Ender 2 pro?

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Was willst du denn für Materialien drucken, dass du solche Temperaturen brauchst?

Bedenke, viele Materialien, die du mit hoher Temperatur druckst, schrumpfen auch stark (ABS, ASA, PETG) und neigen daher zu Warping, also dazu sich zu verformen und dabei vom Druckbett zu lösen. Deshalb werden auch Drucker mit geschlossenem Bauraum immer angesagter.

Das Heizelement dürfte bis zu 300° können, das kann mein Ender 3 V2 auch und die Bauteile dürften weitestgehend die gleichen sein. Problem ist, dass du den Standard-Extruder mit Bowden-Feeder und PTFE-Hotend hast, heißt der PTFE-Schlauch geht durch den Kühlkörper bis auf die Heatbrake runter. Dabei kann er ggf. so heiß werden, dass er wegschmilzt, was erstens nicht gerade gesunde Dämpfe verursacht und zweitens dazu führt, dass der Schlauch unten wellig wird und es Filament in den Kühlkörper reindrückt, sodass dieser verstopft.

Wenn Heizkartusche (sonst müsste die mit getauscht werden) und Firmware (sonst müsstest du eine alternative Firmware aufspielen - für die Ender 3 Reihe gibt es ja z.B. Mriscoc oder JyersUI, keine Ahnung, ob die auch auf den 2 passen) die Temperatur hergeben, wäre der Weg des geringsten Widerstandes ein All-Metal-Hotend (das MicroSwiss Hotend ist für den Druckkopf kompatibel und passt 1:1 so rein, ggf. musst du mit dem Druckbett noch mal leicht hoch oder runter, weil die Nozzle minimal anders sitzt), oder du tauschst den kompletten Extruder gegen einen Direct Drive Extruder mit All Metal Hotend, wie den Creality Sprite Pro oder MicroSwiss NG. Vorteil an Direct Drive ist, dass du auch flexible Filamente wie TPU drucken kannst, die Zuführung von oben kannst du dann z.B. durch den Tragegriff machen.

Bessere Motoren brauchst du für mehr Geschwindigkeit nicht, viel wichtiger wäre, die Führungen für X und Y zu optimieren (z.B. Metall-Riemenspanner, bessere V-Roller oder Umrüstung auf Linearschienen, Riemenspannung exakt einstellen sodass möglichst wenig Backlash entsteht) und dann ggf. noch, falls die Original-Firmware keine hohen Geschwindigkeiten freigibt, eine Alternativ-Firmware zu installieren und dann einfach im Slicer die Geschwindigkeiten so lange hochzudrehen, wie es die Betthaftung und die Artefaktbildung (Überschwinger an Konturen) noch hergeben. Ggf. Beschleunigungswerte eher konservativ einstellen, dann druckt er entlang langer Linien sehr schnell und bremst sich bei komplexen Konturen stark ein. So müsste der, in Kombination mit einem guten Direct Drive Extruder wie dem Creality Sprite Pro oder MicroSwiss NG, bei längeren geraden Linien locker auf 150mm/s wenn nicht mehr kommen.