Eigene Beobachtung in wissenschaftlicher Hausarbeit Uni

4 Antworten

Darf man immer, die Frage ist nur, wie ratsam das ist. In dem Fall sehe ich das eher skeptisch:

Nicht belegt werden muss Allgemeinwissen oder eigene Schlussfolgerungen aus ihrerseits belegten Informationen bzw. aus Allgemeinwissen. Die relative Komplexität von Radio und PC gehört aber nicht zum Allgemeinwissen. Damit hast du drei Möglichkeiten:

a) Du belegst die Einschätzung mit einer Quelle.

b) Du begründest die Einschätzung mit allgemein bekannten und/oder belegten Informationen.

c) Du schreibst: "Aufgrund meiner eigenen Alltagsbeobachtungen erachte ich das Radio ..."

A und B finde ich in Ordnung, C aber nicht. Denn deine persönlichen Alltagsbeobachtungen sind eben nur unwissenschaftliche Beobachtungen einer einzigen, x-beliebigen Person, die zufällig mit dem Autor der Arbeit identisch ist - und eine These, die man nur damit untermauert, ist nicht mehr als eine ungeprüfte, von keinem Argument unterstützte Auffassung. Auf so etwas sollte man in wissenschaftlichen Arbeiten tunlichst verzichten.Denn wenn unhinterfragtes Alltagswissen allgemein wissenschaftlichen Ansprüchen genügen würde, bräuchte man die ganzen wissenschaftlichen Methoden letztlich nicht, und eine unmethodische Wissenschaft ist keine Wissenschaft.

"ist doch eigentlich in ner Hausarbeit klar, dass es meine eigenen Gedanken sind wenn ich keinen Beleg dazu bereitstelle oder"

Nein. Klar ist nur, dass man die unbelegte Aussage als den eigenen Gedanken ausgibt. Und wesentlich ist nicht, dass man eigene Gedanken äußert - das kann jedes Kindergartenkind - sondern, dass man interessante und fundierte eigene Gedanken äußert.

Na, wenn das offenkundige Dinge sind, musst du natürlich keine Quellen angeben. Wobei es sich natürlich besser macht, wenn man auch für so etwas eine Quelle findet - z.B. eine Untersuchung zur Ergonomie von Radiogeräten.

Gruß Ragnar

Würds nicht als eigene Meinung darstellen. Also schreib "Das Radio ist weniger komplex... " Irgendwie impliziert das ja, dass ein anderer Mensch, das anders sehen könnte.

Kommt auf den Kontext an. Wenn das ne grundlegende Behauptung ist auf der du ne These/Untersuchung aufbauen willst solltest du das untermauern. Die Formulierung "Meines Erachtens nach..." hat im Hauptteil nichts zu suchen, genauso wie "meiner Meinung nach", "ich finde", "ich denke" o.ä.