Fairness in der Erstellung vom göttlichen Test?

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Nun ja, man sagt immer, das Leben ist eine Prüfung für das Jenseits. Das ist es auch. Auch diese Prüfung besteht aus vielen kleinen Tests. Man wird ja ständig getestet. Ob man die Prüfung besteht, hängt ja aus der Summe von vielen Faktoren und Kriterien ab.

Gott ist allwissend. Er hat schon vor der Schöpfung gewusst, was jeder Mensch in der Zukunft tun wird. Gott wollte aber ein Geschöpf kreieren, mit einem freien Willen. Und er sah ja auch, dass Menschen mit dem freien Willen üble Dinge verrichten werden wollen und es auch tun. Und des freien Willen wegen musste er auch das Übel zulassen.. und für die üblen Taten wird man entsprechend entlohnt werden, und für die guten Taten belohnt.

Gott hat die Menschen nicht erschaffen, um sie in die Hölle zu werfen und sich daran zu vergnügen, nein. Er hat die Hölle erschaffen, weil es Menschen gibt, die eine Bestrafung in der Hölle verdient haben. Genauso wie es Gefängnisse auf der Erde gibt. Jeder Staat würde sicher gerne ohne Gefängnisse auskommen und wäre froh, wenn es keine Kriminellen gäbe. Aber die gibt es. Und darum baut man Gefängnisse, weil es Menschen gibt, die eine Freiheitsstrafe verdient haben.

Du siehst es genau falsch herum. Gott hat nicht das Böse erschaffen, und der Mensch muss dagegen kämpfen. Wie gesagt, er hat das Böse erschaffen müssen, um jedem einen freien Willen zu garantieren, den er vorher versprochen hat. Gott ist vollkommen gerecht. Und es wäre nicht gerecht, wenn er den freien Willen ständig beschneiden würde, den er bedingungslos zugesichert hat.

Eine ausschließlich gute Schöpfung hatte Gott doch schon. Die Engel. Sie haben keinen freien Willen. Sie sind ausschließlich gut. Aber sie können von sich aus nichts tun. Sie folgen praktisch nur Befehlen. Sie sind Gott nie ungehorsam. Das ist natürlich auch schön. Aber welchen Wert hat das? Stelle dir mal vor, zu dir ist jemand nur nett, weil du ihn verprügeln würdest, wenn er einmal nur unfreundlich zu dir wäre. Er würde dir vielleicht gehorchen. Aber es wäre keine Freundschaft, keine Herzensangelegenheit.

Und so wollte Gott auch eine Schöpfung haben, die die Wahl hat, ihm zu dienen oder es zu verweigern. Denn Gott liebt es, dass es viele Menschen gibt, die auf ihn vertrauen, obwohl sie ihn nie gesehen und gehört haben. Und dennoch lieben sie Gott so sehr und sind von seiner Existenz überzeugt.

Und er liebt es auch, wenn die gläubigen Menschen Gott gehorchen und ihm dienen, trotzdem sie die Möglichkeit haben, Übles zu tun. Aber sie tun es nicht, weil sie auf Gottes Belohnung hoffen. Das ist viel mehr wert, wenn dich jemand aus freien Stücken liebt und nicht deshalb, weil du ihn so wie einen Roboter programmiert hast, und er nicht anders kann, als so zu handeln. Verstehst du es nun? Es wäre schön, wenn ich dir ein paar Denkanstöße geben konnte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
über die Erstellung und Durchführung des "Test

Bist du Moslem ? Da meint man ja, Allah würde die Menschen ständig prüfen.

. Er hätte doch gleich einfach nur das Gute in Existenz

Wer nicht weiß was schlecht ist, weiß auch nicht was gut ist. Nur psychisch Behinderte können dies vermindert oder garnicht unterscheiden. Ihnen wird auch entsprechend keine Schuld zugewiesen, auch nicht bei weltlichen Gerichten.

Auch Tiere wissen nicht um gut und böse. Ja - Gott hätte den Menschen nicht "erschaffen" brauchen.

Es geht hier weniger um Himmel/Hölle (Metaphern) sondern um Leben/Sein im Reich Gottes - oder nicht. Das Reich Gottes gestaltet sich in uns durch unsere gewollte Mitwirkung, Entscheidung zum gerechtem Handeln.

Christen wissen den Weg dahin und wer kein Christ ist weiß eben auch um gut und böse.

Gott richtet Jeden nach seiner gewollten Entscheidung - nicht nach Glauben oder Unvermögen - jedenfalls nach christlicher Vorstellung. (s.auch dazu Röm.2,1-16)


gottesanbeterin  25.10.2023, 20:55

Christen wissen nichts darüber, dieses Wissen wird ihnen systematisch vorenthalten.

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Den "göttlichen Test" gibt es sicher nicht und von daher lässt sich das nicht wirklich beantworten, sondern nur gedankenspielerlich erfinden - unter "was wäre wenn... ?"

