und solche veralteten Denkmuster gibt es ja ebenso noch bei manchen Führungskräften in den entsprechenden Berufen, die Frauen (oder Männern, je nach Beruf) keine Chance geben.

Von daher finde ich es gut, wenn man Frauen in "Männerberufen" und Männer in "'Frauenberufen" fördert, einfach um mehr Vorbilder für Kinder zu schaffen und zu normalisieren. Frauen in MINT ist da ja nur ein Beispiel von vielen, weil dafür aktuell gerade viel Werbung gemacht wird.

Lass mal Grundschulkinder jemanden der in einer Bank arbeitet, einen Arzt und jemanden der Kapfjets fliegt malen. Und dann schau mal, wie viele Männer und wie wenige Frauen malen werden, auch zwischen den verschiedenen beispielhaft genannten Berufen, obwohl keiner dieser Jobs von den Anforderungen her für Frauen nicht geeignet ist. Oder anders rum Erzieher in einer Kita, da wird es deutlich mehr gemalte Frauen als Männer geben. Solche Prägungen sind mit 5-7 Jahren bereits abgeschlossen, durch das was Kinder hören und sehen und daher als normal ansehen. Und da Menschen Gewohnheitstiere sind und in Masse nicht gerne aus der Komfortzone ausbrechen, müsste in dem Alter schon erlernt sein, dass jeder unabhängig vom Geschlecht diese Jobs ausüben kann, denn nur so steigt die Chanace dass sie sich später wirklich frei entscheiden was sie werden wollen.

Von daher bin ich für eine freie geschelchterunabhängige Erziehung und Sozialisation was Berufe betrifft, ebenso eine gleiche Förderung in der Schule für Mädchen und Jungen in jedem Fach.

Finde ich schlecht

Ja finde ich schlecht. Frauen haben eine andere Art und Weise an die Dinge heranzugehen. Finde das einfach cooler wenn’s gemischt ist und jeder seine eigenen Erfahrung mitbringen kann und mitentwickeln kann. Technologien und Forschung sollten nicht mehr fast nur in männerhand liegen.

Ist mir eigentlich relativ egal - finde ich weder schlecht noch gut. Es sollen die qualifiziertesten Bewerber einen Job ausüben, unabhängig vom Geschlecht

Finde ich schlecht

Ich finde es schlecht dass Frauen weniger MINT Berufe machen weil die Femen dann nämlich hinterher meckern dass ja alle Forschungen, Entscheidungen und weiß der Geier von Männern und für Männer gemacht werden, und damit einen Keil zwischen die Geschlechter treiben- mit dem bösen Mann als Täter, und der armen Frau als Opfer, die ja auf Forschungsebene nicht gesehen wird.

In Realität, tun die Frauen selbst nix dafür dass die Diskrepanz behoben wird, weil diese nämlich schlicht nicht an harten Wissenschaften interessiert sind-
was ich ihnen nicht krumm nehme, aber dann hinterher wieder als systematische Unterdrückung hingestellt wird.

AlexHauland  22.04.2023, 23:57

Du wirkst selber so unterdrückt und neigst zur Tätersuche an deinem Unglück.

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OmniosX  23.04.2023, 00:01
@AlexHauland

Ich bin nicht unterdrückt, aber auch das zuweisen von Opferrollen ist ja heutzutage Salonfähig, gell? Ab auf die Blocklist.

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Mir ist nur wichtig, dass alle Geschlechter gleiche Chancen haben, den Beruf auszuüben.

Welches letztendlich mehr oder weniger darin tätig ist, ist nicht relevant.

Wenn die Ursache ist, dass zufälligerweise mehr Männer da sind, ist es mir egal, wenn die Ursache ungleiche Chancen oder Sexismus sind, nicht.