Findet ihr es schade, dass Dialekte aussterben?
Natürlich unterhält man sich heute meist auf Hochdeutsch. Trotzdem finde ich es schade, dass Dialekte aussterben, da dadurch auch eine ganze Menge Wissen verloren geht. Warum heißt in unserer Nähe ein Dorf zum Beispiel "Dorfborn"? Da ich den Dialekt verstehe, weiß ich es. Ein Born ist ein Brunnen. Folglich heißt Dorfborn nichts anderes als Dorfbrunnen.
Die Hauptschuld am Dialektsterben haben vorallem Kultusminister, die in den 60er Jahren den Schulkindern den Dialekt wörtlich ausgeprügelt haben. Und diese Leute konnten dann später den Dialekt natürlich auch nicht mehr an ihre Kinder weitergeben. Selbst viele Eltern, die noch einen Dialekt verstehen, geben ihn leider nicht mehr an ihre Kinder weiter. In den letzten Jahren hat zwar ein Umdenken stattgefunden und man versucht nun Kindern in Kindergärten den Dialekt wieder nahe zu bringen, aber was nützt das alles, wenn es vom Elternhaus nicht gefördert wird.
Wenn ein Kind den Dialekt beherrscht, alle anderen zwar nicht; dann bringst das halt auch nicht. Dazu kommt, dass vielen Jugendlichen ein Dialekt sowieso peinlich ist. Assi-Sprache ist ja viel cooler.
Wie denkt ihr über das Thema?
Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen
21 Antworten
Hallo,
ich persönlich finde es schade, dass die Dialekte immer mehr ins Hintertreffen geraten, und hoffe, dass sie erhalten bleiben, denn mit dem Aussterben der Dialekte ginge auch die Vielfältigkeit verloren. Sprache - und damit auch Dialekte - ist nämlich viel mehr als nur Verständigung!
Nur dumme Menschen diskriminieren andere, andersdenkende und anderssprechende Menschen!
Ganz davon ab ist das Beherrschen eines Dialektes von Vorteil beim Erlernen einer Fremdsprache.
Wer neben Hochdeutsch Dialekt spricht, findet auch zu Fremdsprachen einen leichteren Zugang.
(Quelle: zeit.de/wissen/2013-05/leserartikel-dialekt-sprachkompetenz)
AstridDerPu
Ich bin mit Plattdeutsch aufgewachsen und finde diese Sprache toll. Trotzdem ist sie mir nicht so wichtig, dass ich mich für ihren Erhalt einsetzen würde. Wenn sie ausstirbt, dann ist das eben so. Denn ich habe oft genug erlebt dass Menschen aus anderen Regionen vom Gespräch ausgeschlossen waren, weil sie kein Wort verstanden haben. Dialekte bringen die Menschen nicht zusammen, sie trennen sie von einander. Deshalb bin ich dafür dass in den Schulen nur Hochdeutsch unterrichtet wird und dass aktiv gegen die Dialekte gearbeitet wird.
Für mich war es eine geradezu traumatische Erfahrung, in Sachsen aufzuwachsen. Zugegeben, nicht nur wegen des Dialekts, aber geholfen hat der sicher nicht.
Also, von mir aus können die Dialekte sterben. Die deutsche Sprache ist zu schön, um sie derart zu verschandeln.
Gruß Than
Oh, das ist mir klar, keine Sorge. Es ist lediglich eine Wahrheit, die ich ungern zugebe.
Aber wenn man es so formulieren will: Meinetwegen können Dialekte aussterben. Sie haben ein schöneres Deutsch geschaffen und sind nun nicht mehr als die hässlichen Überbleibsel.
Aber in Sachsen-Anhalt 😅. Ehrlich gesagt, finde ich deren Dialekt auch gar nicht so schlimm. Bei vielen älteren Generationen ist er wahrscheinlich durch die sog. DDR sehr in Ungnade gefallen. Aber, wenn ich sächsisch höre, dann denke ich eher an Gert Fröbe, als an die Stasi.
Dialekt braucht man nicht. Genauso wenig wie Hochdeutsch, das versteht fast niemand auf der Welt. Wäre doch besser, wenn alle Englisch sprächen ... oder Chinesisch. Ich hab die Lösung, wie wir die Dialekte retten können. Wir schaffen Hochdeutsch in Deutschland ab und sprechen stattdessen offiziell Englisch und privat Dialekt. Wer keinen alten Dialekt kann, kann Hochdeutsch fortan als Dialekt pflegen.
Ich mag Dialekte und würde mir wünsche dass sie bestehen bleiben. Ich finde es passt und gehört zu manchen Regionen. Hat irgendwie etwas traditionelles und das gefällt mir. Bayern ohne Dialekt zB könnte ich mit nicht vorstellen.
Das wiedermal ist ein weitverbreiteter und doch unwahrer Trugschluss. Der Dialekt ist keine Abweichung vom Hochdeutsch. Im Gegenteil: Das Hochdeutsch wurde aus verschiedenen Dialekten zusammengesetzt. "Tschüs" kommt beispielsweise aus dem Norden, während zum Beispiel "Samstag" eher aus dem Süden kommt.