Gutes kann im Leben erst hinreichend erkannt werden, indem man (Mensch) auch Böses erfährt bzw. um unterscheiden zu können, bei sICH selbst und im Gegenüber.

D.h. vielfältige, dualitäre Lebenserfahrungen werden zur folglichen Ent-wicklung bwz. spirituellen Reife benötigt und müssen jeder´s ICH-Bewusstsein erfahrbar passieren.

Letztlich dient es zum Durchschauen des eigenen ICH (EGO), welches nicht wirklich real ist, aber trotzdem Bosheit, EGOismus, EhrgGEIZ, LEIDENschaft ausstrahlen kann.

Wie Du erkennst sind 3 letztere solche, auch um sich im Lebensalltag zu behaupten, was zwar die Willensstärke fördern kann, aber letztlich nur dem Erfolgsdenken dient.

Der Weise benötigt im Grunde keine Willensstärke, sondern Achtsamkeit, Erfahrung und eine gewisse Distanz zu sICH selbst, auch um klare Entscheidungen treffen zu können, welche nicht immer gut-mütig sein können, aber sachlich, ehrlich, hilfreich.

Zusammenfassend sei gesagt, es dürfte in der Existenz (bzw. darüber hinaus) ganz sicher nicht alles wie auf "göttlichen Knopfdruck" gehen. "Allmacht" ? Vergiss es ! Es benötigt zur spirituellen Ent-wicklung wohl jeden durchlebbaren Erfahrungs-Prozess.

Im Verlauf dürfte es die Schwingungsfrequenz aller Wesenheiten sein, welche so wie "automatisch" ent-scheidet, wie es weitergeht... Sicher ist nur, es geht mit dem "Stoff" Leben an sich immerzu weiter... Es mag evtl. so sein, dass im weiteren Verlauf höhere Bewusstseinslevel beschreitbar sind, welche sicherlich nicht vom Erfolgsdenken des (scheinbaren) EGO-Ich abhängig sind, aber gewiss von der Loslösung des Selbigen !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo, nein, Gott hat überhaupt nichts Böses erschaffen. Sondern nur Gutes. Alles Böse kommt aus der Sünde, also von uns Menschen. Gott hat tatsächlich nur eine gute Welt erschaffen. Wir Menschen haben sie dann verdorben. Der freie Wille ist ganz entscheidend, weil Gott eben keine Sklaven oder Roboter will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Diese Frage kann im Endeffekt nur Gott allein beantworten.

Bestimmt hatte Gott Freude an seiner Schöpfung und wollte, dass sich andere mit Ihm über das freuen und staunen können, was Er erschaffen hat. Neben den Engeln hat Er noch uns Menschen als Wesen erschaffen, die einen freien Willen haben und sich deshalb aufgrund einer freien Wahl für oder gegen Ihn entscheiden können.

Auf dieser Grundlage kann echte und wahre Liebe und Beziehung von Gott zu seinen Geschöpfen entstehen. Ansonsten hätte Gott auch Roboter erschaffen können, die Ihn aufgrund ihrer Programmierung lieben müssen. Aber das hätte dann mit wirklicher Liebe nichts zu tun.


Viktor1  25.10.2023, 19:36
kann echte und wahre Liebe und Beziehung von Gott zu seinen Geschöpfen entstehen

Wie das ? Ist diese nicht a priori präsent ? Nach deiner Darstellung ist Gott darinein geschränkt.

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chrisbyrd  26.10.2023, 07:14
@Viktor1

Es geht dabei nicht um Gott, der alles kann, sondern um uns.

Wenn Gott uns zwingen würden, Ihn zu lieben und an Ihn zu glauben, dann hätte das mit echter Liebe und wahrer Beziehung nichts zu tun. Denn dazu gehört einfach eine freie Entscheidung von uns Menschen, ob wir dies wollen oder eben nicht...

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Viktor1  26.10.2023, 09:41
@chrisbyrd
Wenn Gott uns zwingen würden, Ihn zu lieben und an Ihn zu glauben,

Das ist ja die frohe Botschaft Jesu - das Heil hängt nicht vom Glauben ab und die Liebe zum Mitmenschen ist der Liebe zu Gott gleichgestellt. So sind alle Menschen, egal ob sie an Gott glauben (können) oder nicht oder überhaupt um ihn wissen in die Heilszusage eingebunden wenn sie das Gesetz befolgen, welches Gott allen Menschen in den Sinn und das Herz gegeben hat. Das ist Gerechtigkeit/Liebe Gottes.

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chrisbyrd  26.10.2023, 09:56
@Viktor1

In der Bibel steht das etwas anders:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird" (Römer 3,28a).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
  • "Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat" (Johannes 3,18).
  • "Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm" (Johannes 3,36).

Und die 3 Aussagen aus dem Johannes-Evangelium hat Jesus gesagt...

