Dieses Gedicht muss mein Kind auswendig lernen?
Hallo zusammen!
Ist das eigentlich wirklich ernst gemeint, dass ein 3. klässler dieses Gedicht auswendig lernen soll?
Das Gedicht in in seiner Form und im Inhalt ein Unding!!!
🤨
was ist eure Meinung?
8 Antworten
Ich habe den Eindruck, es fehlt Vers 12 (mit einem Reimwort auf "tote") und der Zeilenabstand zwischen den Versen 15 und 16 ist zu groß; ansonsten denke ich wie andere auch: vielleicht etwas ungewöhnlich in seiner Form, aber kein "Unding".
Nachtrag: Versmaß in Vers 15 passt nicht: müde nacht hotel pension wäre besser.
Der Verzicht auf Großbuchstaben ist für Drittklässler allerdings verwirrend.
Wo ist das Problem? Es wird die frustrierende Situation der Fahrt in den Urlaub beschrieben. Es fängt die Stimmung, gerade durch die ungewöhnliche Form, gut ein. Es ist halt ein Gedicht, da darf die Form ruhig auch außergewöhnlich sein. Und gerade Kinder sollen solche ungewöhnlichen Formen ruhig sehen, damit sie wissen dass Sprache mehr zu bieten hat als reguläre Prosa.
das Gedicht beschreibt eine typisch Fahrt einer deutschen Familie mit Kindern auf der Autobahn in den Urlaub - ich weiß nur nicht ob ein Drittklässler das kognitiv nachvollziehen kann
ja natürlich ist es stigmatisiert und dadurch auch vorurteilsbehaftet - nicht jede Familie erlebt das auf ihrer Fahrt in den Urlaub.
Ich bin ganz allgemein gegen dieses zwanghafte Auswendiglernen, weil es Menschen gibt, denen das außergewöhnlich schwer fällt und denen müsste man eine Alternative anbieten. Ansonsten zeigt das Gedicht eine völlig einseitige Sicht auf eine bestimmte Urlaubsart, die für viele Leute wichtig ist. Wenn dann ein entsprechendes Gegengedicht im Unterricht auch gemacht wird, ist ja für Ausgewogenheit gesorgt. Sonst muss man sie sich einfach selbst verschaffen, indem man ein kurzes Gegengedicht vo trägt. Diese kreative Leistung dürfte dann ein guter Ausgleich sein.
Ich finde das Gedicht in seiner Form vollkommen okay und der Inhalt ist in meinen Augen jetzt auch nichts sonderlich schlimmes.
Ich finde das Gedicht, nebenbei, sogar ziemlich gut. Ich denke es lässt sich soweit auch gut mit Kindern besprechen, weil es vor allem aus einzelworten besteht, die das Kind typischerweise kennt oder die ihm nicht unbekannt sind. Bei Bedarf kann man nachfragen und der Stil und die Form des Gedichts vermitteln eben einen typischen hektischen Urlaubsaufbruch, zudammen mit der Aufregung und spannung, die das Kind hinsichtlich des Urlaubs ggf. erlebt.
Man könnte das Gedicht auch unter dem Aspekt Vorurteile behandeln. Mich hat es jedenfalls immer bereichert, wenn mich jemand aufmerksam gemacht hat darauf, dass meine Sicht der Dinge nicht für alle passte. ;-)