Ereignisse, die im Bezug zum "American Dream" stehen...?

6 Antworten

George Carlin hat es mal treffend zusammengefasst: 

The reason they call it the American Dream is because you have to be asleep to believe it. - Der Grund, warum sie es den "American Dream" nennen, ist, dass du schlafen muss, um an ihn glauben zu können.

Unter dem "American Dream" werden Vorstellungen subsumiert, die dem "Paradies-Prinzip" der abrahamitischen Religionen ziemlich nahe kommen.

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Ich suche ein oder mehrere geschichtliche Ereignisse, die man auf den American Dream zurückführen kann, bzw welches sich darauf bezieht.

Martin Luther King, der in Anlehnung an den "American Dream" träumte, dass jeder Mensch - ganz gleich, welche Hautfarbe er hat - gleichberechtigt ist. 

"I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: 'We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal.'"

Besonders spannend daran: Der angebliche und verurteilte Mörder Martin Luther Kings (ein weißer Rassist) behauptete standfest, nicht der Mörder, sondern selbst Opfer einer Verschwörung gewesen zu sein. 

Der Sohn von Martin Luther King glaubte ihm und versuchte seit 1997 mit ihm gemeinsam das Gerichtsverfahren neu aufzurollen, denn auch er war fest davon überzeugt, dass die US-Regierung die Ermordung seines Vaters in Auftrag gegeben habe.

Da der angebliche Mörder jedoch schon ein Jahr später starb, weil man ihm die Behandlung einer Krankheit verweigerte, starb auch der wichtigste Belastungszeuge ... und der Mantel des Vergessens und Verschweigens wurde über diesen Mord gebreitet, wie über viele andere Morde auch...

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Diese Geschichte spiegelt wie keine andere den "American Dream" wider: Jeder kann und darf träumen. 

Ganz besonders in einem Land der "Mutigen & Beherzten", in dem man ein 300-Dollar-Ticket bekommt, wenn man den Müll nicht perfekt trennt; und in dem einer - martialisch uniformierten und bewaffneten - Müllpolizei ungehinderter Zugang zu den Mülltonnen zu gewähren ist. (Habe ich am eigenen Leib erlebt.)

Doch wenn du den falschen Traum träumst und "Freiheit" nicht im Sinne der Leute, die für dich bestimmen, was Freiheit ist und was nicht, interpretierst und ihnen damit auf die Füße trittst, dann bist du tot...

Die Ermordung der beiden Kennedys kann man als Zeichen des endgültigen Scheiterns des American Dream sehen.

So hat es Hunter S.Thompson in "Fear and Loathing in Las Vegas: A Savage Journey to the Heart of the American Dream" gesehen:

“Strange memories on this nervous night in Las Vegas. Five years later? Six? It seems like a lifetime, or at least a Main Era—the kind of peak that never comes again. San Francisco in the middle sixties was a very special time and place to be a part of. Maybe it meant something. Maybe not, in the long run . . . but no explanation, no mix of words or music or memories can touch that sense of knowing that you were there and alive in that corner of time and the world. Whatever it meant. . . .

History is hard to know, because of all the hired bullshit, but even without being sure of “history” it seems entirely reasonable to think that every now and then the energy of a whole generation comes to a head in a long fine flash, for reasons that nobody really understands at the time—and which never explain, in retrospect, what actually happened.
...
There was madness in any direction, at any hour. If not across the Bay, then up the Golden Gate or down 101 to Los Altos or La Honda. . . . You could strike sparks anywhere. There was a fantastic universal sense that whatever we were doing was right, that we were winning. . . .

And that, I think, was the handle—that sense of inevitable victory over the forces of Old and Evil. Not in any mean or military sense; we didn’t need that. Our energy would simply prevail. There was no point in fighting—on our side or theirs. We had all the momentum; we were riding the crest of a high and beautiful wave. . . .

So now, less than five years later, you can go up on a steep hill in Las Vegas and look West, and with the right kind of eyes you can almost see the high-water mark—that place where the wave finally broke and rolled back.”

Hi,- das könnte daran liegen, dass es eben ein "Dream" ist?! - Da wird man schwerlich Beispiele finden, die einen überzeugen können. Bei genauerer Betrachtung wird man nämlich feststellen, dass fast alle sog. und gerne beispielhaft vorgeführten "Dream-Carreers" entweder ihre sehr realen handfesten Startvorteile hatten, einfach nur ein vereinzelter Zufall oder "Potemkinsche Fassaden" vor dem Elend eines Menschen als Verschleißware waren.

Gruß

In Vietnam und im Irak konnte man sehen, was es bedeutet, dies Prinzip in Aktion zu sehen: "make the world safe for democracy" (Präsident Wilson) - frei übersetzt: "Bereite weltweit der Demokratie den Boden." 

Das ist EINER der "amerikanischen Träume", eines der Prinzipien U.S.-amerikanischer Außenpolitik.

Oder habe ich das jetzt mit einem Albtraum verwechselt? 

Gruß, earnest


Hikez  26.10.2016, 13:02

Ich denke nicht, dass das den american dream beschreibt. Dieser bezieht sich ja eher auf "in amerika ist jeder sein eigener Herr und kann somit alles schaffen"

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earnest  26.10.2016, 13:08
@Hikez

DEN Traum kannst du aber auch gern haben. 

Dieser Traum - "Vom Tellerwäscher zum Millionär" - ist inzwischen, falls er denn je nicht nur als Mythos, sondern in der Realität existierte, von der U.S.-amerikanischen Realität im Jahr 2016 weiter entfernt denn je.

Spätestens seit Immobilien- und Bankenkrise hat sich die Schere zwischen Arm und Reich NOCH weiter geöffnet als schon zuvor.

Der "amerikanische Traum" ist ein Traumgebilde.

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Der Unabhängigkeitskrieg, die Lebensläufe vieler Stars/reichen Menschen usw. Letztendlich ist es auch einfach ein bisschen Propaganda, die das Land besser aussehen lassen soll