Plötzlich extrovertiert?
Wieso bin ich plötzlich extrovertierter, seitdem ich meine Sozialangst grösstenteils überwunden habe?
Irgendwie mag ich es jetzt in Menschenmengen zu sein, und ich hab nicht mehr so grosse Probleme ständig von Menschen umgeben zu sein.
Es scheint seitdem ich meine Ängste durch eine Schocktherapie überwunden habe, will ich mehr und mehr soziale Interaktion. Zuerst dachte ich nämlich, dass völlig unsozial bin.
Aber es scheint, so als war ich schon immer Extrovertiert? Denn ich weiss noch als junger teenager, hatte ich sehr viele freunde, und auch ein partner, und war generell sehr beliebt.
Dann, später kippte es wegen stress zuhause.
Dann zog ich mich immer mehr zurück, bis ich mich fast nur noch isolierte.
Dabei vermisste ich soziale Interaktion so sehr, aber ich traute mich nichtmal mehr raus zu gehen.
Es vergingen viele Jahre, bis ich überhaupt wieder leichte soziale Interaktionen machen konnte.
Je mehr Stresssituation ich mich aussetzte, desto höher wurde mein Stresspotential nach und nach.
Ein total introvertierter, würde ja immer introvertiert bleiben oder?
Er würde nicht nachdem die sozialangst überwunden wurde, durch soziale Interaktion Energie aufbauen, oder? Sondern das alles würde ihm nach und die Energie entziehen oder?
Also bin ich extrovertiert, aber hate Sozialangst, oder?
3 Antworten
Ja so denk ich das auch. Durch soziale Ängste wirken große Menschengruppen total überfordern und man fühlt sich unwohl. Oft fördert Stress auf die soziale Angst. Introvertiert und soziale Angst ist nicht gleichzusetzen!
Ich vermute mal Sozialangst hat immer einen Grund. Mal offensichtlich, mal unbemerkt.
Ich kann mir gut vorstellen dass du durch und durch dafür gemacht bist, extrovertiert zu leben und dich dazu tendenziell zu orientieren. Dir gefällt das beisammen sein, der Spaß, die Erfahrungen. Einfach halt das Leben leben. Aber es gab halt etwas, dass das ganze unterdrückte teils. Etwas dass dich fest hielt. Und jetzt wo du das vielleicht überwunden hast, es hinter dir gelassen hast (in der Vergangenheit), bist du vielleicht einfach wieder ready für die Echte Seite. Einfach für das was du magst und tief in dir brauchst.
Mach dir darüber keinen Kopf. Wenn es dir gefällt, so wie es jetzt ist, dann steigere dich darein. Wenn etwas nicht passt, ändere es. Höre einfach auf dein Wohlgefühl.
Angeblich ist es zu 50% genetisch bedingt, wenn man introvertiert ist. Somit spielen sowohl die Gene als auch die Umwelt/die sozialen Kontakte eine wichtige Rolle, ob man introvertiert ist oder extrovertiert.
Schocktherapie - das klingt interessant, wie kann man sich das vorstellen?
Naja, ich bin mit einem kollegen das erste mal in eine schwulenbar z.b. Vorher hatte ich immer panische Angst davor. Bin auch schwul, er auch.