Erzieherin - kann man davon leben?

3 Antworten

Mal ganz abgesehen von der Gehaltsgeschichte (ich bin gerade in der Ausbildung zur Erzieherin und ich persönlich finde Erzieher im Verhältnis zu ihrem Verantwortungsbereich ziemlich unterbezahlt - du steigst bei ungünstigster Steuerklasse und allen Abzügen mit UNGEFÄHR um die 1500-1600 Euro netto ein - bei einer 40-Stunden-Woche, die meistens nicht umsetzbar ist, viele meiner Kollegen gehen weniger Stunden) - informier dich auf jeden Fall über die Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung. Wenn du Fachabi machen willst, dann mach eines in sozialer Richtung, das kann dir beim Einstieg in die Ausbildung helfen. Du benötigst zumeist entweder einen Realschulabschluss und eine Grundausbildung (Sozialassistent, Kinderpfleger, etc.), die zwei Jahre in Anspruch nimmt oder Fachabitur/Abitur und ein Jahr Fachpraxis (durch Praktikum, FSJ, im Rahmen des Fachabiturs oder woher auch immer). Kann durchaus sein, dass andere Städte da andere Voraussetzungen haben, aber bei mir war es überall so. Sei dir wirklich sicher, dass es das ist was du machen möchtest. Probier dich vorher in Praktika aus. Erzieher zu werden bedeutet nicht nur, Kinder davon abzuhalten, sich die Köpfe einzuschlagen oder Ringelreihen zu spielen. Stell dir vorher die Fragen: Kannst du damit umgehen, auch mal angerspuckt oder angepieselt zu werden, kannst du mit Kinder unterschiedlicher Altersgruppen (denn genau das wird in der Ausbildung getestet - von Babies wickeln bis fast volljährige Heimkinder in ihre Schranken weisen - alles dabei!) Dokumentationsarbeit, Planungsarbeit, Elternarbeit, bei Wind und Wetter raus an die Luft, bei Infektionen gerne mal 15 Kinder mit Durchfall alle halbe Stunde wickeln, auch mit rasenden Kopfschmerzen noch ein freundliches Gesicht machen, denn die Kinder können ja nichts dafür... Ich will hier keinen abschrecken, ich mach die Ausbildung gerne und ich weiß, dass der Job für mich genau das ist, was ich will. Aber die schlichte Aussage "Ich mag den Umgang mich Kindern" macht mich immer ein bisschen vorsichtig, denn dazu gehört so viel mehr und ich hab in meiner Zeit in der Ausbildung bisher genug Leute mitbekommen, die ich lieber mit verbundenen Augen in einer Porzellanhandlung loslassen würde als mit ihrer Grundeinstellung auf Kinder.

Ich wünsche dir viel Erfolg für die Zukunft und dass du einen Job findest, der dir Freude bereitet und dich nicht am Hungertuch nagen lässt!

juliaFragt1234 
Fragesteller
 03.01.2015, 01:08

Wie testen die soetwas?

Und ja "ich mag den umgang mit kindern",heist für mich auch, 15 kindern mit durchfall die Windel zu wechseln!:)

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Schwindeljunge  03.01.2015, 01:16
@juliaFragt1234

Es kommt natürlich immer darauf an, was die spätere Schule für Ausbildungsinhalte hat, aber hier ist es zum Beispiel so, dass du in jedem Bereich (Krippe, Kita, Hort, Heim) innerhalb der Ausbildung ein mehrmonatiges Praktikum absolvieren musst. Dort werden dann deine Kompetenzen bewertet und du kannst dich ausprobieren, welche Altersklasse dir für später am ehesten liegt, usw.

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Erzieherinnen werden gesucht ohne Ende und wenn du gut bist kannst du schon 2800€ brutto verdienen oder gar mehr.