Empfehlung welche Kamera für ca. 300 bis 400 Euro?

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3 Antworten

Spiegelreflexkamera

Diese Antwort habe ich vor 8 Tagen zuletzt gegeben, ist also Copy&Paste.

Du kannst als Einsteiger JEDE Kamera der letzten 10 Jahre nehmen, die haben alle mehr Potenzial als ein Einsteiger benötigt. Nichts wirklich gar nichts spricht gegen eine gebrauchte Kamera von einem Händler.

Bei vierstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese gnadenlos auf preiswert optimiert sind und das geht nur mit wenig Ausstattung und unterdurchschnittlichen Komponenten, weil auch Canon nix zu verschenken hat.

Wenn es Canon sein soll, dann lieber eine gebrauchte drei- oder zweistellige Kamera, z.B. eine 60D.

Bei Nikon finde ich die D3300 als sehr gutes Einsteigermodell, gibt es gut als gebrauchte Kamera, mit Objektiv.

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Systemkameras, welche die Verwendung von Wechselobjektiven ermöglichen, die mit Klappspiegel ( DSLR, also Spiegelreflexkameras) oder DSLM, Mirrorless (also spiegellose Systemkameras).

Der Spiegel ist nicht mehr Stand der Technik hat aber einen Riesenvorteil, du siehst sofort 1:1 ohne Zwischenelektronik und ohne jede Umwandlung das Motiv.

Die Nachteile des Spiegels sind die deutlich größere Bauform und das höhere Gewicht, da ist nix mit klein, handlich, unauffällig und "in die Jackentasche stecken".

Die Nachteile einer DSLR sind zugleich die Vorteile einer DSLM. Aber, da das Bild IMMER einen Monitor benötigt, entweder das Rückdisplay oder den kleinen Sucher, ist die Akkulaufzeit deutlich geringer.

Ein weiterer Nachteil ist die noch recht begrenzte Anzahl an verfügbaren Objektiven, dieser Nachteil wird jedoch von Jahr zu Jahr kleiner. Leider sind die Objektive für DSLM Kameras auch teurer, einfach weil das Angebot und die Nachfrage noch überschaubar ist.

Du solltest in ein Fotofachgeschäft gehen und dich ausführlich beraten lassen, das dauert einige Stunden und kann hier im Forum nur zu 0,2% sinnvoll erfolgen. Nenne dein Budget und nehme verschiedene Modelle in die Hand, Frage gezielt auch nach gebrauchten Kameras. Es schont deinen Geldbeutel, nimmt dir nichts von deinen Möglichkeiten und in spätestens einem Jahr sieht die Fotowelt anders aus.

Zwei Tipps noch, gebe mehr Geld für gute Objektive als für die Kamera aus und die Kamera, die dir am besten in der Hand liegt, die dir sympathisch ist, die kaufst du.

Auch eine Bridgekamera ist eine Überlegung wert, denn das Objektiv ist schon fest verbaut dabei und für den Einstieg hast du alle Optionen offen.

Kaufe keine Kamera, die du nicht in der Hand hattest! DEIN Gefühl ist wichtiger als alle Laborwerte und heiße Empfehlungen von wem auch immer.

Falls es dir möglich ist solltest du vor dem Kauf folgende Fragen für dich klären.

Welche Motive sollen fotografiert werden (Portrait, Landschaft, Architektur, Makro, Sport, Event, Straßenszenen oder wilde Tiere)?

Bei welchen Licht- oder Beleuchtungssituationen möchtest du fotografieren (schön Wetter, ohne Blitz, Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen)?

Wie viel Geld möchtest oder kannst du laufend ausgeben, denn eventuell ist eine Kamera und ein Wechselobjektiv nur der Einstieg?

Darf es auch größer und schwerer werden oder gibt es Gewichtsbegrenzungen?

Weil es keine Kamera gibt, die alles gut kann und für alles gut geeignet ist und nicht so teuer ist sollte VOR dem Kauf gut recherchiert und abgewogen werden.

Zu 1: Für Portrait-, Landschafts- und Architekturfotografie ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Die sind deutlich teurer und die Objektive leider auch. Für Sport-, Event- und Wildlifefotografie ist ein kleinerer Sensor vorteilhaft, weil der Bildwinkel kleiner ist und somit das Motis scheinbar näher dran ist.

Zu 2: Schön Wetter können alle Kameras, bei Dämmerung und Nachtaufnahmen ohne Blitz ist ein großer Sensor und ein guter Sensor (mit niedrigem Rauschen) im Vorteil, aber auch hier gilt Leistung kostet Geld. Ein preiswerter Einstieg wäre mit einer Nikon D3xxx möglich, weil Nikon auch bei den Einsteigermodellen gute Sensoren verbaut.

