Erbstreit, wie entscheiden?

10 Antworten

Nun es war niemand dabei. Vom Grundsatz sieht es so aus, dass dem pflegenden Erben auch ein größerer Erbteil zugesprochen werden kann. (Was wurde durch die Pflege an Erbmasse gespart - was wäre noch über, wenn die Oma ein Pflegeheim hätte bezahlen müssen.)

Nur denke ich hier spielt auch der Ton und die Art der Anspruchstellung eine Rolle. Wenn es so rüber kam wie hier geschrieben und keine Entschuldigung mehr kommt.. würde ich persönlich auf stur stellen. Wobei ich denoch auch noch den Hintergrund beleuchten würde, warum hat der Onkel den Job übernommen, wie viel Zeit wurde hier investiert, wie anspruchsvoll war die Pflege und über welche Zeitspanne reden wir. Welche Einnahmen hatte die Oma, was sagen die Kontoauszüge, wer bekam das Pflegegeld. Wie weit wurde seine Leistung vielleicht von der Oma bereits honoriert.

hilflos99  08.02.2023, 13:51

wer soll da ein größeren Erbteil zusprechen? Die Oma ist tot. Das hätte man vorher regeln sollen , mit Testament oder Bezahlung für die Pflege

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kabbes69  08.02.2023, 16:21
@hilflos99

Ein vielleicht noch einklagbarer Anspruch nach Par. 2057a BGB

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Allerdings besteht sein Onkel darauf das er die 10.000 Euro nicht annehmen soll da sein Onkel seine Oma gepflegt hat und er das Erbe für sich alleine in Anspruch nehmen will. 

Ganz ehrlich: schon aus dem Grund würde ich auf mein Erbe bestehen. Und dann noch zu drohen, dass er dann mit dem Anderen nicht mehr redet ist ja so was von Kindergarten!

Auf so eine Verwandtschaft kann man dann auch gerne verzichten. Hätte er jetzt angemerkt, dass er es nett finden würde etwas für die Pflege entschädigt zu werden, wäre das sicher was anderes. Und es ist halt auch die Frage, ob er nicht im Vorwege von ihr Geld bekommen hat und somit das Gesamterbe eh kleiner ausfiel. Oder hat er für die Pflege Geld bekommen in Form von Pflegegeld? Hatte er überhaupt deswegen einen Verdienstausfall? Also das sind ja nun auch Punkte die da hinein spielen... Denn so einfach zu sagen, der hat sie gepflegt und dem steht das Geld ja zu, ist es ja nun nicht.

Aber letztendlich müsst ihr es entscheiden.

Wenn mir das jemand so sagen würde, weiteren Kontakt nur dann aufrecht erhält wenn er das Geld kommt, würde ich auf den weiteren Kontakt verzichten.

Sieht man sich nur dann wieder, weil man auf das Geld verzichtet hat, so wäre das für mich keine Basis. Kontakt gegen Geld erkaufen, nein danke.

Anders wäre es, wenn man in einem sachlichen Gespräch die Situation wegen der Pflege erklärt ,die nur er bei seiner Oma gemacht hat und andere damit keine Arbeit hatten. Da wäre ich bereit auf einen Teil des Geldes, oder sogar auf alles verzichten, je nachdem wie lange die Pflege gedauert hat und wie umfangreich diese gewesen ist.

Dabei sollte auch darüber gesprochen werden, was dem Onkel während der Pflege an Geld schon zukam.

Alleine die Art , wie der Onkel seinen Anspruch geltend machen will, würde mich sehr stören. Er riskiert weiteren Kontakt mit seinem Anspruchsdenken und das geht von ihm aus. Wegen der 10 000 Euro alles aufs Spiel zu setzen, halte ich für charakterlich bedenklich.

Im Grunde hat der Onkel Recht. Wahrscheinlich war die Pflege sogar mehr wert als die 10.000 Euro. Das so zu kommunizieren ist natürlich nicht die feine Art. Aber das ist ja auch nur die eine Seite der Geschichte.

Das Problem liegt hier halt, wie so oft, beim Erblasser, der diese Dinge eigentlich hätte zu Lebzeiten regeln können. Und im Sinne der Familie auch hätte regeln müssen. Aber irgendwie machen das die wenigstens, weil sie denken, wenn sie ein Testament machen, dann müssen sie gleich darauf sterben.

Die Großmutter hat offensichtlich kein Testament hinterlassen, dann sind der Onkel und dein Partner Erben und bilden eine Erbengemeinschaft. Keiner von beiden kann ohne den anderen handeln. D.h. dein Partner sollte, wenn er keinen Zugang hat, Einsicht in die Unterlagen verlangen.

Die Bank kann auch nicht handeln ohne die Unterschrift von BEIDEN. Sie wird ggf. für Auszahlungen oder Kontoauflösung ggf. sogar einen Erbschein verlangen.

Dein Partner muss überlegen, wie wichtig ihm dieser Onkel ist. Manchmal ist Herzfamilie wichtiger als die biologische.

10.000,-- Euro sind nicht wenig Geld, es sei denn man ist selbst schon mehr als gut aufgestellt.

Redet in Ruhe darüber und dann sollte er das Gespräch mit dem Onkel suchen. Wenn der mauert, dann direkt an die Bank wenden und um Auskunft bitten.

Wie gesagt, die wird dann vermutlich einen Erbschein verlangen, den die beiden sich dann ausstellen lassen müssen.