Expressionismus und Sonett, wie erklärt sich das?

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Woher diese Fragestellung ? Meines Wissens haben die bedeutendsten Lyriker des Expressionismus nichts mit Sonetten zu tun gehabe ! G. Benn, Else Lasker-schüler, J.R. Becher, A. Stramm : -- Meines Wissen negativ.

Wenn ich im G.v. Wilpert , Sachwörterbuch der Literatur nachschlage, führt mich der Artikel "Sonett" im 20. Jh. zu St. George, Werfel, Trakl. Von denen würde ich allenfalls Trakl zu den Expressionisten rechnen.

Ansonsten kann ich mir nur vorstellen, dass die strenge Sonettform als parodierende Folie benutzt wird, auf deren Hintegrund sich die bestürzende Weltkriegsrealität besser abgebt.

Ich hoffe das reicht noch für Abitur morgen. Alles Gute!

Das liegt daran, dass Dichter oder Schriftsteller nicht so funktionieren, wie Schulbücher das gerne hätten. Sie stellen zwar schlimme Dinge dar, deswegen müssen sie selbst aber auch nicht eine schlimme Sprache verwenden. Genauso wie sie sich inhaltlich ganz viele Gedanken machen, um das auszudrücken, was sie fühlen, können sie eben auch eine kunstvolle Gedichtform verwenden.
Mal ganz extrem formuliert: nur weil man Fäkalien beschreibt, muss man nicht auch Fäkalien Sprache verwenden.
Oder im Hinblick auf das du nett formuliert: ein Sonett hat noch mehr Funktionen als nur einfach schön zu sein.