Erklärung Leitungsschutzschalter / Sicherungsautomat?


04.03.2020, 00:32

Regular wird doch so geschaltet in einem Haus?Strom kommt von den Stadtwerken, über einige Zwischenstationen wird dieser als Strakstrom in die Häuser gelegt, da wird dieser dann über die Sicherungskästen in die einzelnen Kreisläufe verteilt. Da ist vor jedem Kreislauf dann ein FI vorgeschaltet und diesem untergeordnet dann die LSS also erst FI dann LSS oder?

9 Antworten

1. Spannung fließt nicht. Sie liegt an und ist zunächst mal ungefährlich für die Leitung, solange kein Verbraucher im Stromkreis angeschlossen ist.

2. Wenn ein Verbraucher angeschlossen ist und den Stromkreis schließt, fließt ein Strom. Der erwärmt die Leitung und gefährdet sie dadurch. Die Stromstärke gibt man in Ampere an.

3. Die Stromstärke auf dem Leitungsschutzschalter ist die Bemessungs-/Nennstromstärke, die im Normalbetrieb höchstens hindurch fließen darf. Beim x-fachen (abhängig vom genauen Typ) dieser Nennstromstärke löst der LSS entweder zeitverzögert oder sofort aus, um die Leitung vor Überhitzen zu schützen.

Die Leitung muss dazu passen, das heißt, ihre Strombelastbarkeit muss größer sein als die Nennstromstärke des LSS, damit der LSS auslöst, bevor die Leitung schmort.

Und noch zum Schluss zur Nebenfrage: Die Ladung einer Batterie gibt man nicht in A an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Blume8576  02.03.2020, 20:27

Zu 1 : die Spannung ist so lange ungefährlich fûr die Leitungen so lange deren Isolierung fûr die Spannung ausgelegt ist. Wird die Spannung zu hoch schlägt sie durch. Es kann zum brand kommen.

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karbig  07.03.2020, 18:12
@Blume8576

Bin EFK: Dies kann man genau sagen. In der NV-Technik also <1.000V AC müssen Isolationen bzw. basisisolierte Leitungen min. eine Spannungsfestigkeit von 1.000V haben. Schutzklasse II - Geräte also Geräte mit dem 2-poligen Eurostecker bis 2,5A max. sind schutzisoliert. Die aktiven Leitungen im Gerät sind basisisoliert und mit dem Gehäuse aus Kunststoff liegt eine 2. unabhängige oder lt. VDE zusätzliche Isolierung vor. Beide Isolierungen werden z.B. im Rahmen der Typprüfung von neuen Produkten mit 3.750V geprüft. Aber Gegenfrage: Warum müssen Basisisolationen wie auch z.B. bei Elektrowerkzeugen wie E-Schraubendreher usw. 1000V spannungsfest sein und nicht z.B. auf Höhe der Nennspg. 230V oder bei Drehstrom 400V?

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Die Sicherung verhindert, dass mehr Strom durch die Leitung fließt, als diese verkraftet. D.h. eine 16-Ampere-Sicherung löst aus, wenn mehr als 16 Ampere fließen. Damit wird die Leitung gleichzeitig auch gegen Kurzschlüsse gesichert.

Sprich wenn eine Spannugn durchfliesst die nicht durchfliessen soll, dann Springt der Automat raus um einen größeren Schaden zu verhindern.

Das ist nicht die Aufgabe einer Sicherung, sondern eines FI-Schalters.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter

lschecker90gf 
Fragesteller
 02.03.2020, 17:03

Ok wenn also nach dem Sicherungsautomaten ein Fi Schalter dran gehängt wird.

Und dann eine Spannung durchfliesst die nicht durchfliessen soll, dann bleibt der Sicherungsautomat unverändert aber der FI Schalter schaltet aus?

Stimmt das soweit?

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germanils  02.03.2020, 17:07
@lschecker90gf

Genau (wobei es auch hier Strom heißt und nicht Spannung. Fehlerstrom: Strom läuft dort, wo er nicht laufen sollte, z.B. zwischen Nulleiter und Erde). Der FI-Schalter ist meistens für mehrere Stromkreise zuständig, sitzt also sozusagen "vor" den Sicherungsautomaten.

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lschecker90gf 
Fragesteller
 02.03.2020, 17:08
@germanils

Also fliegt der FI Schalter zuerst raus dann der Sicherungsautomat?

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germanils  02.03.2020, 17:10
@lschecker90gf

Nein, wenn der FI auslöst, liegt am Sicherungsautomat keine Spannung mehr an, daher löst dieser auch nicht aus. Der FI reagiert deutlich schneller und empfindlicher.

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lschecker90gf 
Fragesteller
 02.03.2020, 17:13
@germanils

Oops... Also liege ich mit nachfolgender "Aufzählung" richtig?

