Ernst M. Arndt Volkshass?

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Ernst Moritz Arndt war wie viele seiner gebildeten Zeitgenossen ein Mensch, der das Deutsch-Sein entdeckte, also die nationale Komponente einer bislang eher kulturell und wirtschaftlichen Verflechtung der 40 deutschen Monarchien und Kleinstaaten zum Ideal erhob.

Für eine nationale Identität isr es oft sehr hilfreich, einen gemeinsamen Feind zu haben. Zu den frühen Zeiten Arndts war das in erster Linie Napoleon, der weite Teile des Heiligen Römischen Reichs besetzt hielt und das Land für seine Kriegszüge materiell und bevölkerungsmäßig ausplünderte.

Die französische Monarchie hatte sich bereits in früheren Jahrhunderten, namentlich aber im Dreißigjährigen Krieg, schon immer massiv gegen die Fürstentümer des Reichs gestellt hatte, um letztlich die Rheingrenze als französische Ostgrenze zu etablieren. Weiterhin ging es darum, die deutschen Besitzungen in Frankreich wie z.B. das Elsass, Lothringen, die Reichsstädte usw. unter französische Kontrolle zu bringen.

Mit anderen Worten: Frankreich hatte jahrhundertelang (nicht ganz ohne Grund) Deutschland als gefährlichen Nachbarn betrachtet, nicht zuletzt auch deswegen, um die Auswirkungen der Reformation vom Staatsgebiet der "allerchristlichsten Majestät" (sa majesté très chrétienne) fernzuhalten.

Dieser Antagonismus der beiden großen Mächte im Zentrum Europas wurde nun durch Napoleon final beseitigt, indem der alte Gegner militärisch niedergeworfen und besetzt wurde.

Um nun Kraft für den militärischen Widerstrand zu schöpfen, brauchte es in erster Linie Kriegsbegeisterung auf deutscher Seite. Und wie schafft man Kriegsbegeisterung besser als durch Hass auf einen Gegner, den man möglichst ausführlich, also historisch zu begründen versucht?

Mott: Die waren doch schon immer so.

Es ist heute immer noch nahezu ein Wunder, dass es die beiden Länder geschafft haben, ihre ewige "Feindschaft" zu beenden und nicht nur gute Nachbarn, sondern sogar Freunde zu werden.

Gemeint ist damit wohl, dass die französischen Herrscher seit dem Beginn der Neuzeit immer wieder gewaltsam gegen deutsche Gebiete vorgegangen sind. Dazu gehört besonders die Regierungszeit Ludwigs XIV, von dem der Satz überliefert ist: verbrennt die Pfalz, d.h. es gab damals schon einen regelrechten Vernichtungskrieg gegen das Nachbarland, heute sieht man noch die Ruinen des Heidelberger Schloss ist. Vor diesem Hintergrund ist wohl die Tiefe Ablehnung der Franzosen um 1800 bei manchen deutschen zu verstehen. Außerdem machte Napoleon ja auch keinen Hehl heraus, dass er die deutschen Soldaten in seinen kriegen als Kanonenfutter betrachtete (siehe das berühmte Gespräch mit Metternich). Das alles ist keine Entschuldigung für den Hass mancher deutscher, wohl aber eine gewisse Erklärung.

Nun ist meine Frage inwiefern ich diese Aussage erläutern kann.

Um diese Aussage Arndts zu belegen oder zu widerlegen, musst du dich mit mit der Geschichte des Verhältnisses beider Länder befassen, und zwar zwischen 1500 und 1800.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung