Extrem introvertiert - Wieso strengt mich alles immer mehr an?
Ich bin ein sehr introvertierter Mensch, was bedeutet, dass soziale Interaktionen oder Ereignisse mich sehr viel Kraft und Energie kosten und ich mich beispielsweise nach einer Party oder sogar schon nach einem Abend mit Freunden total ausgelaugt fühle. Mittlerweile ist es aber schon so schlimm geworden, dass ich nach jedem sozialen Ereignis Zuhause im Bett liege und anfangen muss zu weinen, weil mich das alles so fertig macht.
Wie könnte ich das ändern oder zumindest verbessern? Hält sich das noch im "normalen" Rahmen von Introversion oder könnte mein Verhalten schon einen Schritt in Richtung Sozialphobie o.ä. gehen?
7 Antworten
Das Gefühl kenne ich. Ich bin auch eher introvertiert und hasse Parties, wo ich dann doch, um meine sozialen Kontakte zu pflegen, mal hingehen muss.
Es ist ja so. Die Leute, die du dort triffst, machen das ja gerne. Trinken, viel reden, lachen, ausgelassen feiern. Sie fühlen sich wohl und vestehen nicht dass wir anders sind. Es gibt aber Menschen, und das sind nicht wenige, die so sind wie wir. Es ist nur so dass wir sie nicht treffen. Warum? Weil sie lieber ein ruhiges Leben führen und auch schonmal gerne alleine sind.
Ich habe oft das Gefühl, auf solchen Veranstaltungen als "komisch" rüberzukommen, was wahrscheinlich auch so ist, aber mittlerweile ist es mir egal. Ich bin wie ich bin und möchte mich für andere nicht ändern.
Würden auf einem Berg vereinzelt Leute sitzen, die ganz alleine den Sonnenuntergang und die Ruhe geniessen, und ein Partygänger würde auftauchen, der jeden laut anspricht, dann wäre genau dieser Mensch der "komische".
Es findet hier eine gesamtgesellschaftliche Überbewertung der Extraversion statt, so daß sich Deine habituell introvertierte Einstellung in permanenter Bedrängnis wähnt. Da hilft sicher beispielsweise Meditation usw.
Also wenn du auf Partys gehst, kann man meiner Meinung nach nicht von einer Sozialphobie reden.
Ich fühle mich nach einer Party auch immer ausgelaugt, das liegt aber eher am Alkohol.
Wenn du für dich das Gefühl hast "extrem introvertiert" zu sein und es dich stört, empfehle ich auch hier einen Psychologen aufzusuchen. In meinem Bekanntenkreis gibt es auch jemand der so ähnlich war, ihm wurde geholfen.
Vielleicht nimmst du nicht genügend Rücksicht auf deine Veranlagung indem du zu häufig und zu lange mit anderen Menschen in Kontakt trittst. Meinst du manchmal dich zwingen zu müssen (häufig) auf Parties zu gehen und möglichst lange zu bleiben?
Dann versuche es mal mit weniger ist mehr! Wenn du denkst, du hättest dich nicht überfordert, dann fände ich die Tatsache, dass du anschließend weinen musst auch für einen Introvertierten nicht unbedingt normal.
Eine Phobie ist es dann, wenn du deine Lebensweise veränderst, nur um sozialen Interaktionen aus dem Weg zu gehen. Allerdings ist dein Verhalten wirklich schon bedenklich, ich würde da was dagegen unternehmen