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Viktor1  26.10.2023, 12:55
@chrisbyrd
In der Bibel steht das etwas anders:

ne - nicht nur was du dir versweise raussuchst. An Jesus glauben heißt bei Paulus und auch bei Johannes immer - IHM, seiner Botschaft vertrauen und danach handeln - nicht ein Glaubensbekenntnis (wie und zu was auch immer) wie du das darstellen willst. Jesus hat explizit das gerechte Handeln (allein) vorangestellt und auch Paulus (1.Kor, 13,2, Gal. 5,6, Röm.2,1-16 u.a.)

Der "Glaube" (wie auch immer) ist nicht Selbstzweck, kann es bei einem liebenden und weisen Gott garnicht sein, sondern Hilfe für die welche sich dem bedienen.

Wir haben ja nicht unsere ersten Dispute dazu. Was du ständig vertrittst, ist leider nur engstirniger pharisäischer Schriftglaube, dem Jesus und auch Paulus entgegen getreten sind. Du trittst die Größe des Erbarmens und der Gerechtigkeit Gottes mit Füßen (auch wenn du dir dem hier wohl nicht bewust bist - oder doch, denn du wurdest dazu schon oft aufgeklärt) wenn du ständig Verse mit "Glauben" aus denn Schriften heraussuchst welche belegen sollen, daß nur Denen welche "Glauben" (etwas bestimmtes !) Gottes Gerechtigkeit und Erbarmen zu teil wird. Du verschließt dir Augen, Ohren und das Herz, wenn dir dagegen (von mir) die Botschaft entgegen gehalten wird. Dein Eifer für "Glauben" wäre besser plaziert, wenn er die befreiende Botschaft Jesu (s.a Gal. 5,1) in den Mittelpunkt würde.

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chrisbyrd  26.10.2023, 20:00
@Viktor1

In der Bibel findet sich niemals die Botschaft, dass es egal ist, an Gott zu glauben oder nicht. Das Volk Israel wurde z. B. für Götzendienst immer wieder bestraft. In vielen Versen warnt die Bibel vor der Anbetung anderer Götter und weist immer wieder darauf hin, dass nur Gott allein angebetet und verehrt werden soll.

In Galater 5 geht es darum, sich nicht wieder unter das Gesetz des Mose spannen zu lassen. Das ist klar, denn Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose:

  • "So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen! Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird euch Christus nichts nützen. Ich bezeuge nochmals jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er verpflichtet ist, das ganze Gesetz zu halten. Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen!" (Galater 5,1-4).

Im Prinzip ist es doch ganz einfach: Wie Jesus gesagt hat gehört beides (Glaube und Nächstenliebe) zusammen:

  • "Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«." (Matthäus 22,36-39).
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Viktor1  26.10.2023, 20:57
@chrisbyrd
In der Bibel findet sich niemals die Botschaft, dass es egal ist, an Gott zu glauben oder nicht.

aber daß auch Ungläubige zum Reich Gottes kommen können. Gottesglaube ist nie egal - du argumentierst hier mit Aussagen welche ich nicht gemacht habe. Das AT interessiert mich nicht.

Wie Jesus gesagt hat gehört beides (Glaube und Nächstenliebe) zusammen:

Auch dies hat Jesus so nicht gesagt wie du das rüber bringen willst und deine Textzitate bringen es schon garnicht. Nächstenliebe ist auch ohne "Glaube" präsent - milliardenfach - und in Mt. 25,34-40 haben die Gerechten einfach gerecht gehandelt und nicht wegen dem Herrn (Jesus) durch Glaube.

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chrisbyrd  27.10.2023, 10:15
@Viktor1

Das liegt einfach daran, dass du m. E. nicht verstehst, worum es im Schafe-Böcke-Gericht geht. Dieses Gericht ist nicht das Endgericht, sondern bezieht sich nur auf Menschen, die in der Zeit der Trübsal gelebt haben. Auf andere Heilszeiten kann dieses Gericht nicht angewendet werden.

Es gibt verschiedene Gerichte:

Deshalb widerspricht das Schafe-Böcke-Gericht nicht den vielen Bibelstellen, die besagen, dass der Glaube rettet. Die Bibel passt vom Gesamtkontext einfach sehr gut zusammen...

Ich hätte persönlich aus meiner Sicht und aus meinen Gefühlen her nichts dagegen, wenn Gott Menschen retten würde, die sich gut verhalten. Ganz im Gegenteil! Aber aus der Bibel kann man Rettung ohne Glauben einfach nicht herauslesen, finde ich - eine Ausnahme wären vielleicht Menschen, die nie von Gott gehört haben und Ihn trotzdem gesucht und gefunden haben (in der Schöpfung usw.).

Schau dir mal dieses Video von Dr. Roger Liebi und Abdul Memra dazu an, wenn du magst, beide erklären das Thema recht gut: ABDUL/ ROGER LIEBI - Warum gute Menschen trotzdem in die Hölle kommen! Wie kann das sein? - YouTube

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