Elektrik ohne Erdung Schutzleiter?
Hallo.
Es scheint alles unglücklich/schlecht informiert bei uns.und ja, ich bin dumm. Fühle mich verdammt dumm.
Wir haben Haus gekauft. Mein Vater meinte, die elektrik ist dreifach verkabelt alles gut, kann man irgendwann neue einziehen aber nicht nötig. Der schaltkasten gehört auch irgendwann neu. Noch schraubsicherungen.
Gestern wurde die neue Küche aufgebaut. Alles angeschlossen. Gestern wollten wir auch dann die ersten deckenlampen wechseln. Siehe da, nur zweifach verkabelung. Schaun bei Lichtschalter. Nur zweifach kabel
Es scheint, dass wohl nur ein paar Leitungen dreifach verkabelt sind (vielleicht nachträglich)... ich war beim küchenaufbau nicht dabei. Dort waren wohl wahrscheinlich auch nur zweifach kabel ohne erdleiter...
Ich kenne mich nicht aus. Kann man nachträglich da jetzt noch neue Kabel einziehen wenn wir uns dazu entschließen doch die elektrik zu ersetzen? Kabel sind auf alle Fälle in Rohren verlegt. Ich bin so wütend und traurig zugleich. Wütend auf mich weil ich mir keinen Fachmann geholt habe und so blauäugig war.
Ja, die Leitungen sind wohl über 40 Jahre alt. Hätte ich es doch gleich neu gemacht... allein vom Alter her. aber mein Vater hat gemeint das braucht es nicht.
5 Antworten
Ja man könnte versuchen NACHDEM Sicher gestellt ist das das kabel nicht mehr unter Spannung steht (das heißt es fachgerecht abgeklemmt wurde) an das alte Kabel ein neues dran zumachen (muss sehr gut halten) und dann einer schiebt das kabel in das rohr rei und ein anderer Zieht es am anderen ende. Aber geht sehr schwer (kommt immer drauf an wie viel Knicke das Rohr hat und welchen durchmesser es hat...) , falls das nicht funktioniert entweder die wände aufmachen oder über eine sogenannte Aufputz Verlegung im Kabelkanal nach denken. Das sind solche Plastikschienen mit Deckel die an die Wand geschraubt werden. Das sieht man dann zwar aber es wäre die einfachste Methode ein neues Kabel zuverlegen.
Für die Deckenlampen sollte ein Zwei Adriges Kabel wie du es Beschrieben hast ausreichen ABER wenn ihr die Kabel tauscht ist es sinnvoll alles zutauschen und alles mit 3 Adern(bzw. beim Backofen 5).
Am besten lässt du das von Fachmann machen der dich besten Falls vor Ort nochmal berät. Der wird es dir dann richtig machen, wenn die Kabel ausgetauscht werden gleich den Sicherungskasten neu machen. Dann hast du Ruhe.
In welcher Gegend/Land ist das denn?
Ich kenne solche Verteiler mit Schraubsicherungen auf "Niedaxschienen" nicht.
Hier waren die Schraubsicherungen früher immer direkt über dem Zähler oder als Anbaugruppe bzw. Unterverteiler.
Es ist nicht schlecht wenn du tatsächlich alles in Rohr liegen hast, hier und da kann man die durchaus sinnvoll und zeitsparend nutzen, z.b. Lampenauslässe.
Es muß ja sonst schließlich alles wieder verputzt werden, es sei den du ziehst neue Decken und Wänd ein.
Grundsätzlich natürlich dann die Abzweigdosen raus.
Als Alternative zu "sofort alles neu" könntest du Hauptverteiler und Stromkreiszuleitungen komplett machen lassen und nur dort, wo es gerade möglich ist, den jeweiligen Raum in Angriff nehmen.
Lass dich mal vom Elektriker deines Vertrauens beraten.
Ist im norden Österreichs. Ich hab a bissi Angst vor dem Elektriker 😅 ich glaube der schaut mich mal blöd an wieso ich nach kücheneinbau drauf komm... und wir in einem Monat einziehen wollen. Ich könnt mich so in den Hintern beissen
Lichtschalter haben grundsätzlich nur 2 Adern. Eine neue Verkabelung zu machen wäre allerdings ratsam, noch dazu, wenn die Leitungen in Rohren verlaufen. Dann würde ich auch gleich für das Bad sogenannten einen Fehlerstromschutzschalter einbauen, der seit Jahren für Neuinstallationen vorgeschrieben ist aus Sicherheitsgründen und bei Berührung des Körpers mit dem Strom sofort abschaltet.
