Elektrische Leitfähigkeit von Glycin
Hallo :) Weiß jemand zufällig, warum die elektrische Leitfähigkeit einer 1 molaren Glycinlösung niedriger ist als die einer 0,1 molaren?
Ich verstehe das Prinzip der elektrischen Leitfähigkeit, aber leider nicht das mit der Konzentration. Vielen Dank
2 Antworten
Für alle, die auch mit dieser Frage beschäftigt sind: Ich habe die Antwort gefunden :)
Ich hatte außer Acht gelassen, dass die 1 molare Lösung einen pH-Wert von ca. 5,7 hatte.
-> Bei Gylcin liegt der isoelektrische Punkt bei 6,0 - dass heißt, dass ich bei der höheren Konzentration einfach näher an diesem Punkt war. Und am isoelektrischen Punkt ist die elektrische Leitfähigkeit bekanntlichermaßen am Geringsten :)
Zitat -->
ab einer bestimmten Konzentration nimmt die Leitfähigkeit wieder ab, weil die Ionen sich gegenseitig behindern.
Quelle -->
Tut mir leid, dass weiß ich nicht. Ich habe nur danach gegoogelt mehr nicht, ich bin auch kein Chemiker.
Glycin bildet Zwitterionen aus, das kannst du hier nachlesen -->
http://www.urserver.de/hegy/CHP4_urpc_Titration_von_Glycin.pdf
Ich habe zu Hause ein kleines begrenztes Tabellenwerk in Buchform, in denen die elektrische Leitfähigkeit von wässrigen Lösungen aufgelistet ist. Typisches Beispiel -->
NaOH, Leitfähigkeit in Ohm ^ -1 * cm ^ -1
Gewichtsprozent Leitfähigkeit
5 0,204
10 0,322
15 0,366
20 0,348
25 0,292
Wie man sieht gibt es in der Nähe von 15 Gewichtsprozent ein Maximum, danach geht die elektrische Leitfähigkeit wieder zurück.
FORTSETZUNG FOLGT
FORTSETZUNG
Möchte man eine empirische Näherungsformel haben, dann muss man die sogenannte Ausgleichsrechnung bzw. Regression (Mathematik) zu Hilfe nehmen. Dazu gibt für einfache Anwendungen eine Webseite -->
http://www.xuru.org/rt/NLR.asp#CopyPaste
Bei dieser Webseite muss man einen Dezimalpunkt anstelle eines Dezimalkommas verwenden, sonst bekommt man falsche Ergebnisse !!!
Wählt man Polynome zur Ausgleichsrechnung, dann ist das einfachste Polynom bei dem ein Extremwert (Maximum, Minimum) möglich ist eine Parabel der Form -->
f(x) = a * x ^ 2 + b * x + c
Je mehr Messwerte, desto besser !!! Bei 3 unbekannten Parametern musst du bereits mindestens 3 Messwerte haben. Zu beachten ist dabei, das diese Ausgleichsrechnung oft nur im Messbereich gute Ergebnisse liefert, sich also oft nicht so gut für Prognosen eignet, die zu weit außerhalb des Messbereichs liegen.
Wenn du also wirklich wissen willst, was für einer empirischen Gesetzmäßigkeit die elektrische Leitfähigkeit von Glycinlösungen und andere Substazen folgen, dann musst du Experimente machen. Du musst also Glycinlösungen und andere Substanzen mit verschiedenen Konzentrationen ansetzen und dann mit Experimenten die elektrische Leitfähigkeit herausfinden. Dann ermittelst du mit Hilfe der Ausgleichsrechnung eine empirische Formel und schaust, ob sie sich von anderen Substanzen in wässriger Lösung unterscheidet. Solltest du allerdings schon Tabellen für Glycin und andere Substanzen haben, dann kannst du dir das Experiment sparen und gleich die empirische Formel ausrechnen und mit den empirischen Formeln für andere Substanzen vergleichen.
Da du aber bereits festgestellt hast, das Glycin irgendwo in der Umgebung von 0,1 - molarer Lösung ein Maximum der elektrischen Leitfähigkeit hat und danach wieder abfällt sieht es auf den allerersten Blick so aus, als wäre die Gesetzmäßigkeit keine andere als die von zum Beispiel NaOH. Allerdings müsstest du schon sicherstellen, dass die elektrische Leitfähigkeit im späteren Verlauf, zum Beispiel bei 10-molarer Glycinlösung, falls Glycin überhaupt so gut im Wasser löslich ist, nicht plötzlich wieder ansteigt, was dann zu einer völlig anderen Form der empirischen Formel führen würde und beweisen würde, dass es bei Glycin anders läuft als zum Beispiel bei NaOH.
LG Spielkamerad
NACHTRAG
Ich habe nochmal nachgegoogelt und folgende Webseite gefunden -->
http://de.wikipedia.org/wiki/Salze
Zitat von dieser Webseite -->
Zwitterionen zeigen im Gegensatz zu anderen in Wasser gelösten Ionen eine schlechte (keine) elektrische Leitfähigkeit. (Ampholyte)
Sie zeigen zwar eine schlechte Leitfähigkeit, aber das ist kein Beweis dafür, dass der generelle Kurvenverlauf der Messwerte, die Ausbildung eines Maximums, ein anderer ist als bei anderen Substanzen.
Danke, dass Du Dir so viel Arbeit gemacht hast :)
Vielen Dank :). Habe so etwas schon vermutet. Aber gilt für die Zwitterionen nicht eventuell auch noch ein anderes "Gesetz"?