Starkstrom (kommt vom Werk) -> wird verteil im "Hausstrom" -> FI Schalter ->

in den einzelnen Zimmer/Stromkreisen ist dann je ein Sicherungsautomat.

Stimmt das so einigermaßen?

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lschecker90gf 
Fragesteller
 02.03.2020, 17:19
@germanils

Nehmen wir mal an hinter dem letzten Stromkreis wird eine Steckdose angeklemmt daran dann ein FI Schutzschalter, wenn dann innerhalb des letzten Stromkreises ein Kurzschluss oder sowas entsteht müsst man also nicht immer wieder in den Keller umd den Sicherungsautomaten reinzudrücken sonder könnte das dann direkt im Zimmer machen durch wiederaktivieren des FI Schalters oder?

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Blume8576  02.03.2020, 20:22
@lschecker90gf

Der FI fällt raus wenn Strom ûber die Erde abgeleitet wird. Es kommt am FI weniger Strom zurűck als er vorher durchhgelassen hat. Er merkt diesen Unterschied.

Fliest mehr Strom als er aushält verbrennt er ohne auszulösen. Vor dem FI muss eine Sicherung sein die das verhindert

Alles andere wird nach dem FI angeschlossen.

Bei einem kurzschluss zwischen Phase und Null fällt der FI nicht, sondern die Sicherung nach dem FI.

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Blume8576  03.03.2020, 19:45
@lschecker90gf

Das sage ich doch auch. Der FI selbst hält in der Regel 40 Ampere aus.

Fliest mehr darűber verbrennt er.Er löst nur bei Fehlerstrom aus, nicht bei Űberlast.

Ein normaler Hausanschlusskasten wird mit 35 Ampere (Zb NH 00) abgesichert .Das ist die Sicherung vor dem FI.

In größeren Gebäuden sind im Hausanschlusskasten zb 100 Ampere, dann muss vor jeden FI zb eine 35 Ampere Sicherung. Meist sind das Neozed Sicherungen

Die LSS und Steckdosen kommen danach.

Du hast ja geschrieben das du den FI an einer Steckdose anschliesen wIllst.

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lschecker90gf 
Fragesteller
 04.03.2020, 00:30
@Blume8576

irgendwie reden wir an einander vorbei.

in dem Video wird gesagt das der FI vor dem Stromkreis der LSS geschaltet wird.

Also wie auf dem Bild das ich in der anderen Antowrt eingefügt habe... Siehe da.

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Die Aufgaben eines Leitungsschutzschalters sollte dem Namen nach offenkundig sein.

Sprich wenn eine Spannugn durchfliesst die nicht durchfliessen soll, dann Springt der Automat raus um einen größeren Schaden zu verhindern.

Nein, Spannung fließt nicht, sie liegt an. Sie ist der 'Motivator' für einen Stromfluß und dieser ist es letztlich auch, der zu einer Überhitzung des Kabel führen kann. Deswegen steht auf jedem LSS ein nominaler Stromfluß und die zu Grunde liegende Auslösekurve.

Die Details sind komplizierter, weil es verschiedene Auslösemechanismen gibt.

Ampere ist die Einheit für den Stromfluß, auf Batterien findet sich häufig ein Wert in mAh, der Zusammen mit der (normierten) Nennspannung die zur Verfügung stehende Energie angibt.

KarlRanseierIII  02.03.2020, 18:32

Uhm, Ampere ist natürlich die Einheit der Stromstärke... Wo war da wieder nur der Kopf?

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Der LSS löst aus wenn ein zu hoher Strom fließt. Angaben auf dem LSS (z.B. B16 ist oft üblich, für Motoren oft C-Automaten z.B.C16) Der FI löst aus wenn ein Fehlerstrom fließt. Z.B. ein FI 40/0,03A löst bei einem Fehlerstrom von max 0,03A aus, in der Realität aber schon bei 0,02A. Die 40 steht für das Schaltvermögen des FI und muß größer als der LSS sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es gibt unterschiedliche Sicherungsautomaten. Damit solltest du dich nochmal beschäftigen. Alle lösen nämlich anders aus.

Mit der Ampere Zahl wird angegeben wann ein Automat auslöst. Diese können sehr unterschiedlich sein. Ein Personenschutzschalter löst schon bei wenigen mA und ein Leitungsschutzschalter kann auch erst nach 16A auslösen oder noch höher. 16 ist der Standard. Warum das so unterschiedlich ist, verstehst du, wenn du dich über die Unterschiede informiert hast.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit 2010 löte ich und interessiere mich für Elektronik
lschecker90gf 
Fragesteller
 02.03.2020, 17:05

Oh, das Wissen wird mich einholen wenn es also so weit ist...

MMh tiefsinnig. :-)

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