DNA Tests?

3 Antworten

Ich habe die Frage leider jetzt erst gesehen.

Zunächst einmal würde ich den DNA-Test bei Ancestry machen. Die haben die größte Datenbank und liefern, meiner Meinung nach, auch das meiste für das Geld. Außerdem kannst Du das Ancestry-Ergebnis, wenn es da ist, kostenlos bei MyHeritage, GedMatch, FamilyTreeDNA und Geneanet hochladen. So kannst Du alle diese Datenbanken nutzen und hast den größtmöglichen Nutzen mit nur einem einzigen Test. Andersherum geht das nicht. Anbieter wie Ancestry oder 23anMe erlauben keine Uploads.

Was die Unterschiede der Tests bei Ancestry betrifft: der Zusatz "Veranlagungen" ist nur eine nette Spielerei. Da kannst Du solche Sachen herausfinden wie: welche Augenfarbe Du wahrscheinlich hast (als ob da nicht ein Blick in den Spiegel reichen würde!), aber auch sowas wie: bist du ein Morgen- oder Nachmensch, kannst Du Dich an Träume erinnern, wie ist Deine Veranlagung in Bezug auf Vitamine/Omega 3 u.a., dazu Fitness (z.B. Ausdauer, Erholungspuls u.a.), Sinneseindrücke (Niesreflex beim Blick in die Sonne, Geschmackswahrnehmung von Süßem oder Bitterem u.a.), Aussehen (Augenfarbe, Haarausfall, Gesichtsbehaarung u.a.). Eigentlich kaum etwas wirklich wichtiges, aber wenn man das Geld übrig hat, eine nette Spielerei. Du brauchst es definitiv nicht unbedingt! Zumal es sich hierbei auch nur um Wahrscheinlichkeiten handelt, die wahr oder falsch sein können. Sie sagen lediglich aus, dass man genetisch eine solche Veranlagung besitzt, aber nicht, dass man das Merkmal tatsächlich bekommen hat.

An Deiner Stelle würde ich, wie oben beschrieben, einen ganz normalen Ancestry-Test machen (ohne "Veranlagungen", das kannst Du bei Bedarf später auch noch dazubuchen!) und sobald Du die DNA-Ergebnisse hast, diese bei den anderen Anbietern hochladen, um deren Datenbanken noch nutzen zu können.

Ich finde es traurig, dass Leute Empfehlungen abgeben, die nicht einmal wissen, dass ein DNA-Test keineswegs das gleiche ist, wie die Ethnizitätsschätzung (so nennt das MyHeritage) bzw. Abstammungsmix (so nennt das Ancestry). Letztere sind eine statistische Spielerei, die oft mit der Auswertung eines DNA-Tests mitgeliefert werden, aber nicht mehr und nicht weniger besagen, als woher Deine Vorfahren vor langer Zeit gekommen sein könnten(!), weil andere Leute mit ähnlicher DNA diese Ergebnisse hervorbrachten. Z.B. 60 % Nord-/Westeuropäer/in, 12 % Skandinavier/in usw. Das kann für den einzelnen stimmen oder auch nicht. Es kann bestenfalls in eine Richtung weisen, wenn man überhaupt keinen Anhaltspunkt hat.

Aber der DNA-Test an sich ist bei den genannten Anbietern schon zuverlässig, sofern man eine bestimmte Treffergröße erreicht. So können z.B. Matches unterhalb von 7 cM (Centimorgans) Zufall sein, aber sie können auch stimmen. Wenn Du aber einen Match von über 100 cM hast, kannst Du Dir sicher sein, dass Ihr verwandt seid. Egal, was das Kirchenbuch sagt (denn der Pfarrer konnte logischerweise nicht immer wissen, ob die angegebenen Eltern auch die biologischen sind).

So oder so: zur Auswertung der Matches braucht man einen gut recherchierten Stammbaum. Ich empfehle: mindestens(!) bis zu den Urgroßeltern. Besser noch weiter, aber wichtig ist vor allem, die Schutzfristen zu überbrücken.

Denn z.B. Taufen, die jünger als 110 Jahre sind, fallen noch unter diese Schutzfrist. Ebenso die anderen Ereignisse, wie Beerdigungen (30 Jahre) und Eheschließungen (70 Jahre) - die Fristen grob aus meiner Erinnerung, da müsste ich nochmal nachlesen.

Jedenfalls wirst die jüngere Ereignisse sehr wahrscheinlich nicht online finden, daher musst du diese Daten anderweitig beschaffen (z.B. über das Familienstammbuch, Grabsteine auf dem Friedhof, die Gräberkartei der Friedhöfe, das Standesamt).

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die sind das Geld nicht wert. Ich erinnere mich daran, vor einiger Zeit einen Bericht im Fernsehen gesehen zu haben, wo solche Anbieter getestet wurden.

Man schickte Proben eineiiger Zwillinge ein und bekam vollkommen unterschiedliche Ergebnisse.

Ancestry ist genauer, aber 23andme ist der Beste. Von MyHeritage rate ich ab; zu ungenau, Firma macht Abofallen etc.