Die kabel neuzumachen ist natürlich möglich aber sehr sehr aufwändig und teuer
Meinst du generell aufwendig oder vor allem jetzt bei der eingebauten Küche?
Dass es ein paar tausender Kosten würde ist mir bewusst... also 5000 eur würde ich schon rechnen bei unseren 100m2 (mit Keller)
Oder bin ich da zu niedrig 😅
5000€ dürfte passen aber der aufwand ist generell recht hoch
bei 100 m² sollten 3.000 bis 4.000 reichen, wenn die Schalter und Steckdosen nicht aus "Gold" sind. Natürlich ist Zeit auch Geld und die Handwerker sollten absolute Baufreiheit haben .... nicht das da alles rumsteht und die Handwerker nicht vorwärts kommen.
ups, sorry
100 m² Wohnung ist was anderes als ein Haus mit 100 m² Wohnfläche und Keller (und vielleicht 2 Etagen)
Verteilung im Keller und kleine Unterverteilung im OG ...
durchaus wären 5000€ bis 6000 € nötig (Leitungslängen, höherer Standard und so)
Ich denke, du könntest evtll. die Kosten senken, wenn du selber die Kabel nach Anweisung durchziehst mit einem Bekannten und dann vom Elektriker verkabeln läßt.
Keine Ahnung wie es in OE kostet aber ich würde hier, nachdem es ein Haus ist, schon um die 10 kalkulieren. Denn es kommt, wenn Du es neu machst, zum jetzigen Stand ja noch einiges hinzu: SAT, Netzwerk, Telefon... und früher wurde an Schaltern und Steckdosen gespart; das holt man jetzt dafür nach.
In Panik brauchst Du jetzt nicht zu fallen denn eigentlich sollte es klar sein, dass die Elektrik in einem alten Haus, das verkauft wird, genauso alt ist, wenn im Haus nicht sichtlich renoviert wurde. Andererseits haben da vorher auch schon Menschen drin gewohnt und dann könnt ihr das auch. Die zweiadrige Verdrahtung ist die klassische Nullung; was will man machen: FI ist deutlich sicherer und nicht umsonst schon lange Vorschrift, aber hier habt ihr ja Bestandsschutz drauf und wenn die Anlage damals vorschriftsmäßig aufgebaut wurde und heute nicht bis ins Ultimo hin weiter vermurkst wurde, nach wie vor legal. Aber ihr werdet sowieso nicht drum herumkommen, die Elektrik irgendwann neu zu machen, wenn ihr dauerhaft drin wohnen wollt.
Wenn ihr überall Rohre habt ist das schon mal nicht schlecht aber üblicherweise UND durch die zusätzlichen Kabel, ist es halt i.d.R. immer erforderlich, irgendwo Schlitze zu fräßen. Der Dreck, der dabei entsteht, ist irre. Wenn man schon im Haus wohnt... naja... Du kannst alles verpacken wie Du willst: Dieser Dreck kommt noch durch die letzte Ritze hindurch. Gut; jetzt ist es schon durch und Euch wird nur noch übrig bleiben, das Zimmer für Zimmer zu machen... und da muß dann ein Fachmann mit hinzu; und einer, der wirklich einer ist und nicht nur gefühlt denn das wird eine etwas längere Umschalterei.
Ja. Das führt mir das alles nochmal vor Augen... ich hab einfach durch die rosarote Brille geschaut. Wasser und abwasserrohe haben wir alles neu gemacht aber die elektrik haben wir irgendwie vernachlässigt bzw. Nicht ernst genug genommen. Mir ist echt schon zum heulen.... aber ja, Augen zu und durch... und mal einen Elektriker holen
Kopf hoch... jetzt erst einmal schauen, wo noch zweiadrige Leitungen sind und dann mit dem Elektriker (eher mit einem Bekannten privat; keinen bezahlten Elektriker, der ein Geschäft machen will) besprechen. Unsere Elektrik, die wir rausgeworfen haben, war 60 Jahre alt. Und ganz ehrlich: Diese Qualität, die da noch verbaut war, bekommst Du heute nicht mehr. Wichtig bei alter Elektrik ist, welche Art von Leitungen verbaut wurden: Bei Stegleitungen gibt bzw. gab es zweierlei Arten: Welche, deren Isolation sich im Putz aufgelöst hat (sehr schlecht) und welche, deren Isolation bestehen blieb. Habt ihr Leitungen, die sich nicht aufgelöst haben, dann könnt ihr sie noch eine Zeit lang drin lassen... dann halt aber immer auch die klassische Nullung machen. Irgendwann sollten die aber, wenn sich die Gelegenheit bietet, ebenfalls mit raus. Zuerst solltet ihr jetzt aber mal Eure bestehende Elektrik kennen lernen und schauen, ob die Beschriftungen der Sicherungen vorhanden ist bzw. auch stimmt. Hier wäre auch ein Elektriker aus dem privaten Bereich nicht schlecht, ggf. ein vermittelter Bekannter: Solche Arbeiten können eine Zeit lang dauern, bis man da dahinter gestiegen ist. Aber wenn ihr das erledigt habt, könnt ihr sicherlich noch eine Zeit lang so weiter leben.
