Findet ihr es in Ordnung, in einer Ausbildung regelmäßig länger als 8 Stunden zu arbeiten?
Wenn es um die Arbeitszeit geht, beschweren sich viele, wenn sie länger als 8h arbeiten müssen. Für viele müssen es also maximal 8h sein, nicht mehr und am besten weniger. Sobald es mal mehr als 8h sind, wird der Job gar nicht erst angetreten.
Ich finde Arbeitszeiten viel zu unterschiedlich vor allem wenn es um Ausbildungen geht. Ich habe mal erfahren, dass in einem bestimmen Beruf in der Ausbildung nur 7h täglich gearbeitet werden mussten. Frühschicht ging von 7:00 bis 14:00 Uhr und dabei war sogar noch 30 Minuten (bezahlte) Pause drin. Spätschicht ging von 14:00 bis 9:00 Uhr ebenfalls mit 30 Min. Pause.
Andere Auszubildene müssen viel länger arbeiten. Im Landschafts- und Gartenbau ging die Arbeitszeit für Auszubildende z. B. von 7:00 bis 16:00 Uhr. Meist sogar länger, je nachdem wann man von der Baustelle weg kommt. Dabei war auch 1h Pause.
Oder als Bäcker. Ich erfuhr von einem Betrieb, dass von 4:00 bis 12 Uhr gearbeitet wird. 12 Uhr wäre das Mindeste, und nur ganz selten würde die Arbeit schon vor 12 Uhr erledigt sein. Es gibt keine feste Arbeitszeit. Es wäre erst Feierabend wenn alles erledigt ist. Das heißt, mal kann man schon um 12 gehen, und mal erst um 15 uhr. Meist aber gegen 12:30, 13:00 oder zwischen 13:00 und 14:00 Uhr.
Würdet ihr das so in Ordnung finden, wenn in der Ausbildung regelmäßig länger als 8h am Arbeitsplatz geblieben werden muss? Oder würdet ihr darauf bestehen nie länger als 8h am Arbeitsplatz zu bleiben, wenn möglich auch nur 6,50h zu arbeiten mit 30min Pause dabei?
3 Antworten
Zu den Arbeitszeiten gibt es Bestimmungen, die einzuhalten sind.
Auszubildende, die alle 10 min auf die Uhr sehen, sind allerdings auch nicht sehr begehrt.
Wenn es notwendig ist und der Betrieb es vorgibt, finde ich das okay. Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal geht es eben nicht anders. Ich finde es gut, wenn junge Leute lernen sich selber anzupassen statt alles um sich herum anpassen zu wollen. Leider entwickeln wir uns immer mehr zu so einer "Ich-bezogenen" Gesellschaft.
Ich musste in meiner Ausbildung auch mehr als 8h/Tag arbeiten, habe mich aber darüber gefreut, dass ich so mehr lerne und meinen Betrieb unterstützen kann.
Vorweg: ich komme aus der Schweiz ;)
Ich hätte mich über eine Arbeitszeit von 8h sehr gefreut. Ich hatte in der Ausbildung 8:30 zu arbeiten, die Pausen inkl. Mittagszeit waren da nicht dabei, das heisst 8:30 reine Arbeitszeit vor dem Computer (z.Bsp. 7:30 - 12:00 und 13:00 - 17:00 da ich ausser der Mittagspause keine Pausen machte (Nichtraucherin))
Daher wäre ich schon froh um Deutsche Arbeitszeiten, aber ich bleibe trotzdem lieber in der Schweiz :) ich kann dich verstehen, dass du lieber mehr Freizeit hast. Das kannst du später haben, wenn du nur 80% arbeitest zum Beispiel. Der Lohn ist einfach enstprechend geringer.
Mag sein dafür sind bei uns die Steuern nicht abgezogen, das heisst wir müssen sie selbst ansparen ca. 1.5 - 2.5 Monatslöhne auf das Sparkonto, je nach Wohnort. Zudem sind Lebensmittel, öffentlicher Verkehr, Wohnungen und Dienstleistungen massiv teurer. (meine Wohnung kostet mich pro Monat 900.- was die Hälfte der Miete ist, also 1800.- pro Monat total, Bahnbillet 147.- pro Monat, Krankenkasse 340.- pro Monat, Lebensmittel etwa 700 pro Monat da ich Mittags auswärts esse, Vorsorge 547.- pro Monat, dann 600.- pro Monat auf das Sparkonto für Steuern) zudem noch Versicherungen und Nebenkosten die man runterrechnen müsste, aber ich kenne die Beträge gerade nicht auswendig.
Unterm Strich haben wir also in der Regel nicht unbedingt mehr als ihr in Deutschland. Uns wird einfach aus kulturellen Gründen eingetrichtert zu sparen und zu arbeiten :) ich habe meine Ausbildung mit 16 begonnen und habe entsprechend 14 Jahre Berufserfahrung sowie einen Studien-Abschluss den ich neben der Arbeit gemacht habe (und mich über 12'000 auf 3 Jahren verteilt gekostet hat btw. da wir von Geld reden).
In der Schweiz gibt es dafür auch einen viel höheren Lohn von mindestens 20 Franken. In Deutschland gibt es nur 9,35 Euro Mindestlohn.