2 Antworten

Ich kann dir zwar keine so lange Antwort geben, aber versuchen werde ich es.

Ich finde das auf dieses Video (zumindest den ersten Teil), die Aussage von Erving Goffman "Wir alle spielen Theater" passt. So der Vergleich zu Hotelfachangestellten: Vorne mögen sie wohl aufrecht und mit Haltung wirken, doch im Hinterzimmer sind sie auch nur Menschen.

Wir Menschen spielen die Rolle mit den Requisiten und der Bühne die wir uns selber aufsetzten, für die wir uns selber entschieden haben. Ich bin der Meinung dass diese Ausstattung eben der Ideologie der heutigen Gesellschaft entspricht. Wir verhalten und sind so wie es von uns verlangt wird.

Doch in Wirklichkeit hat man wie jeder Mensch seine eigenen Probleme. Man wirkt nur für die Außenstehenden perfekt.

Beispiel: Du hast eine Prüfung und bist verdammt nervös, sagst aber auf nachfrage dass alles gut sein. Diese Antwort will instinktiv erscheinen, ist aber dein eigenes Schauspiel.

Wie sagt man so schön. Du bist dein eigener Protagonist.

Soweit ist seine Aussage nicht überholt. Doch die Menschen beginnen immer mehr aus dieser Rolle des Idealzustands auszubrechen und ihren inneren Kern auch nach außen zu tragen.

Für nachfragen bin ich immer offen :) Ich hoffe ich konnte helfen.

LG

Erich Fromm ist superoberhammer gut.

Der hat vieles tief verstanden und kann nicht einfach überholt sein / werden, weil er über psychische Kernprobleme spricht, die sich beim Menschen zwar ne Zeit lang unterdrücken lassen, aber nie löschen, außer wir werden doch noch zu Maschinen .... ;-) ... ist ja geplant, die Verbindung von Mensch und Technik bzw. ist längst im Gange.
Meiner Ansicht nach die falsche Richtung, aber gut ....

Zudem kann er nicht überholt sein, weil wir ja an allem nichts geändert haben. Wir machen vieles immer noch gleich wie vor Jahrzehnten. Da änderten wir ja nichts. Oder geht es etwa heute nicht mehr um Macht, Einfluss, Geld und Profit? Die Abläufe blieben gleich. Auch heute geht es uns ums Haben, wer gibt sich schon mit reinem Sein zufrieden? Das nennen wir unterentwickelt und minderbemittelt. Wir glauben, wir seien entwickelt, weil die Technik entwickelt ist. Wir, innerlich, in geistig-seelischer Hinsicht, entwickeln uns kaum weiter, außer einige, die das erkannt haben und ihre Aufmerksamkeit stärker auf Wesentliches im Leben lenken.

Geh doch durch die Straßen und schaue den Menschen ins Gesicht. Dann musst du doch deren Befindlichkeiten erkennen, ob glücklich oder unglücklich. Das kann man sehen .... auch du.

Zudem kann man doch leicht beobachten, dass sich zwar die Technik der Medizin weiterentwickelt, es deshalb aber doch nicht weniger Kranke gibt. Und warum so viele Kranke? Passt halt einiges nicht ....

Der Wahnsinn unserer Normalität ist eben sehr kränkend und wer körperlich dann krank ist, zeigt das, reagiert noch und muss sich damit auseinandersetzen, was etwas gesünder ist als im Hamsterrad weiter zu funktionieren.

Der Mensch ist ja keine Maschine, sondern hat Körper, Geist und Seele, die in Wechselwirkung stehen. Aber das ist vielen wohl gar nicht mehr bewusst.

Erich Fromm hat sicherlich recht und alles sehr klar und deutlich und richtig verstanden.
Seine Bücher gibt es sehr sehr günstig und so du Interesse hast, lies sie einfach mal durch, dabei wird dir sehr leicht und schnell ein Licht aufgehen.
Juli Zeh hat auch ein gutes Buch, allerdings ganz anderer Art, darüber:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber_Menschen

Klar wurden wir alle als Originale geboren, aber leider sterben viele als Kopie.

Und ja, nicht alles, was man im Leben messen kann, zählt. Und nicht alles, was im Leben zählt, kann man messen.

Macht sucht immer nur der, der Ohnmacht spürt.

Und das Tor zum Glück, geht immer nur nach innen auf!

Repzzz  06.05.2023, 19:53

Hätte es nicht besser sagen können

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