Enge Straße, wieso hält sich keiner an Vorrang?
hallo ein schönen Abend euch.
Ich wohne, in einer Gegend, wo es viele enge Straße gibt. Teilweise gibt es auch keine wirklichen Möglichkeiten auszuweichen, außer kleine Ausfahrten wo man evtl. Vorfährst einfahren kann.
Das bedeutet, ich muss warten, bis der eine Autofahrer durch ist und dann kann ich erst reinfahren.
Ich bin immer am warten und auch sehr freundlich, wenn dann ein zweiter Autofahrer reinfährt , gut ok er kann vielleicht ja nicht sehen das ich warte. Ich gehe meist, immer von aus das es nicht böse gemeint gewesen ist.
Nun ist es, aber auch schon zu folgenden Situationen gekommen, die Straße war frei( konnte am Ende die Hauser vor der T Kreuzung sehen, kein Auto und fahre also rein. Ich bin schon fast durch und plötzlich biegt ein Autofahrer in die Straße, stoppt kurz und fährt einfach weiter bis er und ich fast Schnauze an Schnauze stehen. Ich habe keine Möglichkeit mehr auszuweichen, da er auch die Einfahrt blockiert. Und derjenige besteht meist drauf das ich rückwärts die komplette Straße bis zur nächsten Kreuzung fahre. Ich fühle mich, da oft genötigt. Ab und an stahlen die auch ein Stück zurück damit ich dann in eine Einfahrt fahren kann oder ich muss rückwärts fahren um in eine kleine Minieinfahrt zu fahren.
Heute war ich allerdings auch noch etwas gestresst und fahr in die Straße, schau noch kein Auto. Und wieder diese Situation. Ich war schon fast an der T - Kreuzung und er fährt einfach rein.
Er machte sein Motor aus, ich machte mein Motor dann auch aus und wir standen da. Er deutete immer wieder an das ich die fast 500 Meter lange Straße zurückfahren soll und ich schüttelte dann mit dem Kopf, diesmal waren die Einfahrten teils schon blockiert und ich war auch diesmal nicht willig rückwärts zu fahre. Er stieg, dann aus und fragte mich ob ich endlich mal zurückfahre und ich sagte nein, Sie hätten doch warten können und außerdem fahre ich keine 500 Meter Rückfahrts. Und das ging so bestimmt 10 Minuten lang. Irgendwann stieg ich aus und rauchte einfach eine, weil der Mann auch noch recht aggressiv in seinem Ton gewesen ist.
Da andere Autofahrer mittlerweile auch hinter mir standen, gaben sie mir in dem Moment recht und sagte ihm er soll zurückfahren.
schlussendlich machte er das, nachdem eine Dame meinte wenn er nicht zurückfährt ruft sie die Polizei den das was er macht sei eine Nötigung. Ist es den wirklich so?
Ich weiß, das es Vorrang gibt und dieser mir in dem Moment auch zu stand. Aber, wieso hält sich keiner dran oder kaum einer?
Die Dame wollte ihn dennoch Anzeige und schrieb sich sein und mein Kennzeichen auf.
ich denk mal ich bekomm, da dann wohl auch eine Strafe dann, aber was hätte ich den machen solle . Wie hättet ihr reagiert?
LG Grinsekätzchen
2 Antworten
Warten muss gem. § 6 Absatz 1 StVO, wer an einem Hindernis links vorbeifahren will.
Bei Straßen, die auf ganzer Länge zu eng sind, so dass z.B. gar nicht definierbar ist, woran man gerade "links vorbei fährt", gilt wohl § 1 der StVO:
"(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird."
Vorrang hat - dem gesunden Menschenverstand nach - also derjenige, der erkennbar zuerst in der engen Straße war. Sollte das vorher nicht erkennbar gewesen sein, weil der andere plötzlich vor einem auftaucht, sollten eher beide bereit sein, rückwärts aus dem Weg zu fahren, als keiner.
Außerdem ist Vorfahrt ein Recht, das man nicht erzwingen kann.
Zwar kann es vielleicht interessant oder reizvoll sein, das mal auszuprobieren, bzw. bis zum Ende auszutragen, wie oben geschildert, es führt aber letztlich nur zu Streit und ggf. sogar zu gegenseitigen Anzeigen.
Ob hier allerdings tatsächlich eine Nötigung (§ 240 StGB) im strafrechtlichen Sinne vorliegt, ist eine ganz andere Frage. Dazu muss man nämlich einem anderen mit "einem empfindlichen Übel" zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigen. Und was ein "empfindliches Übel" ist, ist nicht so einfach zu definieren und beschäftigt täglich die Gerichte in Deutschland. Eindeutig wäre hingegen die Drohung: "Fahre aus dem Weg, sonst trete ich Dir eine Beule in die Tür." Einfach nur das aus dem Weg Fahren zu verweigern, ist da natürlich weniger leicht zu deuten. Vor allem, wenn es beide nicht machen. Dann wäre nämlich auch die Frage zu klären, wer denn überhaupt die Nötigung begangen hat. Am Ende wohl beide.
Ich würde also grundsätzlich immer dazu raten, hier - bei allem verständlichen Ärger - einen kühlen Kopf zu bewahren und es nicht auf so einen Konflikt ankommen zu lassen, der am Ende im schlechtesten Fall mit zwei demolierten Autos und vor Gericht endet.
Aber "warum hält sich keiner daran"?
Schwer zu sagen. Weil die Leute es eilig haben, oder stur sind, oder gestresst, oder immer weniger bereit dazu, auch mal nachzugeben ...
Ich mache diese Erfahrung eigentlich fast nie mit dem Auto, dafür fast regelmäßig, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und zuerst in der Engstelle war.
Normalerweise, bin ich so auch nicht. War heute halt einfach nicht mein Tag. Vielen Dank für deine Antwort
also, ich hab jetzt die ganze Geschichte nicht gelesen weil es grundsätzlich so ist dass der wartepflichtig ist dessen Fahrbahn versperrt ist, er muss ausweichen und den Gegenverkehr vorbei lassen. Bei uns in der Strasse klappt das prima.