Zu 3: Eine Systemkamera (mit Wechselobjektiven) benötigt zur Entfaltung ihres Potenzials eben Wechselobjektive und die guten kosten jeweils mindestens soviel wie die Kamera, da sind schnell mehrere tausend Euros ausgegeben. Für den Einstieg wäre hier eine digitale Spiegelreflex preisgünstiger als die DSLM Modelle der Hersteller. Die Zukunft ist ganz klar DSLM, aber die Kosten sind aktuell noch sehr hoch (über 1.000€ nur für die Kamera ist normal).

Zu 4: Systemkamera-Ausrüstung wiegt schnell viele Kilos, gerade wenn es Vollformat sein soll. Die Kamera ist davon der kleinste Teil, aber jedes Objektiv kommt schnell an 1.000Gramm und auch darüber. Hier wäre eine Bridgekamera eine Alternative, weil oft ein gutes Objektiv mit großem Zomm (großer Brennweitenbereich) verbaut ist und auch Makro oft möglich ist.

Ganz generell solltest du KEINE Kamera kaufen, die du nicht vorher in der Hand gehabt hast. Das Gefühl in der Hand und das "Handling" ist wichtiger als X Prozent von irgendwelchen Laborwerten. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können, das Gewicht muss stimmen (zu schwer oder zu leicht ist doof und verdirbt dir schnell den Spaß) und die Größe muss passen (auch hier ist zu groß oder zu klein schlecht).

An die jeweilige Bedienung und Menüstruktur gewöhnst du dich innerhalb einer Woche egal bei welchem Hersteller, aber 100Gramm falsches Gewicht bleiben immer schlecht!

Bei viertstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese Modelle gnadenlos auf preiswert optimiert wurden und somit ist die Ausstattung abgespeckt und die verwendeten Komponenten sind unterdurchschnittlich. Sobald die Motive anspruchsvoller werden, Gegenlichtaufnahmen, schnelle Bewegung des Motivs, hoher Kontrastumfang des Motivs oder wenig Licht, sind diese Modelle am Ende und der Fotograf muss aufrüsten, dann lieber gleich etwas mehr Geld investieren.

Ich hoffe, diese längere Antwort hilft dir DEINE Kamera zu finden und ich wünsche dir viel Spaß mit dem Hobby, egal mit welcher Kamera.

FelixA388  28.07.2022, 09:38

Du solltest deine Antwort beim Pasten nochmal überarbeiten, da dieser und jener Absatz de facto zweimal drinnen ist. Ansonsten eine wirklich ausführliche und sehr gute Antwort!

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habakuk63  28.07.2022, 19:32
@FelixA388

Werde ich bei der nächsten Verwendung umsetzen. Danke für den Hinweis und das Lob.

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Spiegelreflexkamera

Spiegelreflex und Spiegellose Systemkameras liefern dank größerem Sensor bessere Qualität. Allerdings musst du dich zuerst auch mal mit Bearbeitung befassen, denn es sind keine 1-Klick-Fertig-Kameras. Im Gegensatz zu Handys liefern Spiegelreflexkameras weniger fertig bearbeitete Fotos mit gesättigten Farben und knackscharf, sondern eher realistische Farben und halten sich beim Schärfen stark zurück. Wenn du dir also erhoffst, es reicht auf den Knopf zu drücken und die Kamera liefert dir ganz tolle Ergebnisse, muss ich dich enttäuschen: Das ist nicht der Fall. Die Kamera macht dich ebenfalls nicht zu nem guten Fotografen.

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Wieviel Speicherplatz ist empfehlenswert? Würde 128 GB kaufen

Das ist komplett übertrieben, Fotos bei einer normalen 24 Megapixel Kamera haben im RAW Modus nur 30 Megabyte. Selbst auf eine 32 GB Karte passen also schon mehr als 1000 Fotos. Und Speicherkarten geben auch manchmal den Geist auf. Willst du dass dann über 4000 Fotos weg sind bei ner 128er Karte? 32 GB oder maximal 64 GB sind mehr als genug.

Kameravorschlag: Gebrauchte Canon EOS 750D oder EOS 70D.

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Spiegelreflexkamera

Bessere Qualität hat jede Systemkamera, auch wenn sie im Einsteigerbereich ist und nur Kitlinse mitgeliefert hat. Ob Spiegelreflex oder Spiegellose ist egal dabei.

Neu oder gebraucht ist ja dein Ding. Hat alles Nachteile und Vorteile. Gebraucht bekommste fürs selbe Geld höherwertige Kameras (sofern nicht zu alt), die aber eben keine Garantie haben und schon einige Auslösungen runter haben und man auch nie weiss wie die behandelt wurden.

Ich verwende nur 16GB. Das reicht bei mir für eine Fototour und Bilder in RAW (24 und 26MP) aus.