Fentanyl geklebt?
Guten Morgen!
wir haben unseren neuen Pfleger darum gebeten ein Fentanyl Pflaster zu kleben.
Dies hat er bereits mehrfach gemacht, und trägt die Erlaubnis hierzu.
nun hat er Mist gemacht.
mich erwischte ihn mit dem Pflaster selber auf dem Arm.
lt. Aussage habe er Zahnschmerzen und dachte es würde helfen sich dieses kurz zu kleben.
er sagte er habe es seit etwa 10 Minuten drauf.
Ich musste demnach leider den sofortigen Hausverweis aussprechen.
und habe dies an die Kollegen weitergeleitet.
Ich habe zusätzlich darum gebeten den Arzt aufzusuchen.
Aber ist dies wirklich nötig ?
besteht ein tatsächliches Risiko nach so kurzer Trage Zeit?
Mache mir nämlich schon sorgen, auch wenn ich gerade wirklich stink sauer bin!
Würde mich über antworten freuen Lg!
3 Antworten
Fentanyl ist ein hochpotentes Mittel. Und diese Pflaster sollte man nicht unterschätzen. Stehen unter dem Betäubungsmittelgesetz. Man kann sich diese Pflaster ohne ärztliche Verordnung nicht selber draufkleben. Man kann sich strafbar machen.
Dein Verhalten ihn gegenüber war absolut korrekt.
LA
Bei Fentanylapplikation durch Pflaster steigt der Serumspiegel langsam an und erreicht nach 12 bis 24 Stunden ein ausreichendes Niveau. Dieses Niveau bleibt für ca. 72 Stunden relativ konstant. Die Halbwertszeit liegt bei 17 Stunden.
Ca. 80% des Wirkstoffs sind, unabhängig von der Darreichungsform, an Plasmaproteine gebunden. Fentanyl wird vorwiegend in der Leber über das Enzym CYP3A4 zu Norfentanyl metabolisiert. Norfentanyl hat keine Opioidwirkung. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend renal und nur zu einem geringen Prozentsatz über den Stuhl. Ein Großteil des Wirkstoffes wird bei der ersten Passage in der Lunge gespeichert. In weiterer Folge steigt der Gehalt in weniger gut durchbluteten Geweben und reichert sich danach vor allem in Fett- und Muskelgewebe an.
Fentanyl ist eine Droge, die schnell abhängig macht und nicht umsonst rezeptpflichtig ist, das weißt du selbst. Für Zahnschmerzen ist sie wohl kaum indiziert. Außerdem müsst ihr vermutlich den Verbrauch dokumentieren, was bedeutet, damit es nicht auffällt hat er vermutlich jemandem, der es wirklich braucht die Medizin vorenthalten und sich selbst als Droge genutzt. Ich finde, du hast völlig korrekt gehandelt.
Genau richtig. Als Pflegender muss man so Verantwortungsbewusst mit Medikamenten umgehen.Einfach genau richtig das Du ihn des Hauses verwiesen hast. Denn man muss sich auf ihn verlassen können als Team und als Patient/ Bewohner. Das ist einfach dumm von ihm seine Karriere so zu gefährden. Vor allem sollte man so ehrlich sein und es zugeben wenn man Mist gebaut hat und keine Ausreden wie Zahnschmerzen erfinden. Dann hätte er sich auch ne IBU Tablette nehmen können