Ehemalige Azubis: Ist die Abschlussprüfung bei der IHK fair?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Die Prüfungen waren fair. Man hätte alles wissen können. 100%
Man hätte alles wissen können, der Unterricht war zu schlecht. 0%
Die Ausbildung war Corona-bedingt nicht optimal. 0%
Unfair, es wurden Sachen gefragt, die nie behandelt wurden. 0%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Die Prüfungen waren fair. Man hätte alles wissen können.

Das Problem liegt hauptsächlich darin, dass die IHK nicht die Tiefe der Fachkenntnisse, sonder vielmehr die Breite bewertet. Bei den meisten IHK-Fragen würde es reichen, wenn du in einem Wikipedia-Artikel den ersten Absatz liest. Wissen, das darüber hinausgeht, bringt also keine Punkte.

Ich hab in meinem Leben schon viele Prüfungen gemacht, aber es war keine dabei, wo in der Breite so viele verschiedene Themen wie in der IHK drankommen kann. Man benötigt eben viele Kenntnisse, muss gut erzählen können, auch wenn man in dem Thema kein Experte ist, und einem muss wegen der starken Zeitbegrenzung schnell spontan etwas einfallen.

Ein weiteres Problem ist halt, dass die Berufsschulen und Betriebe gar nicht alle Themen, die in Prüfungen drankommen könnten, ausführlich behandeln können. Es gibt halt viele Lücken und du musst damit rechnen, dass Fragen zu Themen drankommen, die du noch nie gehört hast.

Hier hilft eigentlich nur, die vorhanden Lücken mit Lernkarten usw. einigermaßen abzudecken. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass die Prüfer seeehr großzügig bewerten. Solange irgendwas dort steht, gibt es eigentlich immer ein paar Punkte.

Man darf zudem auch nicht vergessen, dass die IHK einen Notenschnitt von 3,3-3,5 anpeilt. Eine Drei ist da schon überdurchschnittlich und eine Zwei ist quasi sehr gut. Nur 2 Prozent aller Teilnehmer erhalten am Ende wirklich eine Eins.

Die Prüfungen waren fair. Man hätte alles wissen können.

Kann mich nicht beschweren. Bin mit 1 als Gesamtnote raus. (Aber nicht Fachinformatiker als Ausbildung). Aufgrund dessen, dass mein Beruf ziemlich selten ist (Fachangestellte für Medien und Informationsdienste mit Fachrichtung Med. Doku) waren meine Lehrer aber auch gleichzeitig die zuständigen Prüfer. Insofern haben sie dafür gesorgt, dass wir alle wichtigen Themen hatten. (Sie haben uns aber natürlich nicht vorher Aufgaben vorab gezeigt).

In der früheren Ausbildung (die ich aber aufgrund von berufsunfähig nicht abgeschlossen habe) war es laut Kollegen aber auch gut machbar. Dort waren die Prüfer tatsächlich extern. Lediglich meine Physioausbildung war tatsächlich tough. Aber das ist ja nicht IHK.

Die Prüfungen waren fair. Man hätte alles wissen können.

Du als Ausbilder müsstest doch bestens über die Prüfungen informiert sein.

Machst du mit deinen Azubis keine Prüfungsvorbereitung? Das ist sehr verwunderlich. Die Prüfungen der letzten Jahre stehe zur Verfügung und dienen als Übungsmaterial.

Uwe65527 
Fragesteller
 09.01.2024, 01:09

Wir sind ein großes Unternehmen. Die Azubis dind in ihren Teams und werden in der täglichen Arbeit von den Unterweisen gesteuert. Ich habe keine Infos zu früheren Prüfungen.

Aber danke für den Hinweis.

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ArniD  09.01.2024, 01:13
@Uwe65527

Das ist sehr eigenartig, dass du keine Infos hast. Wenn du die AEVO absolviert hast (was ja sein muss, als Ausbilder) wird auch das gelehrt. Wo du wie in Erfahrung bringst was zu welchem Zeitpunkt im Lehrplan steht und wo du die Prüfungen erhältst. Der Arbeitgeber muss die Kosten r die Materialien übernehmen.

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Uwe65527 
Fragesteller
 09.01.2024, 01:16
@ArniD

Anscheinend sind die Lehrgänge unterschiedlich. Man kann sich ja sogar ohne Lehrgang zur Prüfung anmelden.

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ArniD  09.01.2024, 01:19
@Uwe65527

Können ja, nur jeder gewissenhafte Arbeitgeber wird dich nur zur Prüfung schicken, wenn du zuvor einen Lehrgang hast.

Auch in der Prüfung der AEVO wird das thematisiert mit welchen Methoden du deine Azubis ausbilden und begleiten solltest.

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Uwe65527 
Fragesteller
 09.01.2024, 01:26
@ArniD

Die Prüfungsvorbereitung ist in unserem großen Unternehmen an ein Schulungsunternehmen ausgelagert, was neben der Berufsschule weitere Schulungen durchführt. Das Feedback meiner Azubis ist oft, dass das, was aktuell gefragt wurde, anere Schwerpunkte hatte als frühere Prüfungen.

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Uwe65527 
Fragesteller
 09.01.2024, 01:31
@Uwe65527

Als praktische Prüfung war eine Unterweisung gefordert.

Mir geht es eher um die theoretisschen Prüfungen, die als Klausur durchgeführt werden. Ich pauke mit den Azubis nicht noch mal den Stoff der Berufsschule durch.

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ArniD  09.01.2024, 01:32
@Uwe65527

Natürlich werden die Prüfungen nicht 1:1 der letzten Jahre übernommen, thematisch durchaus.

Auch in der Berufsschule wird mindestens 6 Wochen lang die Prüfungsvorbereitung nach diesem Schema durchgeführt. Als Ausbilder solltest du in Kontakt mit der Berufsschule bzw. den Lehrern stehen und immer auf dem aktuellsten Stand sein.

Da du schreibst, in einem Großunternehmen tätig zu sein, bist du wahrscheinlich nicht der einzige Ausbilder, wie verfahren deine Kollegen?

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Uwe65527 
Fragesteller
 09.01.2024, 01:38
@ArniD

Die verfahren genauso. Die Ausbilder werden von einer eigenen Einheit gesteuert, die den Kontakt zur Berufsschule hält. Wenn etwas suboptimal läuft, erhalten diese Kollegen von den Ausbildern Feedback. Die zuständige Berufsschule hat keinen guten Ruf.

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