Vielen vielen lieben Dank dass du dir die Zeit genommen hast mir so ausführlich zu antworten. Das ist nicht selbstverständlich
Ich glaube der Vater eines Kollegen ist Elektriker in Pension. Den werd ich mal fragen. Der kennt die alten Systeme sicher gut.
Zur Anlage gibt es einen handgeschriebenen Plan vom vorbesitzer. Der Herr war laut nachbarn sehr genau und sorgfältig. Das Haus war auch top gepflegt für das Alter. Drum haben wir einiges unterschätzt...
Schön, dass ich Dich etwas beruhigen konnte. Und da wir damals auch ein 60 Jahre altes Haus gekauft und alles neu gemacht haben kann ich Deine Situation gut nach vollziehen :-). Und wenn der Vorbesitzer als sehr genau und sorgfältig bekannt war, hat er sicherlich nicht so, wie bei und, grob fahrlässig herumgebastelt. Insofern ihr keine Stegleitungen habt, deren Kabelisolationen sich aufgelöst haben, so finde ich, dass die damalige Elektrik auch locker mindestens 80 Jahrer gelaufen wäre, falls es Dich beruhigt :-) Wie die Leitungsqualität genau ist, kann man (bzw. der Elektriker) auch messen: Den Leitungsisolationswiderstand. Der Leitungsisolationswiderstand ist der Widerstand zwischen den Leitern, wenn sie jeweils einzeln isoliert dann sich zusammen in einem Kabel befinden. Liegt der über 1kOhm pro Volt, also mindestens 230kOhm, ist es noch OK und wenn die Isolation bei den Stegleitungen OK ist (sollten welche drin sein), dann ist das schon mal OK.
Was aber bei den alten Elektriken physikalisch bedingt und auch durch den weichen Werkstoff Kupfer leider passiert: Kontaktschwierigkeiten. Wenn ihr also alte Betriebsmittel weiter laufen lassen wollt (das ist alles, was nicht Kabel ist wie Schalter, Steckdosen etc.), dann solltet ihr ALLE Verbindungen überprüfen und ggf. erneuern. Das ist nicht so schlimm wie es sich anhört: Ihr macht alle Schalter und Steckdosen, die nicht gegen neue Teile getauscht wurden, auf und zieht die Kontaktschrauben nach (entweder vorsichtig mit isoliertem Werkzeug ansonsten besser Sicherung raus!). Findet ihr dabei verkokelte oder mit Grünspan oxidierte Anschlüsse vor, dann das Betriebsmittel tauschen. UND GANZ WICHTIG: Alle Verteilerdosen öffnen und dort, wenn möglich, die Schraubverbindungen rauswerfen und gegen moderne Steckklemmen befinden. Wenn das aus Platzgründen nicht möglich ist, dann die Lüsterklemmen nachziehen und ggf. ersetzen; nach Möglichkeit gegen Steckklemen. Bei superflachen Verteilerdosen bleibt nichts anderes übrig als "nur" nachziehen".
Wenn ihr die gesamte Elektrik auf diese Weise "überarbeitet" habt, dann wäre auch für mich erst mal die nächsten Jahren wieder alles OK. ... wenn man die Kirche im Dorf lallen will... . Mit der Zeit werden eben durch das weiche Kupfer klemmstellen locker und gerade Verteilerdosen liegen dann oft vergessen in der Wand und beginnen, vor sich hin zu kokeln. Daher: Wenn ihr in Form einer Fleißarbeit und vielleicht auch mit einem pensionierten erfahrenen Elektriker in der Hinterhand einmal eure Elektrik "wartet", dürfte es sicherlich noch eine Zeit lang reichen.
