Film "Verborgene Schönheit" nicht ganz verstanden?

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»VERBORGENE SCHÖNHEIT« ist ein Film, den man eigentlich gleich ins Lebensratgeberregal einer esoterischen Buchhandlung einsortieren könnte. Das tragische Maximalevent des Todes einer kleinen Tochter wird hier gnadenlos ausgeweidet, um filmische Seelenheilkunde von aufdringlicher Natur und bescheidener Güte zu betreiben. Die therapeutische Konfrontation des Patienten mit Fleisch gewordenen, abstrakten Begrifflichkeiten funktioniert auf der Leinwand keine Sekunde, zumal die Kommentare von Liebe, Tod und Zeit zum Dasein des Trauernden nur leere Worte von poetisch-polierter Hohlheit sind. Das Drehbuch von Allan Loeb drückt mit Gewalt alle emotionalen Knöpfe, um seine Figur durch die Dunkelheit des Verlustes wieder ans Licht zu führen. Aber die lebensphilosophischen Ratschläge sind von einer solch banalen Selbstgefälligkeit, dass selbst das ausgezeichnet aufspielende Erstligisten-Ensemble dieses überanstrengte Erleuchtungsrührstück nicht retten kann.