Viel Erfolg!
Oh man! Vielen Dank.
Es beruhigt mich jetzt echt mal fürs erste. Das werden wir auf alle Fälle so machen. Die alten Steckdosen und Lichtschalter sind sehr vergilbt und wollten wir neue anbringen, werden wir wohl mit dem Bekannten alles mal durchgehen, zur Sicherheit und schaun wie sicher alles ist. Deine Antwort nehme ich dazu mit😁
Aber in den nächsten Jahren will ich auf alle Fälle alles auf neusten stand bekommen. Und Rauchmelder kommen sowieso in jeden Raum bei uns auch wenn es in AT nicht Pflicht ist.
Aber gerade ist es echt so, dass alle so stressig ist und wir einfach einziehen müssen. Ich will alles mal sacken lassen und mich dann langsam um die noch offenen Punkte kümmern.
Aber das stromthema ging einfach total unter... gerade in so wichtiges Thema...
Meine Schwägerin / Schwager hatten das gleiche Thema: Eine alte Jugendstil- Villa in Wuppertal. Schön gemacht; damals schon edel... aber hinter den Kulissen eine hobbybastlerische Elektrik drinnen. Was will man machen... als wir das Haus, leider gute 500km entfernt, gesehen haben, war das zum Einzug :-(. Gut, wir haben es durchgeschaut, versucht, die Sicherungskreise zuzuordnen... und dann eben, wie schon geschrieben, einfach mal das Ding "gerichtet". Das war jetzt vor 8 Jahren und es gab auch keine Probleme bisher. Wenn man weiß, wie was tickt und was ich im Falle des Falles machen muß... kann man, solange nicht irgend etwas gewaltig "die Flügel streckt" noch relativ lange gut drin wohnen.
Ich hab zwar keine Isolationsmessung durchgeführt, aber da Leitungen so um die 80 Jahre alt auch mit drin gefunden. Wenn man die nicht mit Gewalt meint, bewegen zu müssen, spielen sie auch mit. Hier planlos reinlangen, grundlos dran rum zu biegen und dann die Isolation abzubrechen ist eher schlecht. Also die alte Dame Elektrik immer mit Respekt behandeln, auf Kurs halten, nicht übertreiben... und sie irgendwann rausschmeißen :-)... OK?
Ich als Fachmann empfehle jetzt, bevor man dort richtig wohnt, alles neu zu machen.
In diesen 2-Leitersystem werdet Ihr keinen Fehlerstromschutzschalter haben und dieser ist doch sehr sinnvoll und kann Leben retten.
entweder jetzt oder nie !
ich empfehle JETZT
Ich hab an meinem Beitrag mal ein Foto angehängt vom verteilerkasten. Leider kann man drauf schwer was erkennen.
Ist es schwer bei der neuen Einbauküche die elektrik zu ersetzen? Wenn dann würde ich jetzt gleich alles neue machen. Aber können die alten Kanäle für neue kaben genutzt werden? Einfach neue kabel einziehen und fertig?oder hat mir mein Papa das wieder zu schön erklärt
wenn ich das Bild sehe, dann sehe ich was aus den 50er oder 60er Jahren
ich sage ganz ehrlich (und ich verdiene ja nix daran) mach ALLES NEU
ich will Deinem Vater nicht zu nahe treten, aber er ist Dir ein schlechter Ratgeber.
und das durch die alten Rohre fummeln kostet mehr Zeit ALS alles neu machen. Zeit ist Teuer und nicht die Elektrik .... die Elektrikerstunde kostet dich um die 56 €
wenn alles neu gemacht wird, dann zum Pauschalpreis.
es kommt dich am preiswertesten wenn alles neu gemacht wird OHNE DIE ALTEN ROHRE
Oh man. Also angefangen wurde zu bauen wohl in den 70er.. ich hatte Ende 70er im Kopf.
Ja. Ich hät einfach gleich den Experten kommen lassen sollen wie ich es vor hatte
Wir würden auf alle Fälle alles vom Fachmann machen lassen. Meine größte Angst ist dass zuviel gestemmt werden muss da wir mit Juli vorhaben einzuziehen. Und eben die neue Küche. Jetzt wo alles dran ist kommen wir drauf. Ich glaube aber dass zb der herd schon 5fahren kabel hat